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Nachrichten für Ärzte & Apotheker

„Bruce Willis stirbt langsam“
22.03.2023 | Holger Schöttelndreier
Mit dieser makabren Zeile enthüllte BILD, woran Bruce Willis (68, „Stirb langsam“) erkrankt ist: Frontotemporale Demenz (FTD), eine besonders heimtückische Form der Demenz.

Ratgeber für Ärzte, Patienten & Apotheker

Facharzt – der große Übersichts-Ratgeber

 

Den Facharzt-Titel erlangen Ärzte durche eine anerkannte Weiterbildung auf einem medizinischen Fachgebiet. Und davon gibt es viele ...
Kompletter Ratgeber
Facharzt

Facharzt – der große Übersichts-Ratgeber

Ansgar Sadeghi
16.03.2022

Den einen Facharzt gibt es nicht. Schließlich umfasst die Medizin zahlreiche Fachgebiete. Um als Fachmann auf einem dieser Fachgebiete durchzugehen, braucht es den entsprechenden Facharzt-Titel. Das kann der Facharzt für Arbeitsmedizin sein, der Facharzt für Psychatrie, der Facharzt für Neurologie oder der Facharzt für Orthopädie, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

 

Wie lange ist eine Überweisung zum Facharzt gültig?

Braucht man eine Überweisung zum Facharzt? Ohne Überweisung zum Facharzt zu gehen, ist nicht unmöglich, aber in vielen Fällen eher unüblich. Den Facharzt für Dermatologie, also den Hautarzt, oder auch den Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten kann man häufig durchaus auch ohne Überweisung zum Facharzt aufsuchen. Am besten erkundigen sich Patienten vor der Terminbuchung, ob der jeweilige Facharzt ohne Überweisung Patienten annimmt.

Der Hausarzt kann bei Bedarf eine Überweisung zum fachärztlichen Kollegen ausstellen. Der Hausarzt selbst ist übrigens in der Regel ebenfalls ein Facharzt: ein Facharzt für Allgemeinmedizin, ein Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin oder ein Facharzt für Innere Medizin.

Die Facharzt-Überweisung gilt für das gesamte Quartal, in dem sie ausgestellt wurde. Ein Quartal umfasst immer drei Monate: Januar bis März, April bis Juni, Juli bis September und Oktober bis Dezember. Unter Umständen kann der Überweisungsschein auch noch im Folgequartal verwendet werden.

 

Facharzt-Gehalt

Alle Ärzte sind reich, denken viele Menschen. Wie hoch das Gehalt von einem Facharzt ist, hängt aber von vielen Faktoren ab. Zum einen ist zu unterscheiden, ob der Facharzt eine eigene Praxis hat oder angestellt ist. Wenn der Facharzt angestellt ist, hängt sein Einkommen von seiner Position, seiner Berufserfahrung, dem Arbeitgeber, seinem Verhandlungsgeschick etc. ab. Wie bei jedem Angestellten.

Ist der Facharzt mit einer eigenen Praxis niedergelassen, hängt der Praxisgewinn nach Unkosten von der Fachrichtung, dem Patientenstamm, der Lage etc. ab. Der niedergelassene Facharzt für Radiologie verdient im Durchschnitt übrigens besonders gut. Auch wenn man als Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie hauptsächlich Privatpatienten behandelt, ist ein überdurchschnittlich hohes Gehalt als Arzt möglich.

 

Welcher Facharzt passt zu mir?

Wenn Mediziner vor der Entscheidung für eine Facharzt-Ausbildung stehen, darf der finanzielle Aspekt durchaus ein Aspekt sein. Er sollte aber nicht ausschlaggebend sein. Diese Entscheidung sollte auch auf persönlichem Interesse und ggf. dem Vorliegen eines gewissen Talents getroffen werden. Man sollte beispielsweise im wahrsten Sinne des Wortes ein Händchen dafür haben, wenn es der Facharzt für Chirurgie werden soll. Und auch als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie eignet sich nicht jeder …

Hausarzt: Allgemeinmediziner oder Praktischer Arzt?

 

 

 

 

Hausarzt: Das kann ein Praktischer Arzt, ein Facharzt für Allgemeinmedizin oder ein Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin sein.
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Hausarzt: Allgemeinmediziner oder Praktischer Arzt?

Mira Ross-Büttgen
11.05.2023

Hausarzt in meiner Nähe

Bestimmt waren Sie in diesem Jahr schon mal beim Arzt, richtig? Immerhin gehen Deutsche im Schnitt zehn Mal pro Jahr zum Arzt, so die OECD. Zahnärzte nicht mitgerechnet. Da gehen die meisten Menschen ja bekanntlich nicht so wahnsinnig gerne hin.

Aber zurück zum Thema: Wenn Sie zu den Durchschnitts-Arztbesuchern gehören, dann galt einer Ihrer Arztbesuche mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit Ihrem Hausarzt. Immerhin ist er der erste Ansprechpartner für Patienten in allen Gesundheitsfragen – vom jungen Erwachsenen bis hin zum Senior. Ein echter Familienarzt eben.

Wissen Sie eigentlich, ob Ihr Hausarzt ein Praktischer Arzt ist oder ein Facharzt für Allgemeinmedizin? Und haben Sie überhaupt noch einen Hausarzt in der Nähe?

 

Allgemeinarzt als erster Ansprechpartner

1999 gab es 59.290 Hausärzte, die an der vertragsärztlichen Versorgung teilnahmen. 2007 war die Zahl auf unter 54.300 gesunken und stagnierte dann für lange Zeit. Seit 2020 verzeichnet die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) nun eine leichte Trendwende. Für ländliche Regionen hat sich die Situation trotzdem nicht wesentlich verbessert. Denn viele Fachärzte – egal welcher Fachrichtung – zieht es in städtischere Regionen mit mehr und möglicherweise auch zahlungskräftigeren potenziellen Patienten.

Für die Niederlassung als Hausarzt ist heute der Titel Facharzt Allgemeinmedizin, alternativ der Facharzt Innere und Allgemeinmedizin erforderlich. Es gibt aber auch noch viele Praxen, deren Inhaber Allgemeinmediziner sind, aber keine dieser Facharztausbildungen absolviert haben. Sie haben die Berufsbezeichnung Praktischer Arzt, die allerdings schon seit einigen Jahren nicht mehr neu vergeben wird.

 

Leistungen beim Arzt für Allgemeinmedizin

Das Berufsbild Allgemeinmedizin in der ambulanten Versorgung ist äußerst vielfältig. Der Hausarzt gilt deshalb als Allrounder. Er muss nicht nur ganz unterschiedliche Krankheiten diagnostizieren und behandeln – und erkennen, wann eine Überweisung an fachärztliche Kollegen angezeigt ist –, sondern spielt auch eine wichtige Rolle in der Gesundheitsvorsorge und Gesundheitsförderung.

Hier ein paar Beispiele für hausärztliche Leistungen:

  • EKG (Elektrokardiogramm)
  • Impfungen
  • Ultraschall (Sonographie)
  • Infusionen
  • Vorsorgeuntersuchungen / Gesundheitscheck
  • Laboruntersuchungen (Blutuntersuchung, Urinuntersuchung, Stuhluntersuchung etc.)

Davon abgesehen gehört auch das Management von Patientendaten und die medizinische Dokumentation zum Aufgabenbereich des Hausarztes.

 

Ärztedichte

Laut den verfügbaren Daten und Statistiken hat übrigens das Fürstentum Monaco die höchste Ärztedichte weltweit: 7,61 Ärzte pro 1.000 Einwohner [Stand 2021]. Laut Bundesärztekammer (BÄK) betrug die Ärztedichte in Deutschland zum selben Zeitpunkt 4,1 Ärzte pro 1.000 Einwohner.

Wenn es um das Land mit der niedrigsten Ärztedichte geht, ist Sierra Leone ein Kandidat. Laut Daten der Weltbank lag die Ärztedichte in diesem westafrikanischen Staat im Jahr 2019 bei 0,02 Ärzten pro 1.000 Einwohner.

 

 

 

Vitamine: Geschäft mit dem Mangel

 

 

 

 

Vitamine sind für viele lebensnotwendige Prozesse im Körper erforderlich. Mehr ist aber nicht immer besser.
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Vitamine: Geschäft mit dem Mangel

Holger Schöttelndreier
23.03.2023

Vitamine: Der Körper kann nicht ohne

Vitamine sind lebenswichtig. Der Körper braucht alle 13 Vitamine von A bis K, unter ihnen der Vitamin-B-Komplex mit den acht „Einzelvitaminen“ B1, B2, B3, B5, B6, B7, B9 und B12. Unterschieden wird zwischen den wasserlöslichen B-Vitaminen und Vitamin C (Ascorbinsäure), sowie den fettlöslichen Vitaminen E-D-K-A. Fettlösliche Vitamine kann der Körper gut speichern, wasserlösliche Vitamine haben dagegen eine sehr kurze Halbwertzeit.

 

Vitamine und essenzielle Nährstoffe

Vitamine gehören zu den essenziellen Nährstoffen, die der Körper nicht selbst produzieren kann, zum Funktionieren aber braucht. Die sechs Nährstoffgruppen sind:

  • Proteine
  • Kohlenhydrate
  • Fette
  • Mineralien
  • Vitamine
  • Wasser

Vitaminmangel hat für den Körper drastische Auswirkungen und kann unbehandelt lebensbedrohlich werden. Vitamin-Mangelerkrankungen werden als Avitaminosen bezeichnet. Zur bekanntesten Avitaminose gehört Skorbut, der durch Vitamin-C-Mangel ausgelöst wird.

Alle Vitamine – Ausnahme Vitamin D – können bei einer ausgewogenen Ernährung in ausreichender Menge über die Nahrung aufgenommen werden. Vitamin D (Calciferol) kann der Körper selbst produzieren, wenn Sonne auf die Haut fällt. Vitamin D wird deswegen auch als Sonnenvitamin bezeichnet. Allerdings schafft es die Sonne in Deutschland nur in wenigen Monaten (ca. April bis September) hoch genug, damit die Vitamin-D-Produktion gestartet werden kann. Sonnencreme mit einem Sonnenschutzfaktor höher als 15 verhindert ebenfalls die Produktion von Vitamin D im Körper.

 

Vitamin B12: Problem-Vitamin für Veganer

Für Veganer ist Vitamin B12 ein „Problem-Vitamin“, weil es praktisch nur in tierischen Produkten vorkommt. Auch ältere Menschen und Menschen mit sehr hohem Alkoholkonsum können leicht einen zu niedrigen Vitamin-B12-Spiegel im Blut haben. In dem Fall ist eine Substituierung von Vitamin B12 wichtig, weil es sonst unter anderem zu schweren Beeinträchtigungen des Nervensystems kommen kann.

Vitamine in Form von Nahrungsergänzungsmitteln gibt es in allen erdenklichen Darreichungsformen: Vitamin-Tabletten, Vitamin-Drinks, Vitamin-Cremes für die Haut und sogar Vitamin-B-Zahnpasta für Veganer. Nahrungsergänzungsmittel, die als „Vitamine A bis Z“ verkauft werden, enthalten neben Vitaminen wie Vitamin A meistens auch Mineralstoffe wie Calcium und Magnesium, sowie Spurenelemente, zu denen Eisen, Florid, Jod und Zink (deswegen das Z) gehören.

 

Vitamin-D-Spiegel vom Arzt kontrollieren lassen

Der Vitamin-Tagesbedarf hängt von vielen Faktoren ab. Menschen mit chronischen Darmerkrankungen können Vitamine oft schlechter aus der Nahrung aufnehmen als gesunde Menschen, benötigen deswegen deutlich mehr Vitamine. Das gleiche gilt oft auch für ältere Menschen. Schwangere Frauen haben einen erhöhten Bedarf an Vitamin B9 (Folsäure). Bekommt der Körper während der Schwangerschaft nicht genügend Folsäure, drohen beim Embryo Entwicklungsstörungen von Gehirn und Rückenmark.

Die Kontrolle des Vitaminspiegels (zum Beispiel Vitamin D oder Vitamin B12) sollte unter ärztlicher Begleitung stattfinden. Anhand eines (kostenpflichtigen) Blutbilds kann erkannt werden, ob Vitamine substituiert werden müssen.

Rückenschmerzen: Hexenschuss, Bandscheibenvorfall & Co.
Bandscheibenvorfall, Hexenschuss – 90 Prozent der Deutschen hatten schon Rückenschmerzen. Es gibt fast immer einen Weg aus dem Schmerz.
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Rückenschmerzen: Hexenschuss, Bandscheibenvorfall & Co.

Holger Schöttelndreier
12.07.2022

Rückenschmerzen – ein Kurzüberblick

Rückenschmerzen können durch viele Auslöser hervorgerufen werden und nicht immer sind nur körperliche, sondern oft auch psychische Gründe ausschlaggebend. Starke Rückenschmerzen stellen den am häufigsten genannten Grund für Fehltage am Arbeitsplatz dar, was sie auch zu einem volkswirtschaftlichen Problem werden lässt.

Um die Frage zu klären „Was hilft gegen Rückenschmerzen?“, sollte man sich grundsätzlich die gesamte Wirbelsäule anschauen. Sie unterteilt sich in Lenden-, Brust- und Halswirbelsäule, die wie drei übereinander angeordnete Zahnräder funktionieren. Gehen die Rückenschmerzen in der Lendenwirbelsäule häufig auf falsche Sitzhaltungen zurück, so können weitere Symptome hinzukommen und dadurch Brust- und Rückenschmerzen gleichzeitig auftreten.

 

Rückenschmerzen oberer Rücken und die Wirbelsäule hinab

Bei ständiger Smartphone-Nutzung sind Rückenschmerzen im Bereich oberer Rücken nicht selten, aber es helfen Dehnübungen. Ruckartiges Heben oder ungewöhnliche Drehungen beim Sport können zum „Hexenschuss“ führen. Diese Rückenschmerzen im Bereich unterer Rücken sind qualvoll, klingen aber von allein ab.

Ein Bandscheibenvorfall, mit ausstrahlendem Schmerz in Beine und Arme, kann durch untere Rückenschmerzen, oder durch Rückenschmerzen im Bereich mittlerer Rücken angezeigt werden. Zumeist lässt sich der Vorfall durch schmerzlindernde Medikamente, Wärme sowie Physiotherapie und Bewegung lindern. Für Rückenschmerzen unten, in der Dehnungsfuge zwischen innerer Hüfte sowie Rücken und Bein kann auch das Kreuzbein-Darmbein-Gelenk, das Iliosakralgelenk, verantwortlich sein. Die genaue ärztliche Diagnose ist gefragt.

 

Medizinisches Cannabis bei chronischen Rückenbeschwerden

Werden keine klaren Ursachen-Wirkungsbeziehungen ausgemacht, so kann zur Behandlung chronischer Schmerzen auch medizinisches Cannabis eingesetzt werden. So können Rückenschmerzen, zum Beispiel aufgrund von hoher Muskelspannung infolge von Stress oder die Überlastung der Zwischenwirbelgelenke, durch verschiedene Cannabissorten behandelt werden.

Durch Hybrid-Züchtungen der Cannabispflanze wird sowohl der THC- als auch der CBD-Gehalt den jeweiligen medizinischen Bedürfnissen angepasst. Die in dieser CBD-Pflanze enthaltenen Cannabinoide können schmerzlindernd wirken und in Kombination mit konventionellen Schmerzmitteln eingesetzt werden. Verschreibungspflichtiges medizinisches Cannabis wird in Kapseln, Mundsprays sowie als CBD-Öle abgegeben, oder getrocknete Cannabisblüten werden in einem Vaporisator erhitzt und verdampft.

 

Was tun gegen Rückenschmerzen?

Trotz ausreichender Bewegung und Flüssigkeitszufuhr kann es zur Frage kommen: Was tun gegen Rückenschmerzen? Denn nicht immer sind Patienten zeitweilige Überbelastungen oder Fehlhaltungen bewusst, und Rückenschmerzen während der Schwangerschaft fast unvermeidlich. Auch psychische Ursachen können Rückenschmerzen hervorrufen.

Zumeist helfen dann Wärmeanwendungen oder Übungen gegen Rückenschmerzen, die gezielt den Rücken dehnen und die stabilisierende Muskulatur verstärken. Neben ganzheitlicher Physiotherapie können einzelne blockierte Gelenkflächen auch durch Chiropraktiker gelöst werden. Wenn die Rückenschmerzen trotz Übungen nicht abnehmen, gibt dieser Ratgeber weitere wertvolle Praxistipps sowie Anregungen von der Ernährung bis zur gesunden Schlafposition.

Rheuma: der Körper in Flammen

 

Welche Arten von Rheuma gibt es? Was sind die Ursachen von Rheuma? Und vor allem: Was kann ich gegen Rheuma tun?
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Rheuma: der Körper in Flammen

Holger Schöttelndreier
13.02.2023

Rheuma: Es kann jeden treffen

Etwa 1,6 Millionen Menschen in Deutschland leben mit der Diagnose Rheuma. Weil die Beschwerden oft unberechenbar sind und sich in unterschiedlichster Form äußern können, ist es nicht leicht, die Krankheit zu diagnostizieren und mit ihr zu leben. Wie stark die Einschränkungen in der Zukunft sein werden, ist ebenfalls kaum einzuschätzen.

 

Ursache von Rheuma

Mediziner beschreiben Rheuma als das Chamäleon unter den Krankheiten – so vielfältig sind Symptome und Formen. Rheuma macht den Körper unbeweglich, schränkt Hände, Arme, Beine und Rücken in ihrer Funktion ein und verursacht oft heftige Schmerzen. So unterschiedlich die über 100 rheumatischen Erkrankungen auch sind. Ihr gemeinsamer Nenner ist ein fehlgesteuertes Immunsystem, das sich gegen den eigenen Körper richtet und Beschwerden von der Haarspitze bis zum großen Zeh auslösen kann – das äußerst sich in steifen und geschwollenen Gelenken, entzündeten Gefäßen, Hautausschlag, Schuppenflechte, Nagelveränderungen.

 

Formen des Rheumas

Von den mehr als 100 verschiedenen Erscheinungsformen ist die rheumatoide Arthritis die häufigste. Sie verläuft meist schleichend, indem sich die Gelenkinnenhaut entzündet. In der Regel tritt sie zuerst an den Finger- und Handgelenken auf. Medikamente, Physio- und Ergotherapie können helfen. Ohne Behandlung kann sie dauerhafte Schäden anrichtet, die eine OP notwendig macht.

Arthrose dagegen ist kein Rheuma, auch wenn sie für Laien leicht mit einer entzündlichen Abnutzungserscheinung des Gelenkapparates verwechselt werden kann. Die Symptome sind ähnlich. Gelenkverschleiß durch eine Arthrose tritt meistens erst im Alter auf, wenn die Abnutzung der Gelenkknorpelschicht so stark ist, dass die Schmerzen bereitet.

Gicht hieß früher „die Krankheit der Könige“, denn Übergewicht und eine opulente Ernährungsweise fördern ihren Ausbruch. Der Grund für einen Gichtanfall ist das Ansammeln von zu viel Harnsäure im Körper. Dann schwellen bestimmte Gelenke innerhalb weniger Stunden an und werden sehr schmerzempfindlich. Vorbeugen lässt sich mit der richtigen Ernährung, Medikamenten und gesunder Lebensweise.

Das fehlgeleitete Immunsystems kann sich auch durch eine Schuppenflechte äußern. Die Abwehrzellen lösen Entzündungsreaktionen in der Haut aus, dadurch bilden sich die typischen silbrig-glänzenden Schuppen. Das Ganze passiert in Schüben, die durch Trigger wie Stress und Infektionen ausgelöst werden. Die richtige Hautpflege hilft, den Symptomen gezielt vorzubeugen. Als Folge einer Schuppenflechte kommt es häufig zu einer Psoriasis-Arthritis, bei der es zu Schmerzen, Steifheit oder Schwellungen in den Gelenken kommt.

Als Ursache für eine Fibromyalgie (Weichteilrheuma) wird eine gestörte Schmerzverarbeitung vermutet. Die Knochen und Muskeln der Betroffenen zeigen aber keinerlei krankhafte Veränderungen. Außerdem wird die Intensität der Schmerzen stark von Stress oder Schlafmangel beeinflusst. Diese Umstände erschweren eine Diagnose. Medikamente und Entspannungstechniken können helfen, mit dem Schmerz zu leben.

Morbus Bechterew (axiale Spondyloarthritis) betrifft hauptsächlich die Wirbelsäule. Die Erkrankung äußert sich in Rückenschmerzen, Steifheit und Entzündungen im Bereich der Wirbelgelenke. Unbehandelt kann sie zu einer Verformung und Funktionsbeeinträchtigung der Wirbelsäule und Gelenke führen. Eine Therapie ist nicht einfach und umfasst sowohl eine medikamentöse Behandlung als auch physiotherapeutische Übungen.

 

Rheuma im Alltag

Die meiste Lebensqualität bringen folgende Faktoren zurück:

  • Übungen und Bewegung, die Schmerzen und Steifheit reduzieren und die Gelenkbeweglichkeit verbessern
  • Kälte- und / oder Wärmeanwendungen sowie spezielle Medikamente, die Schmerzen lindern
  • ein ausgewogener Speiseplan, der dabei hilft, das Gewicht im Zaum zu halten und so die Gelenke zu schonen
  • reduzieren von Stress durch Techniken wie Progressive Muskelentspannung oder Yoga
  • eine Rheumagruppe oder -beratung wie die Deutsche Rheuma-Liga, in der sich Betroffene mit anderen austauschen und gegenseitig unterstützen können
Diabetes mellitus – Angriff auf die Volksgesundheit

 

Vor 80 Jahren war Diabetes so gut wie unbekannt. Heute leiden allein in Deutschland 8,5 Mio Menschen an der Zuckerkrankheit. Tendenz stark steigend.
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Diabetes mellitus – Angriff auf die Volksgesundheit

Holger Schöttelndreier
12.01.2023

Diabetes mellitus auf dem Vormarsch

Unter Diabetes mellitus Typ 2 (Zuckerkrankheit) leiden in Deutschland mehr als 8,2 Millionen Menschen. Früher als „Altersdiabetes“ bekannt, erkranken auch immer mehr junge Menschen an dem süßen Gift. Jährlich kommen über 600.000 Neuerkrankungen hinzu. Grund für die Stoffwechselstörung ist zumeist ein zu hoher Blutzuckerwert.

 

Formen der Diabetes

Eine Überzuckerung (Hyperglykämie) schädigt irreversibel Gefäße und Organe im Körper. Ein zu hoher Blutzuckerwert entsteht beim Typ 1 aus Insulinmangel, beim Typ 2 wirkt das vorhandene Insulin unzureichend. Zum Typ 3 zählen alle Ursachen, die nicht unter die ersten beiden Diabetes-Typen fallen. Die Erkrankung bleibt oft jahrelang unbemerkt, Anfangssymptome können starker Durst, Müdigkeit und Harndrang sein.

Riskant ist aber auch die Unterzuckerung (Hypoglykämie) – eine Nebenwirkung der Behandlung mit blutzuckersenkenden Medikamenten. Vor allem das Gehirn ist gefährdet, weil es auf Zucker als Energiequelle angewiesen ist. Der Körper reagiert mit Merkmalen wie Schwitzen, Herzrasen und Zittern. Eine schwere Unterzuckerung ist sogar lebensbedrohlich.

 

Diagnostik von Diabetes

Ein dauerhaft hoher Blutzuckerspiegel kann Augen, Nieren, Herz und Nerven schädigen. Die bekannteste Folgeerkrankung ist der Diabetische Fuß, auch als Diabetische Polyneuropathie (PNP) bekannt. Daher ist wichtig, die Krankheit im frühen Stadium zu diagnostizieren – etwa mit einem Blutmarker wie dem C-reaktive Protein-Wert (CRP), der der Entzündungsgrad im Körper misst, oder der Glomerulären Filtrationsrate (GFR), die angibt, wie gut die Nieren das Blut noch reinigen. Weniger aussagekräftig ist der Kreatininwert (oder Creatininwert), er steigt erst im Blut an, wenn die Funktion der Nieren schon zu 50 Prozent beeinträchtig ist.

 

Behandlung von Diabetes

Basis jeder Diabetes-Therapie sind Bewegung, Rauch- und Alkoholverzicht sowie eine ausgewogene Ernährung. Manche Patienten erreichen schon so beim Blutzucker Normalwerte und kommen ohne Medikamente aus. Blutzucker-Normalwerte liegen beim nüchternen Erwachsenen zwischen 60–100 mg/dl oder 3,3–5,6 mmol/l, nach dem Essen zwischen 90–140 mg/dl oder 5,0–7,8 mmol/l. Reicht eine geänderte Lebensweise nicht aus, muss Insulin geschluckt oder gespritzt werden. Neue Wirkstoffe (Semaglutid und Metformin) sollen in Zukunft die Diabetes-Behandlung unterstützen.

Depressionen – schwarze Seite der Seele

 

Häufig unterschätzt, häufig verkannt: Depressionen gehören zu den Volksleiden. Gut gemeinte Ratschläge von Angehörigen und Freunden gehen leider häufig am Thema vorbei ...
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Depressionen – schwarze Seite der Seele

Holger Schöttelndreier
24.11.2022

Depression: Eine medizinisch ernste Erkrankung

Das Gefühl „deprimiert“ zu sein, wenn es zu beruflichen oder privaten Problemen kommt, kennt fast jeder. Dieses vorübergehende Erleben ist jedoch ebenso wie eine depressive Verstimmung nicht gleichbedeutend mit einer Depression.

Was sind Depressionen? Eine Depression ist aus medizinischer Sicht eine ernsthafte Erkrankung mit hohem Leidensdruck und starkem Einfluss auf das Denken, Fühlen und Handeln eines Betroffenen. Neben seelischen Beschwerden kommt es auch zu körperlichen Symptomen.

Wie entstehen Depressionen? Die genaue Ursache einer Depression lässt sich nicht bestimmen. Es gibt psychosoziale und neurobiologische Faktoren, die das Risiko, an Depressionen zu erkranken, erhöhen und aus deren Zusammenspiel sich die Erkrankung entwickelt.

 

Depression – Symptome

Es ist schwierig, eine Depression zu erkennen. Nur wenige Betroffene stellen sich bei ersten Symptomen die Frage: Bin ich depressiv? Die Anzeichen von Depressionen sind unspezifisch und depressiven Menschen fällt es schwer, ihre Empfindungen auszudrücken.

Neben seelischen Symptomen wie Antriebslosigkeit und Erschöpfung treten bei Depressionen körperliche Symptome wie Kopf- und Rückenschmerzen, Kraftlosigkeit und Schwindel auf. Betroffene glauben daher, dass eine körperliche Erkrankung ursächlich für ihre Symptome ist. Erschwerend kommt hinzu, dass sich depressive Symptome im Zeitverlauf verändern. Phasenmodelle wie die „5 Phasen der Depression“ ordnen Anzeichen der Depression deshalb verschiedenen Zeiträumen zu.

Für Ärzte stellt es eine besondere Herausforderung dar, Symptome einer Depression zu erkennen.

 

Depressionen bekämpfen: Diagnostik und Depressionen behandeln

Die Diagnostik umfasst eine psychische Befunderhebung und ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch über die depressiven Symptome. Des Weiteren werden Betroffene körperlich (neurologisch und internistisch) untersucht, um andere organische Krankheiten mit ähnlichen Symptomen auszuschließen. Nach der Diagnose kann damit begonnen werden, die Depressionen zu behandeln. Eine Behandlung von Depressionen basiert auf zwei Säulen: Medikamente gegen Depressionen (Antidepressiva) und einer Psychotherapie. Beide Therapieformen werden überwiegend kombiniert und mit anderen therapeutischen Angeboten zur Verbesserung der Lebensqualität ergänzt.

 

Depressionen überwinden: Der Weg aus der Krankheit

Viele Menschen beschreiben die Zeit während der Depression als eine der schlimmsten Phasen ihres Lebens. Betroffene stellen sich Fragen wie: Wann verschwinden bei einer Depression die negativen Bilder im Kopf und wie kann ich meine Depressionen schnell überwinden? Dies ist je nach Schwere der depressiven Störung meist nach circa 6–8 Monaten* der Fall. Unbehandelt ist das Risiko eines Rückfalls allerdings hoch und es ist wahrscheinlicher, dass eine Depression chronisch verläuft oder wiederholt vorkommt (rezidivierende depressive Störung). Um möglichst effektiv eine Depression zu bekämpfen, sollten Betroffene sich Hilfe bei Depressionen holen und sich für eine Therapie entscheiden. Diese kann die Krankheitsdauer auf durchschnittlich 16 Wochen* verkürzen und dauerhaft den Weg aus der Depression ebnen.

*https://www.patienten-information.de/patientenleitlinien/depression/kapitel-5

 

 

Krebs – ein Mythos wird entschlüsselt
Die Krankheit Krebs hat viele Gesichter. Aber das Wissen um Ursachen und Krankheitsverlauf wächst täglich. Ebenso verbessern und verändern sich die Behandlungsmöglichkeiten.
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Krebs – ein Mythos wird entschlüsselt

Holger Schöttelndreier
29.10.2022

Krebs: Wie entsteht Krebs in unserem Körper?

Beginnen Zellen sich unkontrolliert zu vermehren, kann aus ihnen Krebs entstehen. Ursächlich dafür sind meist Schäden am Erbgut der Zellen oder Fehler beim Ablesen von Erbinformationen. So entwickeln sich, aus anfänglich gesunden Zellen, Tumore.

Was ist ein Tumor? Darunter versteht man benigne (gutartige), semi-maligne (halb-bösartige) oder maligne (bösartige) Neubildungen von Körpergewebe. Bei malignen Tumoren (Krebsgeschwulst, Malignom) handelt es sich um Krebs im engeren Sinne.

Was ist Krebs und warum ist er so gefährlich? Bösartige Tumore zeigen die gefürchteten Krebs-Eigenschaften. Die Krebszellen wachsen in anderes Gewebe ein, zerstören dieses und können sich in weitere Körperregionen ausbreiten (metastasieren). Es kommt zur Störung von wichtigen Körperfunktionen und Organen.

 

Vielfältige Krebs-Symptome erschweren frühe Diagnosen

Für Mediziner ist die Diagnose von Krebs eine Herausforderung. Im frühen Stadium verursachen Krebserkrankungen nur selten Beschwerden. Mit dem Fortschreiten der Krebskrankheit treten dann unspezifische Krebs-Anzeichen auf. Diagnosen werden durch die vielfältigen Symptome des Krebses sowie einer Vielzahl verschiedener Krebsarten erschwert.

In vielen Fällen kann Krebs heute geheilt werden. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass er so früh wie möglich erkannt wird. Der Vorsorge und Krebs-Früherkennung kommt deshalb eine besondere Bedeutung im Kampf gegen den Krebs zu.

 

Ist Krebs vererbbar? Viele Fragen rund um die Erkrankung

Die Diagnose Krebs ist für Patienten ein Schock. Häufig wird diese mit Hoffnungslosigkeit und Unheilbarkeit in Verbindung gebracht. Betroffene und Angehörige befinden sich in einem emotionalen Ausnahmezustand. Selbst nicht betroffene Menschen haben Angst vor einer Erkrankung und stellen sich viele Fragen rund um Krebskrankheiten: Wie bekommt man Krebs, ist Krebs vererbbar, gibt es Möglichkeiten der Krebs-Vorbeugung und was sind die 10 schlimmsten Krebsarten?

Statistiken zeigen erfreulicherweise eine positive Entwicklung der Behandlung von Krebspatienten. Tatsächlich gibt es jährlich mehr Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Krebstote in Deutschland. Seit Jahren geht die Sterblichkeit zurück, die Lebenserwartung Betroffener steigt und mehr als die Hälfte der Erkrankten darf mittlerweile auf dauerhafte Heilung hoffen.

 

Krebserkrankungen behandeln: Der Weg aus der Krankheit

Um Krebserkrankungen effektiv behandeln zu können, wird für jeden Krebspatienten ein individueller Therapieplan erstellt. Dieser unterscheidet sich je nach Tumor-Art, Schwere der Erkrankung sowie dem Alter und der körperlichen Verfassung.

Die Krebstherapie konzertiert sich primär auf drei Hauptsäulen: Operation, Chemotherapie und Strahlentherapie. Je nach Krebs-Verlauf können mehrere Behandlungsmethoden kombiniert werden. Dabei zählt die Chemotherapie bis heute zu den wichtigsten Behandlungsformen. Bei allen Chemotherapie-Arten werden in den Körper Zellgifte eingeleitet, die in den Vermehrungszyklus der Krebszelle eingreifen.

An Verbesserungen bestehender Behandlungen sowie Entwicklungen neuer Immuntherapien und „zielgerichteter Therapien“ zur Ergänzung dieser wird aktuell geforscht.

Dronabinol: THC als medizinische Chance

 

Erfahren Sie in diesem Ratgeber alles Wissenswerte über Dronabinol: Wirkung, Darreichungsformen, Einsatzgebiete ...
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Dronabinol: THC als medizinische Chance

Mira Ross-Büttgen
27.06.2022

Dronabinol als alternatives Medikament

Gerade bei chronischen Schmerzen, wie sie zum Beispiel mit einer Multipler Sklerose-Erkrankung verbunden sind, verspricht das Medikament Dronabinol Patienten eine positive Wirkung. Dronabinol ist ein Rezepturarzneimittel, das vom Arzt per Betäubungsmittelrezept verschrieben und genauso wie legales Cannabis in der Apotheke verkauft wird.

Der darin enthaltene Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC), stammt von der Cannabispflanze, einer seit Jahrhunderten genutzten Heilpflanze. Bei der Dronabinol-Schmerztherapie wird normalerweise mit einer sehr geringen Dosierung unter ärztlicher Aufsicht begonnen, da das enthaltene THC eine psychoaktive Wirkung besitzt. Die THC-Werte stehen in einer Tabelle dem zweiten Cannabis-Bestandteil, Cannabidiol (CBD), gegenüber, dem derartige Rauschgefühle nicht zugeschrieben werden.

 

Was zeichnet die Dronabinol-Wirkung aus?

Die schmerzlindernde Dronabinol-Wirkung wurde wissenschaftlich nachgewiesen, weswegen auch die Kostenübernahme dieser Cannabis-Therapie durch die Krankenkassen möglich ist.

Dronabinol gilt als entzündungshemmend, schmerzstillend, angstlösend und beruhigend. Es wirkt zudem appetitfördernd und gegen Übelkeit und Erbrechen. Diese körperlichen Reaktionen werden über das menschliche Endocannabinoidsystem hervorgerufen. Hier betreffen die körpereigenen Cannabinoid-Rezeptoren entweder das zentrale und periphere Nervensystem oder sie regulieren degenerative und entzündliche Erkrankungen. Zwar kann eine Suchtgefahr bei einer korrekten Dronabinol-Dosierung ausgeschlossen werden, jedoch wird die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen eingeschränkt.

Zu den möglichen akuten unerwünschten Dronabinol-Nebenwirkungen zählen Mundtrockenheit, gerötete Augen und Tachykardie (Herzrasen) sowie eine Beeinträchtigung des Blutdrucks.

 

Darreichungsform Dronabinol als Kapseln oder Tropfen

In der Wirkung auf den menschlichen Körper unterscheiden sich die Darreichungsformen Dronabinol-Kapseln oder -Tropfen nicht. Es geht dabei lediglich um die vom Arzt verschriebene Dosierung dieses Hanf-Präparates. Dronabinol-Tropfen sind zwar nicht wasserlöslich, aber geruch- und geschmacklos. Daher werden sie gern mit einem Stück Brot oder ähnlichem eingenommen.

Wer mit dem eigenen Dosieren der Dronabinol-Tropfen negative Erfahrungen gemacht hat, wird eher Dronabinol-Kapseln bevorzugen. Diese werden in den festen Dosierungen von 2,5 mg, 5 mg und 10 mg von den Apotheken aus der vorliegenden Rezeptursubstanz hergestellt. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass einige Apotheken auch eine zum Inhalieren geeignete ethanolische Dronabinol-Lösung anbieten.

 

Medizinisches Cannabis

Seit 2017 wird medizinisches Cannabis für eine große Bandbreite von Erkrankungen eingesetzt, die psychische und / oder physische Ursachen haben können. Der Cannabis-Extrakt kann von Depressionen bis zu epileptischen Anfällen, aber auch in der Krebstherapie Linderung verschaffen. Genauso individuell wie das Einsatzspektrum sind die Darreichungsformen: von Cannabis-Tropfen bis zu Cannabisöl-Kapseln, von Cannabisblüten im Vaporizer bis zu Mundsprays.

Wenn durch die Linderung massiver chronischer Rückenschmerzen die Lebensqualität erhöht werden kann, wird Dronabinol zu einem wesentlichen Baustein einer medizinischen Therapie. Derartige THC-Tropfen müssen aber nicht bei leichteren Beschwerden zur Anwendung kommen. Dann hilft zumeist bereits Hanföl gegen Rückenschmerzen, das auf einen höheren CBD-Anteil setzt.

Terpene – therapeutische Duftstoffe

 

Als therapeutische Duftstoffe haben Terpene eine wichtige Aufgabe. Mehr über ihre Definition, die Wirkung sowie die Merkmale der wichtigsten Terpene-Gruppen in diesem Ratgeber.
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Terpene

Terpene – therapeutische Duftstoffe

Mira Ross-Büttgen
22.06.2022

Terpene: pflanzlicher Lockstoff und natürliches Heilmittel

Als Bestandteil ätherischer Öle kommen Terpene in der Natur häufig vor. Hohe Konzentrationen von Terpenen wie Myrcen, Pinen und p-Cymol sind von Lavendel, Kiefer, Eukalyptus oder der Cannabis-Pflanze bekannt. Unterschieden werden über 8.000 Terpene und mehr als 30.000 Terpenoide, die mit ihnen verwandt sind.

Mit dem charakteristischen Duft, der zumeist mehrere Terpene kombiniert, schützen sich die Pflanzen in der Natur vor ihren Fressfeinden oder locken gezielt Insekten zur Bestäubung an. Für den Menschen besitzen einige Terpene eine beruhigende und entzündungshemmende Wirkung. Auch werden sie gezielt in der Schmerztherapie eingesetzt. Bei medizinischem Cannabis bestimmen Terpene das therapeutische Potenzial maßgeblich mit.

Medizinisches Cannabis im Zusammenspiel mit Terpenen

Medizinisches Cannabis findet mittlerweile in vielen Bereichen Anwendung: zum Beispiel zur Stresslinderung, bei Epilepsie oder bei chronischen Schmerzen. Dabei bestimmen die Anteile der beiden enthaltenen Cannabinoide, Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC), die Wirkung auf den menschlichen Organismus. Es zeigt sich, dass Terpene im Zusammenspiel mit den Effekten eines Cannabinoids die Gesamtwirkung beeinflussen können. Terpene sollen antimikrobielle, beruhigende und sogar antitumorale Eigenschaften haben.

Für die ärztliche Verschreibung von Cannabisblüten, die erhitzt und in einem Vaporisator verdampft werden, sind die enthaltenen Terpene ein wichtiges Merkmal. Auch für die Veredelung von CBD-Ölen werden Terpene hinzugefügt, um die aromatische Textur zu beeinflussen.

Was sind Terpene?

Terpene sind flüchtige, aromatische Kohlenstoff-Verbindungen. Terpene stellen eine umfangreiche Gruppe von chemischen Verbindungen dar – immer mit dem Grundbaustein Isopren. Sie unterteilen sich in vier Terpengruppen:

  • Monoterpene
  • Diterpene
  • Triterpene
  • Sesquiterpene

Für die medizinische Anwendung sind zwei Gruppen wichtig: Zum einen die rund 900 Monoterpene aus zwei Isopren-Einheiten, deren Charakteristik von fruchtig bis blumig reicht. Bekannte Beispiele dieser Gruppe sind die Terpene Pinen, Myrcen und Linalool. Zum anderen gibt's über 3.000 Sesquiterpene aus drei Isopren-Einheiten, die für die schwere Aromen wie Moschus oder Teebaumöl typisch sind. Hierzu zählen Terpene wie Humulen, Beta-Selinen oder Bisabolol.

Die bekanntesten Terpene und ihre Wirkung

Die Terpene-Wirkung lässt sich nach ihren häufigsten Einsatzgebieten kategorisieren.

  • Bei chronischen oder akuten Schmerzen werden das in Kräutern oder Gewürzen vorkommende p-Cymol oder Beta-Caryophyllen, sowie Myrcen oder das in Cannabis vorhandene Nerolidol verwendet.
  • Gegen Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten setzt man Bisabolol, Alpha-Terpinen oder die Orangenterpene Gamma-Terpinen oder Phellandrene ein.
  • Beruhigend und angstlösend wirken Linalool, Guaiol, Terpinolen oder Alpha-Santalol.
  • Für eine verbesserte kognitive Leistung und mehr Aufmerksamkeit werden Eucalyptol, Alpha-Pinen, Beta-Pinen und Limonen eingesetzt.
  • Beim Abnehmen sollen Humulen, Camphen und Alpha-Terpineol unterstützen.
  • Für starke Knochen und gegen Krebs gelten 3-Caren, Geraniol, Beta-Selinen oder Ocimene als wirkungsvoll.

Cannabis-Apotheke: Spezialisten für Cannabis

 

Erfahren Sie in diesem Ratgeber alles Wissenswerte rund um die Cannabis-Apotheke: Welche Produkte verkauft werden dürfen, wann ein Rezept erforderlich ist etc.
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Cannabis-Apotheke: Spezialisten für Cannabis

Ansgar Sadeghi
07.07.2022

Cannabis-Apotheke: Was zeichnet sie aus?

Seit 2017 gibt es in bestimmten Fällen Cannabis auf Rezept. Apotheken können seither medizinisches Cannabis an Patienten abgeben und werden dafür in den meisten Fällen von den Krankenkasse bezahlt. Sich mit einer Cannabis-Apotheke zu etablieren, birgt aber einige Herausforderungen für Apotheker. Sie sollten wissen, in welcher Weise ihre Apotheke Cannabis anbieten kann und wann das Betäubungsmittelgesetz wichtig wird. Darüber hinaus müssen sie einiges über die Arten von Cannabis und die Wirkung der einzelnen Inhaltsstoffe lernen, um ihre Kunden optimal zu beraten.

Was für die Kunden der Apotheke wichtig ist, hängt bisweilen von ihrem Versichertenstatus ab. Fast immer ghören ein guter Service und eine hohe Beratungsqualität dazu.

 Bei welchen Beschwerden hilft die Cannabispflanze?

Zu den wichtigsten Wirkstoffen im Cannabis gehören THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). CBD kann beispielsweise Krämpfe lösen und Entzündungen hemmen. THC ist unter anderem gegen Brechreiz und bei bestimmten Schmerzen einsetzbar. Darüber hinaus ist es verantwortlich für die psychoaktive Wirkung von Cannabis. Enthält ein Cannabisöl maximal 0,2 Prozent THC, bleibt diese Wirkung aus.

Viele CBD-Öle erfüllen diese Bedingung und enthalten zugleich nicht viel CBD. Sie sind daher rezeptfrei in Drogerien erhältlich. Übersteigt der CBD-Anteil in Cannabis-Tropfen oder anderen Cannabis-Produkten einen bestimmten Wert und / oder ist der THC-Gehalt höher als 0,2 Prozent, handelt es sich dagegen um eine rezeptpflichtige, nicht in der Drogerie erhältliche Cannabismedizin.

 In welcher Form verkauft die Apotheke Cannabis?

Eine Cannabis-Apotheke kann sowohl rezeptfreies CBD-Öl als auch rezeptpflichtiges CBD-Cannabisöl gegen Schmerzen und andere gesundheitliche Probleme anbieten. Patienten können die Öle als Cannabis-Tropfen oral einnehmen. Öle mit THC und / oder CBD sind für die Apotheke aber nicht die einzige Form, in der sie Cannabis anbieten kann. Sie kann Cannabisblüten als medizinisches Gras liefern, das von Patienten mit einem Vaporisator inhaliert wird. Darüber hinaus gibt es Herstellungssets für Dronabinol-Tropfen, die in der Cannabis-Apotheke hergestellt werden, sowie Cannabis-Fertigarzneien.

Achtung: Cannabis-Produkte mit hohem THC-Anteil müssen gesichert aufbewahrt werden.

 Cannabisverkauf: Sind große Online-Apotheken sehr günstig?

Manch ein Apotheker betrachtet günstige Onlineapotheken als starke Konkurrenz, wenn er Cannabis anbieten möchte. Fakt ist aber: Bezahlt die gesetzliche Krankenkasse Medizin wie Cannabisöl aus der Apotheke, sind einheitliche Preise vorgeschrieben. Anders sieht es beispielsweise bei rezeptfreien CBD-Tropfen aus der Apotheke aus. Hier hat die Cannabis-Apotheke mehr Spielraum für individuelle Preise.

Mit welchen Cannabissorten die Apotheke welche Zielgruppe bedient, beeinflusst auch die Einnahmen. Bei Selbstzahlern ist die Preisbindung für die Apotheke weniger restriktiv als bei Patienten aus der gesetzlichen Krankenkasse. Hier ist ein nicht unerheblicher Rezeptur-Aufschlag auf den Einkaufspreis möglich.

CBD und CBD-Öl: die Heilkraft von Cannabidiol
Das therapeutische Potenzial von CBD ist unbestritten. Auch wenn Forscher Vieles rund um die Wirkmechanismen von Cannabidiol noch nicht entschlüsseln konnten. Dieses Portrait vermittelt die Faktenlage.
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CBD und CBD-Öl: die Heilkraft von Cannabidiol

Holger Schöttelndreier
22.06.2022

CBD – der Cannabis-Wirkstoff im Überblick

Lange war die Cannabispflanze als Droge in Verruf. Dass Cannabis Wirkung auf unseren Körper haben kann, die nicht nur berauschend, sondern auch gesundheitsfördernd sein kann, ist eigentlich altbekannt: Schon vor Jahrhunderten nutzte man Cannabisblüten, Cannabisblätter und Harz in der Medizin. Doch erst seit Erfahrungsberichte und Studien zunehmend belegen, dass CBD Wirkungen entfaltet, mit denen sich viele Symptome wie Kopfschmerzen, PMS, Schlafstörungen oder Angst und Unruhe lindern lassen, öffnet sich die Gesellschaft wieder für die Hanfpflanze. Besonders beliebt sind freiverkäufliche CBD-Öle beziehungsweise CBD-Tropfen oder CBD-Kapseln: Sie enthalten den aus den Cannabis-Pflanzen extrahierten Wirkstoff CBD und haben einen THC-Gehalt unter 0,2 %.

 

Medizinisches Cannabis und CBD – wo ist der Unterschied?

CBD – oder Cannabidiol – ist ein Wirkstoff der Cannabis-Pflanzen. Neben THC ist er das bekannteste Cannabinoid. Während THC psychoaktiv wirkt, löst CBD keinen Rauschzustand aus. Es wirkt anxiolytisch, anti-inflammatorisch und spasmolytisch.

Für den CBD-Kauf mit einem THC-Gehalt unter 0,2 % braucht man kein ärztliches Rezept, man kann es einfach online bestellen oder in Apotheke und Drogeriemarkt kaufen. Auch wenn man CBD-Hanföl zu gesundheitlichen Zwecken einsetzt, unterscheidet es sich von „Medizinischem Cannabis“: Dieses ist nur auf Rezept erhältlich, da es mehr THC enthält. Denn THC, unter ärztlicher Kontrolle dosiert, ist nicht per se gefährlich, sondern kann bei Krankheiten wie Parkinson, Multipler Sklerose oder Alzheimer helfen.

 

CBD-Nebenwirkungen – ein weiterer Pluspunkt von Cannabidiol

Natürlich kann auch CBD Nebenwirkungen haben: Schwindel, Durchfall oder Appetitlosigkeit können vorkommen. Meist treten diese eher bei höheren Dosierungen ein, sodass empfohlen wird, mit wenigen Tropfen am Tag (zum Beispiel 3 x 3 CBD-Tropfen) zu beginnen und so lange die Dosis über die Wochen zu steigern, bis der gewünschte Effekt eintritt.

Im Vergleich zu anderen Medikamenten können Symptome mit CBD nebenwirkungsarm gelindert werden. Übrigens: Enthält ein Hanföl CBD, entfaltet es seine Wirkung am besten als Breitband- oder Vollspektrum-Öl. Darin sind auch nicht-cannabinoide Wirkstoffe wie Terpene und Flavinoide enthalten, die den sogenannten Entourage-Effekt auslösen: Durch das Zusammenspiel der Pflanzenstoffe potenziert sich die gesundheitsfördernde Wirkung.

 

Cannabis-Legalisierung Deutschland: Was erlaubt ist

Die Frage der Cannabis-Legalisierung in Deutschland ist nicht in einem Satz zu beantworten, denn sie ist gerade stark im Wandel. Auf jeden Fall gilt (Stand 07/22): CBD ist legal und freiverkäuflich an Personen über 18 Jahren. Für „Medizinisches Cannabis“ (THC-Gehalt über 0,2 %) wird ein ärztliches Rezept benötigt.

Möchte man zu Hause Cannabis anbauen, macht man sich strafbar – selbst wenn es sich dabei um reine CBD-Blüten beziehungsweise -Pflanzen ohne THC handelt. Der Besitz von Cannabis wiederum ist im Maße des Eigenbedarfs erlaubt. Dennoch ist CBD Gras immer vorzuziehen, da es kontrollierter dosierbar ist und die Rauschwirkung ausbleibt. Auch eine CBD-Salbe, zum Beispiel bei Akne oder Schuppenflechte, ist legal und freiverkäuflich. Sogar CBD Fruchtgummis sind heute in Drogeriemärkten erhältlich: So verliert dank CBD Cannabisöl beziehungsweise die ganze Cannabispflanze ihr schlechtes Image in unserer Gesellschaft und wird als die Heilpflanze wahrgenommen, die sie ist.

Medizinisches Cannabis
Das Interesse an Therapiemöglichkeiten mit Cannabis und Cannabinoiden nimmt stetig zu, sowohl seitens der Patienten als auch der Ärzte. Hier erhalten Sie einen praktischen Überblick zu medizinischem Cannabis.
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Medizinisches Cannabis

Holger Schöttelndreier
27.07.2021

Medizinisches Cannabis – ein Überblick für Ärzte und Patienten

Medizinisches Cannabis verspricht Therapieerfolge bei Rückenschmerzen, Depressionen, Fibromyalgie und sogar bei Krebs, Epilepsie oder Multipler Sklerose. Dennoch zögern noch viele Ärzte, Medizinisches Cannabis zu verschreiben. Häufiger Grund: Mangelnde Informiertheit und bürokratischer Mehraufwand. Denn viele Mediziner assoziieren Cannabis immer noch mit illegalem Drogenkonsum und wissen zu wenig über die medizinisch kontrollierte Anwendung von Cannabinoiden und Studienergebnisse.

Da Ärzte zum Verschreiben von Medizinischem Cannabis eine Lizenz zum Betäubungsmittel-Rezept sowie einen Tresor, in dem sie die Rezepte aufbewahren, benötigen, schreckt auch diese Hürde manche Ärzte zusätzlich ab. Doch wer seinen Patienten vollumfänglich helfen will, sollte diesen Aufwand eingehen. Denn der Nutzen kann hier überwiegen.

 

THC und CBD – die wichtigsten Wirkstoffe

Eine Cannabispflanze kann 85 verschiedene Cannabinoide enthalten. Die wichtigsten und am besten erforschten sind THC und CBD. THC (= Dronabinol) wirkt psychoaktiv, aber auch sedierend, relaxierend und antiemetisch wirkt. CBD löst keinen Rauschzustand aus und hat dabei anxiolytische, anti-inflammatorische und spasmolytische Wirkung. Freiverkäuflich sind CBD-Öle und andere CBD-Produkte, die einen THC-Gehalt unter 0,2 % haben. Sie sind beliebt in der Schmerztherapie bei leichten bis mittelstarken Kopfschmerzen, PMS oder bei Unruhe und Schlafproblemen.

Verschreibungspflichtiges Medizinisches Cannabis hat jedoch eine stärkere Wirkung und enthält einen Dronabinol-Anteil > 0,2 %. Da der THC-Gehalt exakt dosiert ist, ist die berauschende Wirkung wesentlich kontrollierbarer als beim Rauchen von Cannabisblüten. Dass CBD und THC Wirkung auf unseren Körper haben, liegt daran, dass sie Rezeptoren unseres Endocannabinoidsystems aktivieren. Nicht zu unterschätzen ist außerdem der Entourage-Effekte: Das Zusammenspiel der im Cannabis enthaltenen Terpene mit den Cannabinoiden verstärkt die Wirkeffekte zusätzlich.

 

Was medizinische Studien sagen

1.276 Patienten, die an medizinisch-diagnostizierten Problemen leiden, bewerteten in einer Studie* per Fragebogen ihre Lebensqualität vor und nach einer Cannabistherapie. Eine Kontrollgruppe erhielt kein Medizinisches Cannabis. Die Gesundheitsprobleme umfassten neurologische Krankheiten (Epilepsie, Multiple Sklerose), chronische Schmerzen (Fibromyalgie, Rückenschmerzen), psychiatrische Probleme (Depressionen und Angstzustände), Autoimmunerkrankungen und Krebs. Die Lebensqualität der Cannabis-Patienten verbesserte sich im Vergleich zur Kontrollgruppe, sie hatten seltener Schmerzen und Angstzustände. Es gab 46 % weniger Krankenhauseinweisungen.

In anderen Studien zu Medizinischem Cannabis ergaben sich belastbare Erkenntnisse zu Behandlungserfolgen bei Schmerzen, Spastiken, Übelkeit und Erbrechen. Als wahrscheinlich gilt eine gute Wirksamkeit bei Appetitlosigkeit, Schizophrenie, Morbus Parkinson, Tourette-Syndrom, Epilepsie, Kopfschmerzen sowie chronisch entzündliche Darmerkrankungen.

 

Medizinisches Cannabis – Anbau Deutschland und EU-Regeln

Unternehmen, die Medizinisches Cannabis deutschland- oder EU-weit herstellen möchten, sind an strenge Vorschriften gebunden. In Deutschland kontrolliert das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die Produktion. Der Anbau von Medizinalcannabis findet in der Regel indoor in Gewächshäusern statt. Die Cannabisblüten werden getrocknet und dann weiter zu Ölen und anderen Extrakt-Produkten verarbeitet.

Bei Medizinischen Cannabisblüten-Sorten ist der Sativa-Indica-Unterschied zu beachten: Die Sorte Sativa enthält mehr THC als Indica. Sie lassen sich zu Hybriden kreuzen. So können aus verschiedenen Cannabis-Sorten auch verschiedene Produkte hergestellt werden. Medizinisches Cannabisöl kaufen kann man ausschließlich in der Apotheke auf Rezept, während freiverkäufliches CBD in Cannabis-Apotheken, aber auch in Drogeriemärkten oder Online Stores angeboten wird.

 

* Schlienz NJ et al. A Cross-Sectional and Prospective Comparison of Medicinal Cannabis Users and Controls on Self-Reported Health. Cannabis Cannabinoid Res. 2020 Jun 8. doi: 10.1089/can.2019.0096.

Leistungserbringer: Die wichtigsten Fakten im Überblick

 

Erfahren Sie in diesem Ratgeber alles Wissenswerte zum Thema Leistungserbringer: gesetzliche Bestimmungen, die Beziehung zu Leistungsträgern etc.
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Leistungserbringer

Leistungserbringer: Die wichtigsten Fakten im Überblick

Christian Wagner
01.06.2022

Definition: Leistungserbringer im Gesundheitswesen

Wer oder was ist eigentlich ein Leistungserbringer? Im deutschen Gesundheitswesen ist dieser Begriff synonym mit all denjenigen Personen- und Berufsgruppen, die im Rahmen einer Zusammenarbeit mit den gesetzlichen Krankenkassen Leistungen für deren Versicherten erbringen. Dies sind z. B. Ärzte und Zahnärzte, aber auch Krankenhäuser und Apotheken zählen zu den Leistungserbringern im Gesundheitswesen.

Unter die Definition „sonstige Leistungserbringer“ fallen zusätzlich

  • Heilmittelerbringer (z. B. Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden, Ernährungsberater oder medizinische Fußpfleger)
  • Hilfsmittelerbringer (z. B. Sanitätshäuser oder Hersteller von Seh- oder Hörhilfen)
  • Krankentransport und Rettungsdienste
  • häusliche Krankenpflege und Haushaltshilfen

 

Leistungserbringer versus Leistungsträger

Manche Erkrankungen lassen sich unkompliziert abklären und behandeln. Komplexere Fälle hingegen benötigen oftmals eine intensivere Betreuung, Nachbetreuung oder Rehabilitation.

Die Kosten der Leistungserbringung werden dabei nicht von den gesetzlich Versicherten selbst, sondern von den sogenannten Leistungsträgern (manchmal auch Leistungserbringer der sozialen Arbeit genannt), getragen. Je nach Art und Ausmaß der Erkrankung und den damit verbundenen, benötigten Leistungen kommen die Kranken- oder Pflegekasse, die Rentenversicherung, das Sozial-, Versorgungs- oder Integrationsamt, die Arbeitsagentur sowie ggf. die Unfallversicherung als zuständiger Leistungsträger im Gesundheitswesen in Betracht.

Die Koordination der sektorenübergreifenden Versorgung der Betroffenen ist Aufgabe der sozialen Arbeit, welche die involvierten Sektoren verknüpft und so die optimale Rundumversorgung der Patienten sichert.

 

Gesetzlicher Rahmen der Leistungserbringung

Die Ansprüche der Versicherten gegenüber den gesetzlichen Krankenkassen sind im Sozialrecht verankert. Einen „Leistungskatalog“, der alle erstattungsfähigen Leistungen listet, findet man dort jedoch nicht. Vielmehr handelt es sich bei den Ausführungen des Sozialgesetzbuch Fünftes Buch – kurz SGB V– um die Vorgabe eines rechtlichen Rahmens.

Versicherte haben demnach Anspruch auf eine ausreichende, bedarfsgerechte und dem allgemein anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse entsprechende Behandlung. Bei der Wahl der Behandlung sind die Leistungserbringer (z. B. der behandelnde Arzt) aber an das Wirtschaftlichkeitsgebot gebunden:

Die Versorgung der Versicherten muss ausreichend und zweckmäßig sein, darf das Maß des Notwendigen jedoch nicht überschreiten.

Zudem hält das SGB V die Krankenkassen und Leistungserbringer zum Handeln im Sinne von Humanität und Qualität an.

 

Erstattungsfähige Leistungen der Leistungserbringer

Der Leistungsanspruch gesetzlich Versicherter auf bestimmte Leistungen wird in den verbindlichen Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) näher beschrieben. Die vom G-BA erlassenen Richtlinien in den einzelnen Leistungsbereichen sind für Leistungsträger, Leistungserbringer und die Versicherten verbindlich.

Welche Leistungen im Einzelnen von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden sowie die Höhe deren Vergütung legt wiederum der Bewertungsausschuss im Einheitlichen Bewertungsmaßstab fest.

Die Krankenkasse der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See – kurz Knappschaft – vergütet über die gesetzlich vorgeschriebenen Leistungen hinaus in einigen Bereichen Mehrleistungen, erhebt dafür aber auch einen Zusatzbeitrag.

Bundesärztekammer und Gemeinsamer Bundesausschuss

 

Mehr über die Aufgaben, angebotene Fortbildungen und die Kooperation von Bundesärztekammer und dem Gemeinsamen Bundesausschuss erfahren Sie in diesem Ratgeber.
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Bundesärztekammer und Gemeinsamer Bundesausschuss

Christian Wagner
13.05.2022

Bundesärztekammer Berlin bestätigt: Gesundheit ist ein Menschenrecht

Die Wahrung der Menschenrechte in der medizinischen Versorgung in Deutschland ist ein Kernanliegen der Bundesärztekammer mit Sitz in der deutschen Hauptstadt. Das bedeutet, dass alle Bürger ein Anrecht auf eine vorurteilsfreie Gesundheitsversorgung haben – und das unabhängig von der Art ihrer Erkrankung, ihrem sozialen Status (wie z. B. bei Wohnungslosigkeit), ihrer Herkunft oder Nationalität (Deutscher, EU-Bürger, Migrant etc.) und ihrem Aufenthaltsstatus (z. B. anerkannter Flüchtling oder abgelehnter Asylbewerber).

Damit dieses „Gesundheitsgrundrecht“ in der Praxis tatsächlich wahrgenommen werden kann, dürfen Ärzte nicht an der Ausübung ihres Berufes gehindert werden. Das bedeutet auch, dass es ihnen ermöglicht werden muss, ihre Aufgaben in der medizinischen Versorgung überhaupt optimal erfüllen zu können. Für eine erfolgreiche Bewältigung der stetig steigenden Herausforderungen in der Arztpraxis sind wiederum fundierte und aktuelle Informationen entscheidend. Zuverlässige Quellen für medizinische Fachinformationen und relevante, verbindliche Regelungen bieten z. B. die Deutsche Ärztekammer, die Bundeszahnärztekammer sowie der gemeinsame Bundesausschuss.

 

Gemeinsamer Bundesausschuss: Das sind seine Aufgaben

Als Gemeinsamer Bundesausschuss beschließt der GBA alle Richtlinien für eine ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche Versorgung der Versicherten in Deutschland, die zur Sicherung der ärztlichen Versorgung erforderlich sind (§92 SGB V). Das Beschlussgremium des G-BA setzt sich aus dreizehn stimmberechtigten Mitgliedern zusammen. Dringend notwendig wäre eine bessere Interessenvertretung für Ärzte, aber auch Patienten. So besitzen z. B. Patientenvertreter ein Mitberatungs- und Antragsrecht, aber kein eigenes Stimmrecht. Ein gemeinsamer Ausschuss also, bei dem noch Potenzial offen ist für eine bessere, weil gleichwertigere Vertretung der verschiedenen Interessengruppen.

 

Bundesärztekammer a245: aufwendige Hygienemaßnahmen

Nr. 245 GOÄ klärt die Berechnung aufwendiger Hygienemaßnahmen zum 1-fachen Satz in Höhe von 6,41 Euro. Diese Abrechnung ist nur bei einem unmittelbaren, persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt möglich und kann je Sitzung einmal erfolgen. Diese GOÄ-Ziffer kann z. B. nicht angewendet werden bei einer Leichenschau (Voraussetzung Arzt-Patienten-Kontakt, Leiche ist kein Patient). Ein erhöhter (Zeit-)Aufwand bei besonderen Todesumständen ist eventuell nach Nr. 102 GOÄ berechnungsfähig.

 

Bundesärztekammer – Patientenverfügung

Mithilfe einer Patientenverfügung kann jede einwilligungsfähige, volljährige Person dafür Sorge tragen, dass im Notfall die medizinischen Entscheidungen getroffen werden, die sie selbst befürworten würde. Eine rechtsichere Vorlage steht u. a. auf den Internetseiten der jeweiligen Landesärztekammer zur Verfügung (bundesaertzekammer.de).

Podcast von Dr. Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer: Darf es auch einmal was auf die Ohren sein? In seinem Podcast „Sprechende Medizin“ diskutiert Dr. Klaus Reinhardt (Präsident Bundesärztekammer) mit dem Moderator Daniel Finger über die Entwicklungen und besondere Herausforderungen im Gesundheitswesen. Dabei lässt er seine besondere Perspektive als Präsident der Ärztekammer genauso einfließen, wie medizinische Fachkenntnisse. Die Podcast-Folgen mit dem Bundesärztekammer-Präsident findet man über die Website der Ärztekammer Deutschland.

 

Ärztlicher Bereitschaftsdienst: Was Ärzte wissen müssen

 

Erfahren Sie in diesem Ratgeber alles Wissenswerte zum ärztlichen Bereitschaftdienst: Pflichten, Zuständigkeiten, Entlohnung etc.
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Ärztlicher Bereitschaftsdienst: Was Ärzte wissen müssen

Christian Wagner
28.04.2022

Ärztlicher Bereitschaftsdienst: Pflicht und Mehrwert für alle

Dem ärztlichen Bereitschaftsdienst kommt in Deutschland eine wichtige Rolle zu, denn er stellt eine durchgängige und reibungslose Patientenversorgung im ambulanten Bereich sicher. Rechtlich begründet ist der ambulante Notdienst in der Berufsordnung der Ärztekammern und den kassenärztlichen Notdienstordnungen.

 

Kassenärztlicher Notdienst ist Pflicht für Vertragsärzte

Als in Deutschland zugelassener Vertragsarzt, niedergelassener Haus- und Facharzt sowie als Mediziner in einem zugelassenen Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) sind Sie demnach zur Teilnahme am Ärztlichen Bereitschaftsdienst verpflichtet – damit Patienten auch ambulant rund um die Uhr optimal versorgt werden.

Als Bereitschaftsarzt können Sie Ihren Notdienst in Form von Präsenz in einer Notfallpraxis, Telefonberatung sowie auch durch Hausbesuchsfahrten erbringen. Der Notdienst muss dabei nicht zwangsläufig als hausärztlicher Notdienst erbracht werden. Als Facharzt können Sie sich beispielsweise als HNO-Notdienst, kinderärztlicher Notdienst oder augenärztlicher Notdienst einteilen lassen. Auch für Zahnheilkunde und Psychotherapie werden fachlich ausgerichtete Notdienste angeboten.

Eine Befreiung vom Notdienst ist nur bei schwerwiegenden, etwa gesundheitlichen oder familiären Gründen, sowie in den ersten drei Jahren der Kindererziehung möglich.

Ob an Weihnachten, Neujahr oder anderen Feiertagen – immer dann, wenn die Praxen geschlossen haben, ist kassenärztlicher Dienst gefragt. Wenn Sie Ihrer Verpflichtung zum Notdienst einmal nicht nachkommen können, besteht jedoch die Möglichkeit, diesen mit anderen Bereitschaftsärzten zu tauschen oder sich vertreten zu lassen.


Reibungslos versorgt durch die kassenärztliche Vereinigung

Die positive Kehrseite der Pflicht ist: Wenn Sie auf Grund von Urlaub oder Abwesenheit einmal Vertretung für Ihre Praxis benötigen, hilft Ihnen die kassenärztliche Vereinigung Ihres jeweiligen Bundeslandes dabei, schnell Unterstützung zu finden – unabhängig davon, ob Sie als niedergelassener Vertragsarzt oder an einem zugelassenen Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) als Mediziner tätig sind.

 

Den Patienten im Blick – als ärztlicher Notdienst
Der ärztliche Bereitschaftsdienst ist über die bundesweit einheitliche Nummer 116 117 für Patienten auch außerhalb Ihrer Sprechstunden erreichbar – rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche. So erhalten Patienten auch am Abend, in der Nacht oder am Wochenende schnellstmöglich eine Beratung und Behandlungsempfehlungen.

Als ärztlicher Bereitschaftsdienst tragen Sie somit dazu bei, dass Patienten sich durchgehend und zuverlässig betreut fühlen. Über die Telefonberatung durch Bereitschaftsärzte werden auch diejenigen Patienten optimal versorgt, die auf Grund ihres gesundheitlichen Zustands nicht in Ihre Praxis kommen können oder dürfen.

Weisen Sie Ihre Patienten darauf hin, dass sie außerhalb Ihrer Sprechzeiten über die Notarztnummer 116 117 und die gleichnamige App erfahren können, welche Notarztpraxen in Ihrer Stadt oder Region gerade geöffnet sind. So können diese bei dringenden medizinischen Fällen ohne vorherige Anmeldung direkt eine geeignete Notfallpraxis aufsuchen.

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