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E-Health Monitor 2022: Es bleibt mühsam

Marc Dannenbaum
09.12.2022

Die Digitalisierung der deutschen Gesundheitslandschaft lässt sich auf Begriffe wie „Telematikinfrastruktur“, „ePA“ und „E-Rezept“ herunterbrechen. Alles Felder, auf denen es viel Kritik und wenig Anerkennung gibt. Das zeigt auch der neue E-Health Monitor 2022 von McKinsey.

Mehr Gebrauch, technische Fehler und keine ePAs

… so lässt sich – ganz grob – der E-Health Monitor 2022 von McKinsey auf den Punkt bringen. Die Nutzung von digitalen Gesundheitsanwendungen, den DiGA, und Anwendungen der Telemedizin nimmt zu. Zu den stolzen Zahlen gehört auch, dass 96 % der Arztpraxen und 99 % der Apotheken an die Telematikinfrastruktur angeschlossen sind. Aber: Jede zweite Praxis beklagt mindestens einmal wöchentlich einen technischen Fehler. Trübselig wird der Blick, wenn die elektronische Patientenakte – kurz ePA – in den Fokus kommt: Weniger als 1 % der gesetzlich Versicherten nutzen die ePAs.

Das E-Rezept zündet nicht

Dabei steht die ePA seit Januar 2021 allen gesetzlich Versicherten zur Verfügung. Die Versicherten besitzen dabei die „Datenhoheit“ über ihre ePA und entscheiden, welche Leistungserbringer Zugriff auf die hochgeladenen Befunde, Therapiemaßnahmen oder Behandlungsberichte erhalten sollen. Bislang ist die Nutzung für Versicherte freiwillig und in Summe wurden nur 135.000 Dokumente in die ePA geladen. Ähnlich sieht es beim E-Rezept aus. Bis Anfang November 2022 sind rund 550.000 E-Rezepte verschickt worden. Eine Zahl, die bei 760 Millionen pro Jahr kaum nennenswert ist.

„Die ePA und das E-Rezept sind die beiden Beine, auf denen die Digitalisierung des Gesundheitswesens stehen muss. Wenn die Patienten sie nicht nutzen wollen oder nutzen können, dann stimmt etwas nicht – entweder an den Lösungen, an der Kommunikation oder an beidem“, kommentiert Nabil Khayat den neuen E-Health Monitor 2022. Und der Founder von mediorbis ergänzt: „Datenschutz und technische Sicherheit sind absolut wichtig – keine Frage. Was mir aber vor allem fehlt, ist die Begeisterung für neue und digitale Lösungen, weil sie geeignet sind, vielen Menschen besser und einfacher zu helfen als bisher.“

Digitale Services: Es geht bergauf 

Besser sieht die Entwicklung in anderen Bereichen aus, denn insgesamt bietet weit mehr als die Hälfte der Hausarztpraxen in Deutschland digitale Services an. Der Großteil entfiel 2021 auf Videosprechstunden (37 %) und Online-Terminvereinbarungen (21 %). Insgesamt wurden im vergangenen Jahr rund 3,5 Millionen Videosprechstunden von Vertragsärzten abgerechnet – ein Anstieg von 29 % gegenüber dem Vorjahr.  Dazu stehen in Deutschland mehr digitale Gesundheits-Services zur Verfügung als im vergangenen Jahr. Beispiele sind Online-Apotheken-Services, Gesundheitsportale oder Apps zur Prävention, Diagnose und Therapie von Krankheiten. Der Anteil der Nutzer von Online-Gesundheitskursen hat sich etwa im vergangenen Jahr auf 31 % nahezu verdoppelt.

Der eHealth Monitor

Ergänzend zu seinen Analysen bietet der E-Health Monitor zahlreiche Gastbeiträge zum Thema E-Health in Deutschland an. Thematisiert werden die vielfältigen Chancen, aber auch die Herausforderungen, die mit dem digitalen Wandel verbunden sind. Der Input kommt dabei von Institutionen wie der AOK Bayern, der gematik oder dem Bundesverband Managed Care und dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung.Der „E-Health Monitor 2022“ mit seinen weit über 200 Seiten erscheint auch in diesem Jahr wieder als gebundenes Buch bei der Medizinisch Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft (ISBN 978-3-95466-759-8) und lässt sich als eBook gratis herunterladen: mck.de/ebook.

Bild 1: ©iStock / wakila, Bild 2: ©iStock / horstgerlach

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