Apotheken-Motto: „Mit uns natürlich!“

Vital-Apotheke: Flagge von Kanada vor Regierungsgebäude.
Kanada, das Land des Ahornblatts, war für Roland Rudolf Insipiration, Medizinalcannabis in sein Apotheken-Sortiment aufzunehmen.

„Mit uns natürlich!“ lautet der Leitspruch der Vital-Apotheke in Dresden und der Adler-Apotheke in Radebeul. Und so lautet auch die Antwort ihres Besitzers Roland Rudolf auf die Frage, wie Schmerzpatienten eine Therapie mit Cannabis beginnen können. Allerdings ist der 49-Jährige selbst noch ein Neuling im Bereich des medizinischen Cannabis. „Wir sind eine Apotheke, die gerade erst das Laufen in diesen Dingen lernt“, erklärt Rudolf. Aber umso gespannter und wissbegieriger sei er auf den Weg, der vor ihm und seinem 19-köpfigen Team liegt.

Anfang des Jahres 2023 hat der Apotheker beschlossen, Patienten mit Medizinal-Cannabis in Form von Extrakten und Cannabisblüten zu versorgen. Initialzündung sei ein Bericht über Kanada gewesen. Das Land hatte im Oktober 2018 den Verkauf von Cannabis vollständig legalisiert. „Seither sind die größte Gruppe der Verbraucher nicht die jungen Kiffer“, sagt Rudolf, „sondern die Senioren.

Cannabis gegen Schmerzen, Ängste, Depressionen und Schlafprobleme

Innenraum der Vital-Apotheke
Innenraum der Vital-Apotheke: Cannabis für eine bessere Lebensqualität.

Ältere Menschen nutzen Cannabis vor allem gegen Schmerzen, gegen Ängste und Depressionen, gegen Schlafprobleme, als Alternative zu einem anderen verschreibungspflichtigen Medikament und für eine bessere Lebensqualität. Das habe ihm die Augen geöffnet, was für eine Möglichkeit dieser Markt in Zukunft bieten könne, so Rudolf von der Vital-Apotheke.

Vital-Apotheke: Anlaufstelle für „guten Stoff“

Vital-Apotheke klärt über Cannabis auf
Zum Zeitpunkt der Cannabis-Legalisierung, will die Vital-Apotheke in diesem Bereich bestens aufgestellt sein.

Momentan ist in Deutschland Cannabis nur auf Rezept erhältlich. Aber der Fachmann geht davon aus, dass der Fall einer Legalisierung für den Freizeitkonsum etwa in einem bis eineinhalb Jahren eintreten werde. Dann wollen er und seine Mitarbeiter die Anlaufstelle für „guten Stoff“ sein. Schließlich könnten es nur die Apotheken sein, die ein Höchstmaß an Sicherheit für die Konsumenten gewährleisten. Und die günstigere Einkaufspreise im Interesse ihrer Kunden aushandeln können. „Mit uns natürlich“, zitiert er wieder das Geschäftsmotto und verweist auf sich als zuverlässige und vertrauenswürdige Quelle für alle Interessenten, die gerne mehr über Cannabis und dessen Risiken und Nutzen wissen wollen.

Schlüsselerlebnis: MS-Patient kann nach Cannabis-Therapie wieder arbeiten

Noch mangele es an medizinischen Fachkräften, die sich auf die medizinische Verwendung von Cannabis verstehen. „Die meisten Ärzte reagieren distanziert, wenn ich das Thema anspreche“, schildert Rudolf. Wohl auch, weil dem Cannabiskonsum immer noch ein Stigma anhaftet. „‘Dann habe ich die ganzen Junkies bei mir in der Praxis sitzen‘, das bekomme ich immer wieder zu hören“, sagt der 49-Jährige. Diese Berührungsängste versuche er abzubauen. Ängste, die auch er gehabt habe, bis er den 30-jährigen Patienten kennengelernt habe, der an Multiple Sklerose leidet. Seit 2019 bekomme der junge Mann Cannabis auf Rezept und konnte dadurch die Opioide absetzen.

Seine Lebensqualität hat sich so deutlich verbessert, dass er wieder arbeiten gehen kann.

Apotheker Roland Rudolf von der Vital-Apotheke in Dresden
Keine Stigmata mehr: Roland Rudolf setzt sich für Cannabis in der Medizin ein.

Bisher nur ADREXpharma, aber wenn das Geschäft läuft, sollen weitere folgen

Vital-Apotheke:  Cannabis kanndurch einen Vapor konsumiert werden
Im Gespräch mit Patienten: Rudolf lässt sich von Kunden über ihre Erfahrungen bei der Anwendung von Medizinalcannabis berichten.

Dermaßen beeindruckt von diesem Erfolg, hat sich Rudolf von dem MS-Patienten die verschiedenen Cannabissorten erklären lassen, die sich unter anderem durch den Gehalt an THC und CBD unterscheiden. Selbst das Granulieren der Blüten und Verdampfen in einem Vaporisator hat ihm der Kunde demonstriert und wie man den Dampf über ein Mundstück inhaliert.

Dieser persönliche Kontakt hat mich ebenfalls bestärkt, meinen Weg weiterzugehen“, betont der Apotheker. Allerdings beherberge sein Tresor bislang nur eine Cannabis-Sorte – Shishkaberry mit einer erdigen, würzigen Beerennote der Firma ADREXpharma. Sollte das Geschäft aber ins Laufen kommen, werde er die entsprechenden Umbaumaßnahmen – neuer Safe, Waagen, Laborausrüstung – in die Wege leiten.

Spagyrik in der Vital-Apotheke: Uralte Lehre von der Ganzheitlichkeit

Heilpflanzen für Spagyrik
Uralte Methode: Heilung durch die Pflanzenkraft.

Nicht zuletzt sei das „natürlich“ des Wahlspruchs auch doppeldeutig gemeint, gibt Rudolf mit einem Augenzwinkern zu verstehen.

Wir beraten ganzheitlich, das heißt auch nach den Grundsätzen der Spagyrik. Diese in der Schweiz etablierte Heilrichtung ist eine uralte, ganzheitliche Behandlungsmethode. Sie hat das Ziel, die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen. Im Mittelpunkt der Therapie stehen die aus Pflanzen gewonnenen, speziell aufbereiteten Essenzen. Diese werden bei einer Vielzahl von akuten und chronischen Beschwerden eingesetzt.

Apotheker Roland Rudolf

Sagt’s und öffnet seine Hände in einer weiten Geste: „Was passt also besser zu uns, als das schon seit mehr als tausend Jahren bekannte Cannabis ins Sortiment aufzunehmen?


Bildquellen zum Profil der Vital-Apotheke: „Cannabis? Wir lernen gerade erst das Laufen“

Beitragsbild, Foto 2, 3 und 4: Roland Rudolf e.K., Foto 1: iStock.com/franckreporter Foto 5: iStock.com/Ada daSilva, Foto 6: iStock.com/kerdkanno

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