Interviews mit mehr als 300 Ärzten und Apothekern
Ziel der großangelegten Interview-Reihe mit mehr als 300 Ärzten und Apothekern: Pain Points und Schwierigkeiten, aber vor allem auch Chancen im Umgang mit medizinischem Cannabis im deutschen Gesundheitswesen herausarbeiten.
Behördliche Hürden zu hoch
Der hohe Verwaltungsaufwand ist für den Orthopäden, Sportmediziner und Unfallchirurgen Dr. med. Csaba Losonc (Medicum Rhein-Ahr-Eifel) der entscheidende Grund, kein medizinisches Cannabis zu verschreiben: „Die Studienlage zur Wirksamkeit halte ich für ausreichend, aber die behördlichen Hürden sind für mich einfach zu groß. Wäre es anders, wäre es für mich kein Problem, Cannabis zu verordnen.“.
Die behördlichen Einschränkungen werden spürbar sinken, wenn der BTM-Status von Cannabis wie geplant im nächsten Jahr aufgehoben wird. Doch das, so die Einschätzung der befragten Ärzte und Apotheker, wird nicht reichen, um Cannabis in der Medizin z. B. als Schmerztherapeutikum mit geringem Risikopotenzial besser zu etablieren.
Wichtige Aufklärungsarbeit sei auch gerade bei Ärzten notwendig, die traditionell fast immer noch zu Opioiden greifen, wenn chronische Schmerzen nur symptomatisch behandelt werden können.
Allerbeste Erfahrungen in der Schmerztherapie
Der gelernte Anästhesist und praktizierende Schmerztherapeut Dr. med. Daniel Huse gehört zu den medizinischen Cannabis-Pionieren in Deutschland. Schon seit 2017 beschäftigt er sich intensiv mit medizinischem Cannabis und hat allerbeste Erfahrungen damit gemacht. In seiner Praxis für Schmerztherapie und Osteopathische Medizin ist Cannabis ein fester Bestandteil.
Huse würde die Therapie-Erfolge gerne enger am Patienten verfolgen, „aber dafür fehlt mir ein CRM“. Gerade bei Cannabis sei es wichtig, ganz individuell zu verfolgen, ob Dosierung und Darreichungsform passen.
mediorbis wird fortlaufend über die Ergebnisse dieser wohl größten Erhebung in Deutschland berichten.
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Bilder: mediorbis GmbH