Glocken-Apotheke: Altes Wissen um Heilpflanzen

Die von ihm geführte Glocken-Apotheke in der Kaiserstraße Würzburgs liegt zentral an einer belebten Geschäftsstraße. Unweit des Hauptbahnhofs blickt sie auf eine über 50-jährige Familientradition seit 1966 zurück. 2009 übernahm der Sohn, Wolfgang Schiedermair, die Apotheke und damit die Sympathie und das Vertrauen der weitläufigen Kundschaft.

Seinem persönlichen Interesse entsprechend zählt die Glocken-Apotheke in der Kaiserstraße seit 2019 zu den Phytothek-Apotheken, einem Zusammenschluss mit dem Ansatz, pflanzliche Arzneimittelqualität und Fachberatung miteinander zu verbinden. Und so vertritt das derzeit sechsköpfige Mitarbeiterteam der Glocken-Apotheke eine besondere Kompetenz im Bereich natürlicher Arzneimittel. Das gilt auch zum Beispiel für das Thema medizinisches Cannabis, da Hanf seit Jahrtausenden als natürliche Heilpflanze bekannt ist.

Eine Vor-Ort-Apotheke lebt insbesondere von der persönlichen Weiterempfehlung und ihrem individuellen Service. Die Glocken-Apotheke in der Kaiserstraße und ihre Filiale, die Franken-Apotheke im Würzburger Stadtteil Frauenland, bieten regelmäßig an:

• Risikoerfassung hoher Bluthochdruck
• erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation
• intensive Beratung bei oraler Antitumortherapie
• standardisierte Einweisung in die Verwendung und das Üben der Inhalationstechnik

„Gerade im Bereich der Cannabis-Therapie müssen sich viele Patienten erstmalig mit einer korrekten Inhalationstechnik auseinandersetzen, sodass unsere Beratung und Betreuung zur Bereitschaft beitragen, sich auch mit dieser wiederentdeckten Heilpflanze auseinanderzusetzen.“

Doch auch in den Bereichen Mikronährstoffberatung und Dermopharmazie besteht bei den Kunden der Glocken-Apotheke großes Interesse. „Bei erhöhter Leistung, sei es geistig, körperlich oder unter Stress, treten bei jedem bestimmte Defizite auf. Wir schauen auf die Balance von Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen. Dazu kommt die umfassende Beratung für die oft vernachlässigte Hautpflege, einem lebenswichtigen Organ.“

Unter dem Stichwort „Ratgeber“ findet sich zudem auf der Apotheken-Webseite ein ungewöhnlich umfangreicher Gesundheitsratgeber, der zu weit mehr als 250 Begriffen, von Akne bis Zinkmangel, interessante Informationen bereithält. Das ersetzt natürlich keinesfalls eine vertiefende Beratung in der Glocken-Apotheke, ergänzt aber sinnvoll den Kundenservice.

Als Mitglied im Zusammenschluss der Phytothek-Apotheken setzt die Glocken-Apotheke in der Kaiserstraße auch auf die Heilkraft rein pflanzlicher Heilmittel, zu denen auch das Cannabis gehört. „Heilpflanzen stellen die Quelle der Arzneimittel dar, aber auch die rein synthetischen haben ihre Berechtigung“, sagt Dr. Schiedermair.

Er ist unter anderem Gründungsmitglied der Forschergruppe Klostermedizin an der Universität Würzburg, einem interdisziplinären Projekt, das sich der Forschung und möglichen Nutzbarmachung der traditionellen europäischen Medizin verschrieben hat. „Um das Jahr 1900 sind leider sehr viele bekannte pflanzliche Arzneimittel verschwunden, aber wir hinterfragen, ob etwas dran sein kann an dem, was man früher gemacht hat.“

Ein Beispiel für vergangenes Wissen ist das Hustenkraut Thymian, das erst ab ca. 1950 wiederentdeckt wurde. „Thymian wirkt zugleich krampflösend und galt früher als ein natürliches Regelproblem-Kraut, also eine schmerzlindernde Möglichkeit während der Menstruation. Dazu wurde vor kurzem eine Studie initiiert, die diese Wirkung beweisen konnte.“

Für die Glocken-Apotheke in der Kaiserstraße ist auch Cannabis schlicht eine weitere Jahrtausende alte Heilpflanze, deren Wirkung und Einsatzspektrum zunächst hinterfragt werden muss. „Ganz simpel ausgedrückt ist die Hanfpflanze ein entzündungshemmendes Heilmittel bei Schmerzen, das auf die Laune wirkt und appetitanregend ist“, fasst es der Apotheker zusammen.

Medizinisches Cannabis gilt als nebenwirkungsarm und wird derzeit vermehrt sowohl im Palliativbereich als auch in der Krebs-Therapie eingesetzt. Es stellt einen wichtigen Teil der Versorgung von Schmerzpatienten dar. Entscheidend für die Verwendung von Cannabis ist das Verhältnis zweier Cannabinoide, dem psychoaktiven Tetrahydrocannabinol (THC) und dem entzündungshemmenden Cannabidiol (CBD). Insbesondere CBD ist für Menschen unter starken Belastungen geeignet und kann die Erholung des Organismus beschleunigen. CBD wirkt angstlösend und findet auch bei Schlafstörungen Anwendung.