Das E-Rezept wird getestet

E-Rezept auf dem Prüfstand

Mira Ross-Büttgen
20.08.2021

Per E-Rezept sollen Ärzte, aber vor allem auch die Patienten profitieren. Die App dafür wird jetzt in Berlin und Brandenburg im Alltag erprobt.

Aber auch für alle anderen Arztpraxen gilt seit dem 1. Juli: Der Gesetzgeber hat sie verpflichtet, sich mit der digitalen Infrastruktur zu vernetzen.

Ab Jahresbeginn 2022 wird das E-Rezept für gesetzlich Versicherte bundesweit obligatorisch und damit die einzig mögliche Rezeptvariante. Bis dahin ist noch etwas Zeit zum Testen. Genau das geschieht zurzeit in Berlin und Brandenburg. Dort sollen praktische Erfahrungen helfen, Schwachstellen ausfindig zu machen.

Am schnellsten geht es per App

In Zukunft verordnet der Arzt ein Medikament, woraus ein QR-Code generiert wird. Dieser kann dann entweder an die Rezept-App gesendet oder klassisch ausgedruckt werden. Am schnellsten aber kommt der Patient per App zu seinem Medikament, da das Rezept sofort an die Apotheke der Wahl gesendet wird, wo es dann sofort geprüft und bestellt werden kann. Wann das Medikament dann abgeholt werden kann, wird ebenso per App zurück an den Patienten übermittelt.

Die zweite Möglichkeit, um an das Medikament zu kommen, ist die Vorlage des QR-Codes direkt in der Apotheke oder eben als Ausdruck.

Neben dem E-Rezept sollen auch Heilmittel, Hilfsmittel oder die häusliche Krankenpflege auf diesem Weg verordnet werden. Zusammen gehören diese neuen digitalen Wege im Gesundheitswesen zum Programm der Bundesregierung zur Digitalisierung der Gesundheitsversorgung – etwas sperrig auch Telematik genannt.

Digitalisierung wurde lange skeptisch gesehen

Bisher ist die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens wahlweise an der deutschen Bürokratie oder an wichtigen Hürden beim Datenschutz gescheitert. Oder ihr wurde nicht die ihr gebührende Bedeutung beigemessen. Außerdem erwiesen sich die finanziellen Investitionen als zu große Herausforderung.

Aber auch die aktuellen Umstände der Corona-Pandemie erfordern eine tiefgreifende Vernetzung der deutschen Praxis-Landschaft, um zum Beispiel einen Austausch zwischen Ärzten untereinander zu vereinfachen. Insbesondere der Faktor Zeit spielt im Gesundheitswesen eine außerordentliche Rolle. Bei vielen Patienten steigt die Chance auf eine Genesung durch schnelles Handeln.

Arztpraxen profitieren von schnelleren Prozessen

Das primäre Ziel, sämtliche Praxen zu digitalisieren, besteht in der Vereinfachung und Beschleunigung bei der Übermittlung von Patientendaten oder dem Überblick verabreichter Medikamente auf einen Blick. Jede digitalisierte Praxis profitiert auch bei den internen Prozessen von der Digitalisierung, unter anderem reduziert sich der Zeitaufwand für verwaltungstechnische Angelegenheiten drastisch. Schließlich sollen sich Ärzte mehr um die Bedürfnisse der Patienten kümmern und all ihre Ressourcen auf den Genesungsprozess der Erkrankten setzen. So behält jeder praktizierende Arzt seinen Fokus und kümmert sich um die Kernkompetenzen bei der täglichen Arbeit.

Durch die Vereinfachung kostenintensiver Verwaltungstätigkeiten steigt der Umsatz einer jeden Praxis. Was früher als Investition in die Zukunft galt, ist durch die seit Juli gültige Regelung jetzt verpflichtend. Der Handlungsbedarf für eine konforme Digitalisierung ist maßgeblich abhängig vom Status quo.

Digitale Gesundheitsanwendungen auf mobilen Geräten

Die fortwährende Technologisierung bringt viele Produkte auf den Markt. Beispielsweise können Smart Watches dem Träger wichtige Rückmeldungen über seinen Gesundheitszustand geben. Dies passiert über den eingebauten EKG. Daraus ergeben sich Systempartnerschaften, die eine Win-win-Situation für den Gesundheitszustand des Patienten und der behandelnden Praxis und ärztlichen Niederlassung bedeuten. Bei einem Punkt sind sich alle Beteiligten einig: Der Fortschritt der Digitalisierung im Gesundheitswesen macht erst so richtig Sinn, wenn sämtliche Bereiche mit einer modernen Infrastruktur ausgestattet werden.

Bild 1: ©iStock / PeopleImages, Bild 2: ©iStock / miriam-doerr

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