Berufsunfähigkeit

16 Euro pro Monat für die private BU-Versicherung

Laura Cyprian
30.08.2021

Wenn Existenzängste schlimmer sind als der Tod eines Patienten, ist Handeln angesagt.

Macht der Kopf nicht mehr mit oder versagt die chirurgische Hand, dann passieren Fehler, die für Patienten tödlich sein können. Fatal, denn ein Arzt verantwortet Menschenleben. Dafür muss er selbst topfit sein. Ist das nicht der Fall, kommt die Berufsunfähigkeitsrente (BU-Rente). Aber reicht die, um den Lebensstandard zu halten?

Heißt berufsunfähig gleich, der Arzt kommt mit dem Kopf unter dem Arm?

Über das Versorgungswerk haben Ärzte eine Berufsunfähigkeitsabsicherung. Diese greift aber erst bei 100 Prozent Berufsunfähigkeit und Rückgabe der Approbation. Das heißt, das Versorgungswerk zahlt erst, wenn der Arzt quasi mit dem Kopf unter dem Arm ankommt und zu keiner anderen Tätigkeit im medizinischen Bereich mehr zu gebrauchen ist.
Mal abgesehen davon reicht die abgesicherte BU-Rente vom Versorgungswerk nicht aus, um den Lebensstandard zu halten. Deshalb sollte man sich dazu entschließen, die BU-Rente privat abzusichern.

Diskutieren, ob ich berufsunfähig genug bin? Nein danke!

Bei der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung bekommt der Arzt bereits mit 50 Prozent Berufsunfähigkeit die volle BU-Rente – und zwar bis zum vertraglich festgelegten Alter.
Die Kriterien einer privaten BU-Rente greifen schneller und im Krankheitsfall werden weniger Steine in den Weg gelegt als bei der Absicherung über das Versorgungswerk. Niemand hat Lust, sich im Krankheitsfall mit dem Versorgungswerk darüber streiten zu müssen, ob und wann die Rente entrichtet wird.
Außerdem entscheiden die Privatanbieter einer BU nach eigenem Ermessen, ob Nebenverdienste in geringem Umfang möglich sind oder nicht.

Der BU-Stempel bleibt auch nach Genesung

Wer einmal berufsunfähig war, dessen Vertrag wird der Versicherer nach Genesung höchstwahrscheinlich auflösen. Dann besteht in der Regel keine Chance mehr auf eine neue, private BU-Absicherung. Denn diese ist an Gesundheitsfragen gekoppelt.
Mit etwas Glück bekommt man noch einen Vertrag mit Risikoerhöhungen im Zahlbeitrag oder einem Ausschluss in der Vertragspolice. Ein reales Beispiel von Gabriel Gutekunst, unabhängiger Versicherungsmakler aus Stuttgart: „Ich hatte einen Kahnbeinbruch, der verheilt ist. Dennoch sichert der Versicherer keine Schäden ab, die mit meinem genesenen Kahnbeinbruch in Verbindung stehen. Sprich Komplikationen.“
Daher gilt: Je früher man die BU-Absicherung angeht, desto besser für den eigenen Geldbeutel. Denn ein junger Arzt ohne Vorerkrankungen bekommt die bestmöglichen Konditionen. Mit steigendem Alter steigt auch der Beitrag – von dazukommenden, unvorhersehbaren Krankheiten mal abgesehen.

Von Steuertricks profitieren

In der Regel hat ein Arzt ein hohes Grundeinkommen. Um den Lebensstandard zu halten, sollten rund 80 Prozent des Netto-Einkommens über die private BU-Versicherung abgesichert sein. Diese Rente ist steuerfrei. Eine hohe BU-Absicherung ist natürlich auch gekoppelt mit einem dementsprechenden monatlichen Beitrag.
„Man kann die Berufsunfähigkeit mit der Basis-Rente koppeln. Der Staat fördert eine BU mit Basis-Rente, wenn der Zahlbeitrag für die Rente 1 Euro höher ist als der Beitrag für die BU-Versicherung“, erklärt Gutekunst.

Mit monatlich 16 Euro gegen Berufsunfähigkeit abgesichert

Ein Rechenbeispiel: 100 Euro BU monatlich plus 101 Euro Basis-Rente machen einen Zahlbeitrag von 201 Euro monatlich. Und jetzt der steuerliche Trick: Basis-Renten sind im Jahr 2021 zu 92 Prozent steuergefördert. Bis zum Jahr 2025 wächst diese Steuerförderung auf 100 Prozent an. Die Steuerersparnis erfolgt durch den individuellen Steuersatz. Da Ärzte in der Regel Gutverdiener sind, ist eine Steuerförderung von 42 Prozent Stand heute keine Seltenheit.

Weiter beim Zahlbeitrag von 201 Euro und einer Steuerförderung von 42 Prozent. In dem Fall bekommt der Arzt über die Steuer monatlich ca. 84 Euro vom Staat zurück. Die 101 Euro gehen in die private Rentenvorsorge. Dank der 84 Euro staatlichen Förderung amortisiert sich der Zahlbeitrag der BU beinahe. Unterm Strich bleibt in unserer Beispielrechnung also eine Aufwendung von 16 Euro pro Monat für die private BU-Versicherung und gleichzeitig 101 Euro Sparrate für die private Rentenvorsorge. „Genialer Punkt, um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen“, fasst Gutekunst zusammen.

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Bild 1: ©iStock / Hiraman, Bild 2: ©iStock / PeopleImages

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