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Medizin-Studenten fit für digitale Medizin machen

Redaktion Mediorbis
10.03.2022

Die Universität Duisburg-Essen verspricht mit dem Projekt „Digitalisierung im Kontext des Medizinstudiums“ („DiKoMed“) Medizin-Studenten mehr Praxiswissen zu Themen wie Telemedizin, KI oder Medizin-Apps. Immer mehr Unis bieten solche Kurse an, verpflichtend sind sie jedoch nicht. Der Digitalisierungs-Experte Nabil Khayat erklärt, was junge Ärzte zur Digitalisierung wissen müssen und warum ein Wahlkurs nicht die Lösung des Problems ist.

Das Format „DiKoMed“ an der Universität Duisburg-Essen zieht sich durch das gesamte Medizinstudium: In der Vorklinik geht es eher um die wissenschaftliche Online-Recherche, in den Kliniksemestern dann um Themen wie Telemedizin und medizinische Kommunikationssysteme. Im praktischen Jahr rücken der Einsatz von künstlicher Intelligenz, Augmented Reality oder medizinischen Apps in den Vordergrund. Das Programm funktioniert als Selbstlernkurs mit Präsenzphasen und ist freiwillig. Als Open Educational Ressource sollen die Informationen über die Plattform ORCA.nrw veröffentlicht werden, so dass Studierende landesweit damit lernen können.

Medizinstudium zu zeitintensiv für freiwillige Kurse

„Das ist ein großartiger Schritt in die richtige Richtung“, findet der Ärzte-Berater und Digitalisierungsexperte Nabil Khayat. Es sei höchste Zeit, dass Digital-Themen den Studierenden frühzeitig vermittelt werden. Immer mehr Universitäten erkennen das und bieten Wahlangebote an: So etwa auch das Wahlfach „Digital Health“ am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, der einwöchige Kurs „Medizin im digitalen Zeitalter“ der Universitätsmedizin Mainz oder das Wahlfach „KI“ im Rahmen des AKs Digitalisierung an der Universität Tübingen.

„Schade ist, dass die Angebote bisher nicht verpflichtend sind“, sagt Khayat, denn er weiß: „Das Medizinstudium ist extrem zeitintensiv und verlangt den jungen Leuten viel ab. Freizeit und Familie sollten auch ihren Platz finden. Da ist für Studenten wenig Raum für weitere Engagements. Deshalb muss es nach meiner Wahrnehmung als verpflichtendes Fach in den Studienplan eingeflochten werden.“

Digitalisierung in der Medizin kann Leben retten

Doch warum ist Digitalisierung für Ärzte, die doch vor allem heilen sollen, überhaupt so wichtig? Und: Braucht es da heute überhaupt noch Nachhilfe? Schließlich reden wir von Digital Natives bei den heutigen Studenten. „Digital Natives haben einen klaren Vorteil: Sie haben keine Berührungsängste mit digitalen Themen und ein ausgeprägtes Grundverständnis“, weiß Digital-Experte Khayat. Trotzdem darf man nicht davon ausgehen, dass sie keine Schulungen bräuchten: „Die digitalen Kompetenzen sind hier sehr spezifisch. Nur weil jemand intuitiv mit dem Smartphone umgeht, ist er noch nicht für die Telemedizin qualifiziert.“

Warum digitale Themen überhaupt so wichtig sind, liegt für den Ärzte-Berater auf der Hand. Ob im Klinik- oder im Praxisalltag: Ärzte seien heute überall mit digitalen Anforderungen konfrontiert. Und das aus gutem Grund! Die Anwendungen können lebensrettend sein. „Sei es weil durch eine ePatientenakte weniger Fehldiagnosen gestellt werden oder weil bei einer OP künstliche Intelligenz in Echtzeit Informationen übermittelt, die Komplikationen vermeiden. Es gibt etliche Beispiele“, macht Khayat klar.

Besonders wichtig findet er, dass der Mehrwert von digitalen Gesundheitsanwendungen vermittelt wird. Das sind Apps, die die Behandlung verschiedener Krankheiten ergänzen. Einen weiteren Themenschwerpunkt, den Nabil Khayat in einigen Uni-Kursen noch vernachlässigt sieht, ist das digitale Praxismanagement. „Der Umgang mit der Praxissoftware und den TI-Konnektoren für ePatientenakte und eMedikationsplan, Online-Termin-Tools, aber auch die Anforderungen an die eigene Praxis-Website. All das ist heute bei der Praxisgründung extrem wichtig und oft stehen die Ärzte mit keinerlei Vorwissen da.“

Mit seinem Team von mediorbis unterstützt Nabil Khayat Ärzte bei der Digitalisierung ihrer Praxis.

Bild 1: ©iStock / danr13 , Bild 2: ©iStock / tadamichi

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