Was gehört alles zur digitalen Patientenakquise dazu? Es gibt wohl keine Definition, wo genau Patientenakquise anfängt. Aber sicher ist, sie hört nirgends auf! Über die traditionelle Visitenkarte wollen wir gar nicht erst reden. Denn heutzutage findet auch die Patientenakquise vor allem online statt. So gut wie jeder, der etwas sucht, schaut zuerst im Internet. Auch der potenzielle neue Patient.
Deshalb sind ein schickes Webdesign der Ärzte-Homepage, ein einprägsames Logo und ein Vermerk im Arztportal absolute Mindestanforderungen. Tatsächlich wird man damit aber nur durch Zufall in den Weiten der digitalen Möglichkeiten gefunden. Die Konkurrenz ist einfach groß.
Aber es gibt wirksame Möglichkeiten, sich etwa bei Google weit vorne im Ranking zu positionieren. Weiß man erst einmal, wie Suchmaschinen funktionieren, kann man dieses Wissen gezielt für sich zur Patientengewinnung einsetzen.
Ihre Website ist das wichtigste Instrument für die Patientenakquise!
Aber auch Kritiken in Arztportalen haben einen großen Einfluss auf die Wahl der Praxis. Bitten Sie Ihre Patienten nach der Behandlung also einfach um eine kurze Bewertung.
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Wie wichtig sind Bewertungen im Arztportal? Bei der Suche nach dem passenden Arzt, gelangt der Patient im Netz früher oder später immer auch zu den Bewertungen. Entweder gleich bei Google oder bei einem speziellen Arztportal. Natürlich kann der Patient Ihre fachliche Kompetenz nicht tatsächlich einschätzen. Aber ob Sie ihm bei seinem Anliegen zugehört haben, die Assistentinnen freundlich sind, ob es Parkplätze gibt oder die Praxis gut mit dem ÖPNV zu erreichen ist, das schon.
Patienten legen bei den Bewertungen großen Wert auf Soft Skills und Komfort!
Deshalb zahlen sich gute Beurteilungen für Sie in der Währung neue Patienten aus. Lassen Sie die Helferin im Anschluss an den Termin ruhig fragen, ob Ihr Patient Sie bewerten würde. Sie darf offen darüber sprechen, wie wertvoll das für die Praxis ist. Der Patient wird sich wichtig und wertgeschätzt fühlen und der Bitte sicher gern nachkommen. Und die Webadresse des Portals kann beispielsweise auf dem Terminzettel oder Ihrer Visitenkarte vermerkt werden.
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Wie gewinnt man als Arzt neue Patienten? Es ist kein Geheimnis, dass auch die erfolgreichste Praxis laufend neue Patienten gewinnen muss. Denn zum einen sind viele Bestandspatienten auch einmal austherapiert. Und zum anderen unterliegt auch die beste und freundlichste aller Praxen einer natürlichen Patienten-Fluktuation.
Die gute Nachricht: Ob sich der der Patient gerade für Sie als Arzt oder Zahnarzt entscheidet, haben auch Sie selbst in der Hand. Bringen Sie sich also ins Gespräch und nutzen Sie dafür alle Kanäle. Vieles kostet nicht einmal etwas.
Registrieren Sie sich auf den verschiedenen Bewertungsportalen, tragen Sie Ihre Kontaktdaten bei Google My Business ein, erstellen Sie bei Facebook und Instagram ein Profil (und pflegen Sie es dann auch regelmäßig) oder bitten Sie Ihre Patienten um persönliche Empfehlungen, on- und offline.
Je präsenter Sie sind, desto eher werden Sie gefunden!
Aber verlieren Sie keineswegs die Königsdisziplin des Ärzte-Marketings aus den Augen: Ihre Homepage. Denn alle genannten Tipps sollen den Patienten schließlich auf Ihre Website führen. Warum? Das erfahren Sie gleich. Bitte folgen…©iStock.com/Piksel
Patientenakquise rückwärts: Wie und was suchen Patienten? Damit Ihre Ärzte-Homepage attraktiver als andere wirkt, müssen Patienten das finden, was sie suchen und zwar da, wo sie es suchen. Klingt kompliziert? Ist es für den Laien ehrlich gesagt auch. Marketing-Profis nutzen spezielle Tools um beispielsweise herauszufinden, über welche Plattformen und Suchmaschinen nach medizinischen Angeboten gesucht wird. Und auch exakt, was gesucht wird.
Bieten Sie also Patienten die Informationen, die für sie wichtig sind. Das sind i. d. R. Fragen und Antworten zu Beschwerden und Problemen, Beschreibungen Ihres Leistungsspektrums und Ihrer Behandlungsmethoden. Und sprechen Sie dabei bitte die Sprache Ihrer Patienten. Kein Fachfremder würde nach Parodontaltherapie suchen, wenn er Zahnfleischprobleme hat.
Immer daran denken: Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.
Welche Keywords die relevantesten für Ihr Fachgebiet sind, finden Sie am einfachsten mit einer Agentur heraus, die auf sogenanntes Content Marketing spezialisiert ist. Profis für Patientenkommunikation berücksichtigen beim Praxis-Webauftritt übrigens folgende Leistungsfaktoren:
– Stichwort Datenschutz: Wie gut werden die rechtlichen Anforderungen in puncto Datenschutz erfüllt und wie lässt sich die Darstellung optimieren?
– Stichwort Wording: Wie zielführend werden Seitenbesucher angesprochen und wie kann eine repräsentative Sprachkultur erzielt werden
– Stichwort UI- / UX-Design: Wie erleben Besucher den Webauftritt und was würde für eine rundum positive Nutzerfahrung sorgen?
– Stichwort Conversion: Was bewirkt eine Umwandlung von Besuchern in Patienten bzw. Kunden und wie kann dieser Effekt verstärkt werden?
– Stichwort SEO & SEA: Wie gut ist die Sichtbarkeit der Website und wie lassen sich Besucherzahlen und Verweildauern im Sinne der Leadgenerierung maximieren?©iStock.com/triloks
Warum gewinne ich mit Content Marketing neue Patienten? Machen wir uns nichts vor: Auch bei gesundheitlichen Problemen wird zuerst Dr. Google gefragt und anschließend nach dem passenden Arzt gesucht. Und genau hier setzt Content Marketing an.
Content Marketing ist die strategische Ausrichtung von relevantem Inhalt mit dem Ziel eine profitable Handlung zu erhalten. Und das ist Ihre Chance: Passen Sie den Patienten am richtigen Punkt seiner Patient Journey ab – Content-Marketing hilft Ihnen dabei.
Der Patient …
1. hat blutendes, schmerzendes Zahnfleisch
2. startet seine Suche nach einer Diagnose im Internet
3. landet auf Ihrer Website mit Erläuterungen zu seinem Beschwerdebild
4. erhält qualifizierte Lösungsvorschläge auf Ihrer Praxisseite
5. nutzt das Angebot für einen Online-Termin (Videosprechstunde) beim Spezialisten oder die direkte Terminbuchung
Die digitale Patientenakquise war erfolgreich!
Werbung ist für Ärzte verboten und Kunden, in diesem Fall Patienten, gehen Werbung oft gezielt aus dem Weg. Deshalb steht beim Content Marketing zunächst nicht das Angebot im Vordergrund, sondern das Problem und die dazugehörige Lösung. Auf diese Weise erreichen Sie den interessierten Patienten mit den gesuchten Inhalten und bieten ihm komfortabel auch gleich einen Termin in Ihrer Praxis an. So funktioniert modernes Praxis-Marketing!©iStock.com/alexsi
Wie kann ich meine Zahnarzt-Website für Suchmaschinen optimieren (SEO)? Damit ein potenzieller neuer Patient auf Ihrer Website landet und dann von Ihren Leistungen und Informationen überzeugt werden kann, müssen Sie zuerst im WWW von ihm gefunden werden. Deshalb sollten Bilder und Texte einer Praxis-Website suchmaschinenoptimiert werden. SEO steht für search engine optimization und sorgt richtig angewandt dafür, dass Ihre Ärzte-Website gleich unter den ersten Ergebnissen einer Suchmaschine erscheint, wenn nach Ihren Kompetenzen gesucht wird.
Google, die meistgenutzte Suchmaschine weltweit, rankt Websites nach mehreren Kriterien. Einerseits natürlich nach sogenannten Keywords, also passender Suche / Inhalt. Und andererseits nach Traffic, Verweildauer, Anzahl der Verlinkungen und noch einer ganzen Menge weiterer Merkmale.
Ärzte-Homepage, Logo, Content Marketing, SEO u. v. m. sind alles Schlüsselfaktoren, die Hand in Hand gehen sollten.
Das ist eine kleine Wissenschaft für sich und sollte vom Experten für SEO übernommen werden. Dieser kann mit Ihnen zusammen die Keywords ermitteln, welche die relevanten Besucherströme auf Ihre Seite lotsen und die Ihren Behandlungsschwerpunkt abbilden.©iStock.com/Xurzon
Welche Patienten möchte ich gewinnen? Für eine erfolgreiche Kommunikation mit Ihren künftigen Patienten, definieren Sie zunächst einmal das Ziel. Geht es darum möglichst viele neue Patienten zu gewinnen oder soll eine bestimmte Gruppe wie Privatpatienten angesprochen werden? Oder versuchen Sie Patienten für spezielle, vielleicht auch hochpreisige Behandlungen zu erreichen? Denn je nach Zielgruppe unterscheiden sich Strategie, Maßnahmen, Ansprache und Content.
Ist also klar, welche Patienten Sie stärker in Ihrer Praxis vertreten sehen möchten, lauten die nächsten Überlegungen: Wo finde ich diese Patienten? Was spricht diese Gruppe an? Und wie und wo werde ich von denen am besten gefunden?
Der Weg zu neuen Patienten führt über die richtige Strategie.
Bei der Entwicklung Ihrer Marketing-Strategie müssen Sie außerdem berücksichtigen, ob Ihre Praxis auf dem Land oder in der Stadt liegt und was Ihre persönlichen Kernkompetenzen sind.©iStock.com/peterschreiber.media
Wie baue ich mir als Praxisgründer einen neuen Patientenstamm auf? Natürlich ist es eine Herausforderung, ganz neu anzufangen und neue Patienten zu gewinnen. Aber dadurch hat man auch die Möglichkeit, von vornherein vieles gleich richtig zu machen. Praxisdesign, (Zahn-)Arzt-Logo, Website – alles lässt sich optimal aufeinander abstimmen. Es lohnt sich deshalb besonders, sich vorher einen genauen Plan zu machen, wo die Reise hingehen soll – ein Praxisberater bzw. Unternehmensberater kann dabei wertvolle Unterstützung bieten.
Mit welchen Schwerpunkten wollen Sie sich also positionieren und welches Image soll Ihre Praxis ausstrahlen? Lassen Sie bei diesen Überlegungen aber keinesfalls Ihre Umgebung außer Acht. Die Stärken oder Schwächen Ihrer Kollegen geben Ihnen wichtige Tipps für die eigene Nische.
Die Marktsituation ist für die eigene Ausrichtung entscheidend.
Für einen guter Mix aus Privat- und Kassenpatienten sollten nach Praxisgründung gleich alle Marketing-Karten ausgespielt werden. Schließlich ist nach der Gründungsphase eine baldige wirtschaftliche Rentabilität besonders wichtig. Hier empfiehlt sich tatsächlich nicht Kleckern, sondern Klotzen: professionelle Website, Online-Termine, Video-Sprechstunde, Arztportal-Registrierung …©iStock.com/fizkes
Wie kann die Praxis mehr Privatpatienten für sich gewinnen? Vielleicht wurde in den letzten Jahren das Praxismarketing vernachlässigt. Oder die Lage der Praxis ist eher von sozial schwachen Patienten umgeben. So oder so, es kann schon vorkommen, dass Sie als Arzt zwar gut zu tun, aber zu wenig abzurechnen haben. Aber das muss ja nicht so bleiben.
Zu beachten gilt, dass Ihr kompletter Auftritt stimmig ist. Also die Website und das Angebot müssen auch zur Ausstattung und dem Praxisdesign passen. Schließlich sollen sich die neuen Patienten in Ihrer Praxis wohlfühlen, wiederkommen und möglichst gut von Ihnen berichten.
Suchen Sie aktiv Kontakt zu der gewünschten Patientengruppe.
Also mal angenommen Sie wünschen sich mehr Privatpatienten. Der größte Anteil dieser Gruppe besteht aus Beamten, danach folgen Kinder / nicht Erwerbstätige und die Selbständigen. Darauf können Sie Ihre Marketingmaßnahmen abstimmen.
Zum Beispiel als Sponsor eines von der Stadt organisierten Sportevents. Oder Sie bieten beispielweise als Zahnarzt an, auf einer Fachtagung für Existenzgründer einen Vortrag über spezielle Behandlungen zu halten, wie über Funktionsanalyse. Zähneknirschen, Kopfschmerzen und Verspannungen betreffen ja quasi jeden.
Und seien Sie möglichst regelmäßig präsent. Schon Ovid wusste: Gutta cavat lapidem – Steter Tropfen höhlt den Stein.©iStock.com/ipopba
Welche Maßnahmen sind am wichtigsten für die Patientenakquise? Um dauerhaft und langfristig neue Patienten zu gewinnen, sollte auch die Patientenakquise nachhaltig angelegt werden. Um den ganzen Prozess aber überhaupt erst in Gang zu bringen, gibt es dennoch einige Tipps, die sofort wirken. Hier ein paar „akute und chronische Maßnahmen“:
Akute Maßnahmen = Registrierung in Arzt-Portalen, Online-Anzeigen (SEA: Google Ads, Facebook Ads), Präsenz auf Facebook / Instagram (Social-Media-Marketing), Vorträge und PR-Artikel (Content Marketing),
Sponsoring
Chronische Maßnahmen = Bewertungen on- / offline, professionelle Website (UI- / UX-Design / Webdesign, Conversion), SEO-optimierte Texte und Bilder, Online-Terminbuchung, Video-Sprechstunde
Es gibt also eine Menge wirksamer Möglichkeiten, sich kurzfristig bei potenziellen Patienten ins Gedächtnis zu bringen. Lassen Sie sich aber bitte nicht dazu verleiten, auf die nachhaltigen zu verzichten. Ihre Arzt-Website ist Ihre Online-Visitenkarte, die Ihre Leistungen, Kompetenz und Ihr Image repräsentieren. Und damit ist sie der wichtigste Faktor im Praxismarketing.©iStock.com/Christian Horz