Krankenhausstrukturreform 1

Strukturreform Krankenhäuser: 7 wichtige Forderungen

Mira Ross-Büttgen
24.06.2022

Der Deutsche Sozialgerichtstag (DSGT) hat bei einem parlamentarischen Frühstück am 21. Juni im Deutschen Bundestag sieben Positionen für eine Krankenhausstrukturreform vorgestellt. Sie alle umzusetzen, würde nicht nur die deutsche Krankenhauslandschaft verändern, sondern das gesamte Gesundheitssystem.

Ein Treffen mit Resonanz

„Die Veranstaltung war sehr gut besucht. Das zeigt, wie ernst der Politik die Strukturreform ist und dass sie Impulse vom DSGT für die kommende Reform begrüßt“, resümierte Christian Wagner. Der Fachanwalt für Medizinrecht ist Vorsitzender der SGB V-Kommission beim Deutschen Sozialgerichtstag.

Eingeladen hatte der DSGT u. a. Bundestagsabgeordnete und ihre Mitarbeitenden, Entscheider aus Bundesministerien und Fachreferenten der Fraktionen. Schirmherrin der Veranstaltung war Kirsten Kappert-Gonther (Bündnis 90/Die Grünen), stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses.

7 Positionen für wichtige Reformen

Leuchtender Äskulapstab

Eine zunehmend von Wirtschaftlichkeit und Zeitnot geprägte Krankenhausversorgung verliert die Zuwendung zu den Menschen, die Krankenhaushilfe benötigen. Die Arbeitsbelastung in den Krankenhäusern ist in Deutschland sehr hoch. Im europäischen Vergleich werden zu viele Patientinnen und Patienten stationär behandelt.

So formuliert der DSGT den IST-Zustand in seinem Positionspapier. Er lässt sieben Positionen folgen, um „Patienten und Patientinnen wieder in den Mittelpunkt der stationären Versorgung zu rücken“.

Position 1: Prävention und Gesundheitsförderung als zentrale Säule des Gesundheitssystems etablieren

Gesundheits-Lotsen, Gesundheits-Kioske und Gemeindeschwestern sind niedrigschwellige Präventionsangebote. Abhängig von der lokalen Bedarfs- und Problemlage sollten die Angebote aufgebaut und vernetzt werden: untereinander, mit Gesundheitsämtern und dem öffentlichen Gesundheitsdienst.

Position 2: Hürden für vernetzte, sektorenverbindende, interdisziplinäre Versorgung abbauen und ambulantisierte Leistungen im Krankenhaus stärken

Der DSGT fordert eine verbesserte Koordinierung und Aufgabenteilung zwischen Akteuren wie Krankenhäusern, Medizinischen Versorgungszentren sowie niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten. Krankenhäuser sollen bei definierten Leistungsgruppen selbst entscheiden können, ob sie eine Leistung ambulant oder stationär erbringen.

Position 3: Zusammenführung der ambulanten Bedarfsplanung und Krankenhausplanung zu einer integrierten Versorgungsplanung

Eine „kleinräumige bevölkerungsbezogene Versorgungsbedarfsforschung“ wäre ein Beitrag, um die Versorgungslandschaft an medizinischen Erfordernissen in den Regionen sowie an der Daseinsvorsorge auszurichten.

Position 4: Versorgungsstufen und Strukturfinanzierung des Bundes notwendig

Ein bundeseinheitlicher gesetzlicher Rahmen sollte drei Versorgungsstufen mit jeweils unterschiedlichen Aufgaben etablieren:

  • Grund- und Regelversorger
  • Regionalversorger
  • Maximal- und Schwerpunktversorger

Grund- und Regelversorger bieten mindestens drei Leistungsbereiche und -gruppen mit einem hohen Anteil ambulanter Leistungen an. Maximal- und Schwerpunktversorger haben mindestens sieben Leistungsbereiche und -gruppen oder einen besonderen Versorgungsbereich mit hochspezialisierten Leistungen. Der Anteil ambulanter Leistungen ist niedrig.

Position 5: Dokumentationseffizienz erhöhen

Der DSGT fordert u. a. den Aufbau von Patientenbefragungen mittels validierter Instrumente und einen reduzierten Dokumentationsaufwand durch digitale Lösungen.

Position 6: Digitalisierung beschleunigen und Daten breit nutzen

Patientenakten sollen vollständig digitalisiert werden, um es Versicherten zu ermöglichen, all ihre Gesundheitsdaten einzusehen und Leistungserbringern einfachen Zugriff auf Daten zu geben.

Position 7: Verlässliche und verständliche Informationen über Krankheiten, Behandlungsmöglichkeiten und Krankenhäuser bereitstellen

Bereits bestehende Informationsangebote wie gesundheitsinformation.de sollen erweitert und auf einer unabhängigen Internetseite zusammengeführt werden. Auf diesem Portal sollen Interessierte auch die für eine Behandlung infrage kommenden Krankenhäuser anhand erhobener Ergebnis- und Prozessqualitätsdaten vergleichen können.

mediorbis am Puls der Zeit

Christian Wagner gehört zu den Gründern von mediorbis. Die Plattform bietet im medizinischen Bereich Leistungen wie Praxis- und Ärzteberatungen, Praxismarketing und Medical Headhunting an. „Ich bin überzeugt davon, dass auch mediorbis Impulse in diesem wichtigen Umwandlungsprozess setzen kann und wird. Und ich freue mich darüber, hier mit einem Team sehr unterschiedlicher, hochspezialisierter Menschen zusammenzuarbeiten.“

Bildnachweis – Bild 1: ©iStock/lopurice , Bild 2: ©iStock/BobHemphill

Kontakt zu mediorbis

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