Cannabis und Menopause

Cannabis gegen Menopause-Beschwerden

Marc Dannenbaum
19.07.2022

Mit Cannabis Menopausen-Beschwerden zu behandeln, ist kein ganz neuer Ansatz. In Kanada geht eine Frau von drei Frauen diesen Weg, um sich das Leben in den Wechseljahren leichter zu machen …

Genutzt von Menschen in der Lebensmitte

In Kanada ist Cannabis seit 2018 legalisiert und wird vor allem von Menschen in der Lebensmitte bei gesundheitlichen Problemen genutzt. Eine Studie der University of Alberta in Edmonton kam in diesem Zusammenhang zu dem Schluss, dass heute eine von drei Frauen in den Wechseljahren Cannabis einsetzt, um Symptome der Menopause zu lindern. Obwohl das Konzept der Verwendung von Cannabis zur Behandlung verschiedener Wechseljahrs-Beschwerden nicht neu ist, gab es bisher nur wenige Untersuchungen, die genau dokumentieren, wie viele Frauen darauf zurückgreifen.

1.500 Frauen befragt

Katherine Babyn, Master of Science-Studentin der University of Alberta, erhob in diesem Zusammenhang eine quantitative Phase-1- und qualitative Phase-2-Studie, die zwischen Oktober und Dezember 2020 Einzelinterviews mit 1.500 Frauen ab 35 Jahren umfasste. Rund 18 Prozent der Frauen befanden sich in der Prämenopause, 33 Prozent gaben an, sich in den Perimenopausen zu befinden und etwa 35 Prozent befanden sich in der Postmenopause. Ein Drittel gab an, Cannabis innerhalb des vergangenen Monats verwendet zu haben. Etwas mehr als die Hälfte der Frauen (ca. 52 Prozent) gaben an, Cannabis seit mehr als drei Jahren zu konsumieren.

Linderung durch Cannabis 

Fast die Hälfte der Frauen gab an, Informationen über den Cannabis und Menopause durch Internet-Recherche erhalten zu haben. Die andere Hälfte bekam Hinweise von ärztlicher Seite. Von den 499 Frauen, die berichteten, Cannabis zu verwenden, nahmen es drei Viertel aus medizinischen Gründen. Sie berichteten, dass z. B. Schlafschwierigkeiten, Angstzustände, Muskelschmerzen oder Reizbarkeit durch medizinisches Cannabis gelindert wurden.

Verschiedene Einnahmeformen

Esswaren und Öle waren mit 52 Prozent oder 47 Prozent die am häufigsten verwendeten Einnahmeformen von medizinischem Cannabis. 41 Prozent der Frauen gaben an, Cannabis zu rauchen, 25 Prozent gaben an, es zu verdampfen, und 16 Prozent verwendeten Kapseln. „Unsere Studie bestätigt, dass ein großer Prozentsatz der Frauen in der Lebensmitte Cannabis gegen Symptome konsumiert, die sich mit den Wechseljahren überschneiden, insbesondere die Frauen, die über mehr Symptome berichten“, sagte Katherine Babyn. Dazu sagt Babyn, dass zukünftig weitere Untersuchungen notwendig seien, um die Wirksamkeit von medizinischem Cannabis bei Menopause-Symptomen grundsätzlich zu beleuchten.

Zahlen: cannabinoidhaltige Fertigarzneimittel in Deutschland

Auch mit dieser Studie zeigt sich, dass das Interesse an der Behandlung mit medizinischem Cannabis zulegt. Dazu kommt, dass Hanf in Deutschland mittlerweile auch in den Arztpraxen und Apotheken angekommen ist: Im Jahr 2020 wurden mit cannabinoidhaltigen Fertigarzneimitteln über die Gesetzlichen Krankenversicherungen etwa 165,3 Millionen Euro umgesetzt. Eine Zahl, die sich im Zeitraum von zwei Jahren mehr als verdoppelt hat. Die Anwendungsgebiete reichen dabei von Patienten mit Angst- und Schlafstörungen über HIV bis Krebs. „Der Blick auf den Markt und die zunehmende Zahl der wissenschaftlichen Studien zeigt, dass Cannabis ein Thema ist und sicher auch bleiben wird“, sagt Nabil Khayat, Founder des Ärzteportals mediorbis. Sein Lektüre-Tipp ist der zurzeit größte Ratgeber im Web zum Thema medizinisches Cannabis.

Bild 1: ©iStock / 24K-Production, Bild 2: ©iStock / 24K-Production

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