Was ist ein Facharzt?

Facharzt darf ein Arzt sich nennen, wenn er nach seiner Approbation zusätzlich eine anerkannte Weiterbildung auf einem medizinischen Fachgebiet absolviert hat. Die Weiterbildung zum Facharzt schließt mit einer Facharztprüfung vor der Ärztekammer ab.

Welche Facharztrichtung ist die beliebteste?

Im ‚Berufsmonitoring Medizinstudenten‘ (KBV) nannten zuletzt über 14 Prozent der angehenden Ärzte die Innere Medizin als beliebteste Facharztrichtung. Danach kam Kinder- und Jugendmedizin mit rund 9 Prozent auf Platz 2 der erstrebenswertesten Facharztausbildungen. Ungefähr genauso beliebt ist der Facharzt für Allgemeinmedizin. Anästhesiologe wollten dagegen rund 8 Prozent der Studierenden werden. Das Fachgebiet Chirurgie landete in der Beliebtheitsskala auf dem fünften Platz, dicht gefolgt von Orthopädie und Unfallchirurgie mit 6 Prozent. Ähnlich beliebt war der Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Auf Platz 8 lag Neurologie mit 4,6 Prozent, während die beiden letzten Plätze der Top 10 die Facharztdisziplinen Radiologie sowie Psychiatrie und Psychotherapie belegten.

Die Entscheidung für eine Facharztrichtung ist für junge Mediziner zukunftsweisend. Umso genauer sollte sich schon der Studierende über die Möglichkeiten informieren. Fragen wie Was ist Neurochirurgie? sollten dabei allerdings eine wichtigere Rolle spielen als ‚Was verdient ein praktischer Arzt?‘. Denn die Entscheidung für den Werdegang als Arzt für Innere Medizin oder die Tätigkeit in einer Klinik für Anästhesiologie beeinflusst nicht nur die finanzielle Zukunft. Ob ein Arzt die Chirurgie-Instrumente zu seinem beruflichen Werkzeug macht oder als Kinderarzt im Notdienst tätig wird, das sollte nicht vom Facharzt-Gehalt abhängen, sondern von der persönlichen Neigung.

Fachdisziplinen im Überblick

Im Folgenden werden Fragen wie ‚Was macht ein Orthopäde?‘ beantwortet und dem entsprechend Ausbildungsinhalte der einzelnen Facharztweiterbildungen skizziert. Grundlegende Informationen zu Ausbildungen im Gesundheitswesen gibt es ebenso wie Fakten zur ärztlichen Tätigkeit im Bereich Klinische Pharmakologie und Toxikologie. Kurzum: Eine sinnvolle Orientierungshilfe als Grundlage für die Entscheidung zur Facharztwahl.

Allgemeinmediziner / Hausarzt / Facharzt für Allgemeinmedizin

Facharzt für Allgemeinmedizin
Allgemeinmediziner sind Ansprechpartner in allen gesundheitlichen Belangen.

Definition: Der Allgemeinarzt in der Nähe versorgt Patienten aller Altersgruppen im Notfall, sowohl bei akuten als auch bei chronischen Beschwerden. Demzufolge ist der Facharzt für Allgemeinmedizin Ansprechpartner in physischen und psychischen Belangen. Der Allgemein-Arzt ist zudem zuständig für Palliativversorgung, Rehabilitation, Prävention und gesundheitsfördernde Maßnahmen.

Die Weiterbildung zum ‚Facharzt Allgemeinmedizin‘ dauert 60 Monate. 12 Monate verbringt der angehende Arzt für Allgemeinmedizin dabei stationär im Bereich Innere Medizin, 6 Monate in der Patientenversorgung auf einem weiteren Gebiet. 18 Monate Ausbildungsdauer in verwandten Gebieten können übrigens angerechnet werden. Darüber hinaus ist eine psychosomatische Weiterbildung obligatorisch.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Allgemeinmedizin

  • Prävention und Rehabilitation
  • Diagnostische und therapeutische Verfahren
  • Onkologische Krankheitsbilder
  • Psychosomatische Interventionen
  • u.v.m.

Tätigkeit: Als Arzt in der Nähe ist der Allgemeinarzt beziehungsweise Hausarzt der erste Ansprechpartner in allen gesundheitlichen Belangen. Denn die meisten Allgemeinmediziner sind in einer hausärztlichen Niederlassung tätig. Der Patientenkontakt steht dabei im Fokus, die medizinische Bandbreite ist besonders groß.

Ausführliche Informationen rund um den Facharzt für Allgemeinmedizin bietet Ihnen der Ratgeber „Hausarzt: Allgemeinmediziner oder Praktischer Arzt?“.

Praktischer Arzt

Praktischer Arzt
Der praktische Arzt ist eine Berufsbezeichnung, mit der Ärzte früher als Hausarzt tätig werden konnten.

Definition: Die Antwort auf die Frage ‚Was ist ein praktischer Arzt?‘ heißt laut EU-Richtlinie ‚Facharzt für Allgemeinmedizin‘. Ein Unterschied zwischen den Bezeichnungen ‚Praktischer Arzt‘ und ‚Allgemeinmediziner‘ besteht folglich nicht. Ein praktischer Arzt hat als Hausarzt, also als Allgemeinmediziner in der Nähe große Bedeutung für die medizinische Versorgung der Bevölkerung. Um mit einer Kassenzulassung tätig zu werden, ist die Facharztausbildung mittlerweile aber auf jeden Fall Voraussetzung. Die Berufsbezeichnung praktischer Arzt wird nicht mehr vergeben, sodass nun ein Hausarzt mit Kassenzulassung immer die Ausbildung zum ‚Facharzt Allgemeinmedizin‘ durchlaufen hat.

Tätigkeit: Der praktische Arzt, heute üblicherweise der Facharzt für Allgemeinmedizin ist meist in einer hausärztlichen Praxis tätig.

Facharzt für Innere Medizin

Innere Medizin
In Deutschland tragen insgesamt 77.297 Ärzte den Titel Facharzt für Innere Medizin (Internist). Davon waren im Dezember 2021 noch 59.576 berufstätig.

Definition: Fachärzte für Innere Medizin beschäftigen sich mit der Diagnose von Krankheiten der inneren Organe.

Die Weiterbildung zur ‚Fachärztin für innere Medizin‘ bzw. zum ‚Facharzt Innere Medizin‘ dauert 60 Monate. 48 Monate müssen dabei im Bereich Innere Medizin absolviert werden (alternativ mindestens zwei Facharztkompetenzen). Davon absolviert der angehende Arzt für Innere Medizin 30 stationär, je 6 Monate in der Notfallaufnahme und im Intensivbereich.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Innere Medizin

  • Differenzierte Beatmungstechniken
  • Fachgebundene genetische Beratung
  • Notfall- und intensivmedizinische Maßnahmen
  • Funktionelle Störungen im Bereich der Inneren Medizin
  • u.v.m.

Tätigkeit: Ärzte für Innere Medizin sind im breitesten aller Fachgebiete tätig, was demzufolge besonders viele Möglichkeiten der weiteren Spezialisierung mit sich bringt. Fachärzte für Innere Medizin können sich beispielsweise innerhalb von drei Jahren mit der Schwerpunktbezeichnung Kardiologie weiterspezialisieren.

Facharzt für Anästhesiologie

Facharzt für Anästhesiologie
In Deutschland tragen insgesamt 33.733 Ärzte den Titel Facharzt für für Anästhesiologie (Anästhesiologe). Davon waren im Dezember 2021 noch 26.677 berufstätig.

Definition: Die Anästhesiologie fasst die Bereiche Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerzbehandlung und Palliativmedizin zu einem Fachgebiet zusammen. Wer Anästhesist werden will, legt den Fokus auf die Schmerzausschaltung während medizinischer Eingriffe. Die Tätigkeit des Narkosearztes macht Operationen überhaupt erst möglich.

Die Weiterbildung zum ‚Facharzt für Anästhesiologie‘ dauert 60 Monate. Davon müssen 12 Monate im Bereich Intensivmedizin absolviert werden, wobei allerdings 12 Monate in anderen Fachrichtungen angerechnet werden können.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Anästhesiologe

  • Präanästhesiologische Vorbereitung
  • Kinderanästhesie
  • Regionalanästhesie
  • Ambulante Anästhesie
  • Intensivmedizin
  • Notfall- und Zwischenfallmanagement
  • u.v.m.

Tätigkeit: Das griechische Wort ‚Anästhesie‘ heißt übersetzt ‚ohne Empfindung‘: Ein Anäesthesist hat dafür zu sorgen, dass Patienten bei Operationen keine Schmerzempfindungen haben. Jede Narkose wird präzise auf den einzelnen Patienten abgestimmt. Während des gesamten Eingriffs überwacht der Anästhesist die Vitalfunktionen und erhält sie aufrecht. Und auch nach der OP sorgt er weiter für Schmerzfreiheit. Darüber hinaus spielt die vorherige Aufklärung der Patienten im Anästhesie-Studium eine kardinale Rolle. Dazu gehört auch die Risikoeinschätzung bei jedem individuellen Patienten.

Anästhesisten arbeiten mit Fachärzten aller medizinischen Richtungen im Team zusammen. Im Rahmen von Operationen haben sie nicht nur mit den Chirurgen selbst, sondern auch mit den Fachärzten der einzelnen Abteilungen zu tun. Sie arbeiten einerseits eng mit den jeweiligen Behandlern zusammen. Andererseits ist auch mit dem gesamten übrigen Personal der Intensivstationen Teamarbeit erforderlich. Wegen der vielen Berührungspunkte mit anderen Fachgebieten nennt man den Anästhesisten häufig auch den ‚Allgemeinmediziner des Krankenhauses‘.

Die meisten Fachärzte für Anästhesiologie sind an Kliniken tätig, es gibt aber auch die Möglichkeit der freiberuflichen Berufsausübung. Dann unterstützt der freie Anästhesist verschiedene Krankenhäuser und Praxen je nach Bedarf.

Ein Anästhesist kann sich nach dem Studium beispielsweise in spezieller Schmerzmedizin weiterbilden. Fachärzte mit dieser Zusatzausbildung betreuen später vor allem Patienten mit chronischen Schmerzen.

Viele Anästhesisten erwerben zudem Zusatzqualifikationen wie Notfallmedizin, Intensivmedizin oder Palliativmedizin. Denn diese Fachbereiche passen sehr gut zu den Kompetenzen der Fachärzte für Anästhesiologie.

Facharzt für Anatomie

Facharzt für Anatomie
In Deutschland tragen insgesamt 187 Ärzte den Titel Facharzt für Anatomie. Davon waren im Dezember 2021 noch 106 berufstätig.

Definition: Lehre von der Architektur des menschlichen Körpers mit den Anatomien der Organe und Gewebe. Neben der Anatomie von Mann und Frau gehört auch die Embryologie zu diesem Fachgebiet, also die Entstehung der Anatomie des Menschen.

Die Weiterbildung im Fachbereich ‚Menschliche Anatomie‘ dauert 48 Monate, 12 Monate Ausbildungsdauer in anderen Fachrichtungen können dabei angerechnet werden.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Anatomie

  • Klinische Anatomie
  • Bilddiagnostische Verfahren
  • Körperspendewesen
  • Mikroskopische und makroskopische Anatomie
  • u.v.m.

Tätigkeit: Der Facharzt für Anatomie hat kaum Patientenkontakt, denn der Fokus im Fach Körperanatomie liegt auf Forschung und Lehre. Der Dozent lehrt Körperbau und Anatomie, unterrichtet vorklinische Studenten im Präparieren. Zudem führen Fachärzte an anatomischen Instituten Autopsien durch.

Facharzt für Physiologie

Facharzt für Physiologie
In Deutschland tragen insgesamt 174 Ärzte den Titel Facharzt für Physiologie. Davon waren im Dezember 2021 noch 89 berufstätig.

Definition: Physiologie ist die Lehre von der Funktion des menschlichen Organismus bis auf die Molekülebene. Anatomie und Physiologie unterscheiden sich dahingehend, dass bei der Anatomie des Menschen um die Struktur, bei der Physiologie per Definition jedoch um die Funktion geht.

Die Weiterbildung im Fachbereich ‚Physiologie des Menschen‘ dauert 48 Monate, 12 Monate Ausbildungsdauer in anderen Fachrichtungen können angerechnet werden.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Physiologie

  • Vegetative Physiologie
  • Neurophysiologie
  • Untersuchungstechniken
  • Methoden der Biomathematik und Statistik
  • u.v.m.

Tätigkeit: Im Physiologie-Studium geht es um chemische, biochemische und physikalische Zusammenhänge. Der Facharzt für Physiologie beschäftigt sich mit den Abläufen im gesunden Organismus. Wer Physiologie studieren möchte, wird seinen Tätigkeitsschwerpunkt später in erster Linie auf Forschung und Lehre setzen.

Facharzt für physikalische und rehabilitative Medizin

Facharzt für physikalische und rehabilitative Medizin
In Deutschland tragen insgesamt 2.752 Ärzte den Titel Facharzt für physikalische und rehabilitative Medizin. Davon waren im Dezember 2021 noch 1.919 berufstätig.

Definition: Zum Fachbereich gehören sekundäre Prävention, Diagnostik, Behandlung und Rehabilitation, physikalische und manuelle Therapie sowie das Erstellen von Rehaplänen. Entsprechend betrachten Fachärzte für physikalische und rehabilitative Medizin den Menschen ganzheitlich und konzentrieren sich nicht auf einen einzelnen Bereich.

Die Weiterbildung zum ‚Facharzt physikalische und rehabilitative Medizin‘ dauert 60 Monate. 12 Monate müssen in den Bereichen Chirurgie, Neurochirurgie, Innere Medizin und Neurologie absolviert werden.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich physikalische und rehabilitative Medizin

  • Prävention
  • Diagnostik
  • Rehabilitative Langzeitversorgung
  • Akutversorgung
  • u.v.m.

Tätigkeit: Die Ärztin für physikalische und rehabilitative Medizin bzw. der Arzt für physikalische und rehabilitative Medizin ist Generalist. Er kennt sich folglich in vielen verschiedenen Fachgebieten aus, wendet verschiedenste diagnostische und Therapieverfahren an. In der Praxis trifft dieser Arzt für physikalische und rehabilitative Medizin häufig auf Patienten mit unklarer Genese. Differenzialdiagnostik ist daher ein wichtiges Thema.

Facharzt für Arbeitsmedizin

Arbeitsmedizin
In Deutschland tragen insgesamt 5.605 Ärzte den Titel Facharzt für Arbeitsmedizin. Davon waren im Dezember 2021 noch 3.831 berufstätig.

Definition: Arbeitsmediziner beschäftigen sich mit den Wechselwirkungen von Gesundheit und Arbeitswelt. Der Facharzt für Arbeitsmedizin ist präventiv für die psychische und physische Gesunderhaltung von Berufstätigen zuständig.

Die Weiterbildung dauert 60 Monate, 24 Monate in der Patientenversorgung auf einem weiteren Gebiet. Eine 360stündige Weiterbildung im Bereich Arbeitsmedizin beziehungsweise Betriebsmedizin ist obligatorisch.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Arbeitsmedizin

  • Differentialdiagnose bei Krankheiten des Organsystems
  • Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention
  • Arbeitsbedingte Erkrankungen
  • Arbeit und psychische Gesundheit
  • u.v.m.

Tätigkeit: Ein arbeitsmedizinischer Dienst berät vor Ort in gesundheitsrelevanten Fragen. Für eine arbeitsmedizinische Untersuchung müssen die Patienten also nicht zum Arzt kommen. Die Tätigkeit des Facharztes für Arbeitsmedizin ist präventiv ausgerichtet, er könnte beispielsweise für die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin forschen.

Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin

Hygiene und Umweltmedizin
In Deutschland tragen insgesamt 476 Ärzte den Titel Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin. Davon waren im Dezember 2021 noch 248 berufstätig.

Definition: Der Facharzt Hygiene und Umweltmedizin identifiziert gesundheitsschädliche Bedingungen. Er versucht, diese zu vermeiden, und entwickelt deshalb Konzepte für Gesundheitsschutz und Umwelthygiene.

Facharzt: Die Weiterbildung Hygiene und Umweltmedizin dauert 60 Monate. 48 Monate im Bereich Hygiene- und Umweltmedizin, 12 Monate stationär auf einem weiteren Gebiet. Dabei können übrigens 12 Monate in den Bereichen Pharmakologie, Arbeitsmedizin, Mikrobiologie, Virologie, Infektionsepidemiologie oder Öffentliches Gesundheitswesen angerechnet werden.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Hygiene und Umweltmedizin

  • Krankenhaushygiene
  • Infektionsprävention
  • Antibiotikamanagement
  • Infektionskontrolle
  • u.v.m.

Tätigkeit: Ein Assistenzarzt für Hygiene und Umweltmedizin lernt die internationalen Infektionsschutz-Empfehlungen kennen und arbeitet entsprechende Konzepte aus. Er berät Gesundheitseinrichtungen in Hygienefragen. Er kann am Institut für Hygiene und Umweltmedizin forschen. Stellenangebote im Bereich Hygiene und Umweltmedizin haben unter dem Strich vergleichsweise wenige Bewerber.

Facharzt für Öffentliches Gesundheitswesen

Facharzt für Öffentliches Gesundheitswesen
In Deutschland tragen insgesamt 1.611 Ärzte den Titel Facharzt für Öffentliches Gesundheitswesen. Davon waren im Dezember 2021 noch 735 berufstätig.

Definition: Die Facharztrichtung Öffentliches Gesundheitswesen ist für die Gesundheit der deutschen Bevölkerung zuständig. Dieser ist beispielsweise an Gesundheitsämtern oder im Zivilschutz für das Gesundheitswesen in Deutschland tätig.

Die Ausbildung zum Facharzt Öffentliches Gesundheitswesen dauert 60 Monate. 24 Monate werden in öffentlichen Einrichtungen absolviert, 12 Monate davon im Gesundheitsamt. 24 Monate in der Patientenversorgung auf einem weiteren Gebiet und 6 Monate im Bereich Psychiatrie und Psychotherapie sind außerdem für die Ärztin Weiterbilung bzw. den Arzt in Weiterbildung obligatorisch.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Öffentliches Gesundheitswesen

  • Prävention
  • Gesundheitsförderung
  • Infektionsschutz
  • Amtsärztliche Aufgaben
  • u.v.m.

Tätigkeit: Berufe im öffentlichen Gesundheitswesen konzentrieren sich nicht auf den einzelnen Patienten, sondern auf die Gesamtbevölkerung. Prävention, Aufklärung und Versorgung stehen im Fokus. Ein ebenfalls interessanter Beruf im Gesundheitswesen ist der sogenannte ‚Fachwirt Gesundheitswesen‘. Hierbei handelt es sich allerdings um eine kaufmännischen Aufstiegsfortbildung.

Facharzt für Augenheilkunde

Augenheilkunde
In Deutschland tragen insgesamt 11.055 Ärzte den Titel Facharzt für Augenheilkunde. Davon waren im Dezember 2021 noch 7.974 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Augenheilkunde befasst sich zwar nur mit einem kleinen Teil des menschlichen Körpers. Allerdings handelt es sich dabei um wichtige Sinnesorgane des Menschen. Die Augenheilkunde ist übrigens auch unter dem Fachbegriff Ophthalmologie bekannt. Fachärzte für Augenheilkunde diagnostizieren und therapieren Erkrankungen der Augen. Darüber hinaus sind sie für Funktionsstörungen des Sehsinns zuständig. Dieser spezielle Arzt für Augenheilkunde führt beispielsweise auch Sehtests durch und verschreibt seinen Patienten Kontaktlinsen oder Brillen.

Die Weiterbildung zum Augenarzt dauert 60 Monate.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Augenheilkunde

  • Anästhesie
  • Genetisch bedingte Krankheitsbilder
  • Genetische Beratung und Diagnostik
  • Augenärztliche Notfälle
  • Erkrankungen der Lider, der Tränenwege und der Orbita
  • Operative Eingriffe
  • Erkrankungen der Bindehaut, der Hornhaut und der Sklera
  • Erkrankungen der Uvea, der Retina und des Glaskörpers
  • Endokrine Störungen
  • Stellungs- und Bewegungsstörungen der Augen
  • Tumorerkrankungen
  • Optometrie
  • u.v.m.

Tätigkeit: Das aus dem Griechischen stammende Wort ‚Ophtalmologie‘ setzt sich aus ‚Ophtalmos‘ für ‚Auge‘ und ‚Logos‘ für Wort zusammen. Hier ist also die Rede von den Augen. Der Assistenzarzt für Augenheilkunde kann seine Karriere entweder in einer niedergelassenen Praxis oder in einer Klinik für Augenheilkunde starten. Augenärzte diagnostizieren und behandeln einerseits visuelle Wahrnehmungsstörungen, andererseits aber auch Erkrankungen und Schädigungen des Organs.

In Kliniken für Augenheilkunde können die Fachärzte ebenfalls chirurgisch tätig werden. Die weltweit häufigste Operation fällt in dieses Fachgebiet: Allein in Deutschland werden jedes Jahr über 600.000 Kataraktoperationen durchgeführt. Die Assistenzarztstelle in einer Klinik für Augenheilkunde ist also ein vielversprechender erster Karriereschritt.

Aber auch der niedergelassene Facharzt für Augenheilkunde kann ambulante Operationen durchführen. Eine Netzhautablösung kann er beispielsweise durch einen kleinen Eingriff mit dem Lasergerät behandeln.

Da Probleme mit den Augen häufig mit anderen Erkrankungen zusammenhängen, kommt es auch zur Zusammenarbeit im interdisziplinären Team. Der Arzt für Augenheilkunde tauscht sich vor allem mit Kollegen der Bereiche HNO, Neurologie oder Innere Medizin aus. Ferner kooperiert er im Zusammenhang mit der Verschreibung von Sehhilfen häufig mit Optikern.

Facharzt für Biochemie

Facharzt für Biochemie
In Deutschland tragen insgesamt 91 Ärzte den Titel Facharzt für Biochemie. Davon waren im Dezember 2021 noch 35 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Biochemie beschäftigt sich mit den chemischen Vorgängen im menschlichen Körper. Die Biochemie-Medizin umfasst organische und anorganische Stoffe, Architektur von Zellen und Organen sowie deren Funktionen. Interaktionen auf molekularer Ebene gehören ebenfalls zur Biochemie des Menschen. Der Biochemie-Mediziner beschäftigt sich aber auch mit der Pathobiochemie, also molekularen Ursachen von Krankheiten.

Das Biochemie-Studium als Weiterbildung zum Facharzt dauert 48 Monate. 12 Monate in anderen Fachrichtungen können angerechnet werden. Für den Facharzttitel kann man allerdings nicht einfach Biochemie studieren. Denn ein herkömmliches Studium der Biochemie hat andere Schwerpunkte als die Facharztweiterbildung und schließt mit einem Bachelor oder Master ab.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Biochemie

  • Molekularbiologie
  • Bioinformatik
  • Biophysikalische Chemie
  • Signaltransduktion
  • u.v.m.

Tätigkeit: Fachärzte für Biochemie sind häufig in Forschung und Lehre tätig. Sie können aber auch in klinischen Laboren oder in der Pharmaindustrie arbeiten.

Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie

Facharzt für Mikrobiologie
In Deutschland tragen insgesamt 1.162 Ärzte den Titel Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie. Davon waren im Dezember 2021 noch 828 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie hat drei verschiedene Schwerpunkte zur Auswahl. Alle Fachrichtungen beschäftigen sich jedoch mit der Labordiagnostik von Krankheitserregern. Das RKI und die Infektionsepidemiologie sind im Rahmen der Corona-Pandemie ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Seitdem kann fast jeder die Infektionsepidemiologie-Definition aufsagen.

Die Weiterbildung zum Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie dauert 60 Monate. Einerseits 12 Monate stationär, andererseits 12 Monate in einem der Fachgebiete Hygiene und Umweltmedizin, Labormedizin, Öffentliches Gesundheitswesen, Transfusionsmedizin oder mit einer Zusatz-Qualifikation in Infektiologie.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie

  • Infektiologische Notfälle
  • Präanalytik
  • Methoden der Infektionsdiagnostik
  • Impfprävention
  • u.v.m.

Tätigkeit: Die medizinische Mikrobiologie, Virologie und Infektiologie findet im Labor statt.

Facharzt für Chirurgie

Facharzt für Chirurgie
In Deutschland tragen insgesamt 1.262 Ärzte den Titel Facharzt für Allgemeinchirurgie. Davon waren im Dezember 2021 noch 1.171 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Allgemeinchirurgie ist als Generalist für die chirurgische Grundversorgung zuständig, sozusagen Chirurgie in der Nähe. Denn er verfügt über breites, fachübergreifendes Wissen und arbeitet eng mit den Chirurgien anderer Fachrichtungen zusammen.

Die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinchirurgie dauert 72 Monate. 18 Monate in den Abteilungen Orthopädie, Unfallchirurgie und Viszeralchirurgie. Jeweils 6 Monate auf der Intensivstation und in der Notaufnahme.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Chirurgie

  • Lokal- und Regionalanästhesie
  • Schmerztherapie
  • Notfalleingriffe
  • Diagnostische Verfahren
  • u.v.m.

Tätigkeit: Allgemeine Chirurgie kann in der ambulanten Praxis ausgeübt werden. Die meisten Fachärzte für Chirurgie sind im Klinikum tätig. Des Weiteren steht dem allgemeinen Chirurgie-Arzt ein verkürztes Verfahren zum Erwerb einer zweiten chirurgischen Facharztqualifikation offen.

Facharzt für Herzchirurgie

Facharzt für Herzchirurgie
In Deutschland tragen insgesamt 1.287 Ärzte den Titel Facharzt für Herzchirurgie. Davon waren im Dezember 2021 noch 1.145 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Herzchirurgie oder Kardiochirurgie spezialisiert sich auf Herzoperationen und herznahe Gefäßchirurgie. Entsprechend arbeitet der Spezialist für Herz-Operationen eng mit der Thoraxchirurgie zusammen.

Die Weiterbildung zum Facharzt für Herzchirurgie dauert 72 Monate, jeweils 6 Monate auf der Intensivstation und in der Notaufnahme. 12 Monate in anderen Fachrichtungen können angerechnet werden.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Herzchirurgie

  • Kreislaufassistenzsysteme
  • Angeborene und erworbene Erkrankungen des Herzens
  • Strahlenschutz
  • Diagnostische und therapeutische Verfahren
  • u.v.m.

Tätigkeit: Fachärzte für Herz-Thorax-Chirurgie und / oder Gefäßchirurgie sind an einer Klinik für Herzchirurgie tätig. Operationen am offenen Herzen sind erst seit Einführung der Herz-Lungen-Maschine im Jahr 1993 möglich.

Facharzt für Plastische Chirurgie und ästhetische Chirurgie

Facharzt für plastische Chirurgie und ästhetische Chirurgie
In Deutschland tragen insgesamt 933 Ärzte den Titel Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie. Davon waren im Dezember 2021 noch 864 berufstätig.

Definition: Fachärzte für plastische und ästhetische Chirurgie kümmern sich um das Aussehen ihrer Patienten. Sei es in der Schönheitschirurgie mit einer Nasenkorrektur oder in der rekonstruktiven Chirurgie zur Wiederherstellung der Optik nach einem Unfall.

Die Weiterbildung zum Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie dauert 72 Monate, jeweils 6 Monate auf der Intensivstation und in der Notaufnahme. Dafür können 12 Monate in anderen Fachrichtungen angerechnet werden.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich plastische Chirurgie und ästhetische Chirurgie

  • Plastisch-chirurgische Notfälle
  • Rekonstruktive plastische Eingriffe
  • Verbrennungsmedizinische Eingriffe
  • Diagnostische Verfahren
  • u.v.m.

Tätigkeit: Fachärzte der ästhetischen Chirurgie arbeiten an speziellen Kliniken für plastische Chirurgie. Es gibt aber auch ambulante Praxen für Schönheits-Chirurgie. Fachärzte für plastische Chirurgie können sich entweder auf ästhetische oder auf rekonstruktive Eingriffe spezialisieren.

Facharzt für Dermatologie

Facharzt für Dermatologie
In Deutschland tragen insgesamt 82 Ärzte den Titel Facharzt für Dermatologie. Davon waren im Dezember 2021 noch 55 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Dermatologie wird meist Hautarzt genannt. Auf die Frage ‚Dermatologie: Was ist das?‘ antwortet die Facharztweiterbildung mit dem Bereich ‚Haut- und Geschlechtskrankheiten‘. Der Hautarzt befasst sich als Facharzt für Dermatologie also auch mit den sexuell übertragbaren Krankheiten. Dieses Spezialgebiet nennt man Venerologie. Weil Geschlechtskrankheiten häufig auch Symptome der Haut und der Schleimhäute mit sich bringen, wurde die Dermatologie zum Fachgebiet Haut- und Geschlechtskrankheiten zusammengefasst.

Die Weiterbildung zum Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten dauert 60 Monate. Dafür können 12 Monate in anderen Fachrichtungen angerechnet werden.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Dermatologie

  • Dermatologische Notfälle
  • Allergien
  • Tumorerkrankungen
  • Gefäßerkrankungen
  • Erkrankungen der Haut, der Unterhaut und der Faszien
  • Erkrankungen der hautnahen Schleimhäute
  • Hautadnexerkrankungen
  • Infektionen und Entzündungen
  • u.v.m.

Tätigkeit: Ein Facharzt für Dermatologie bzw. Hautarzt ist meist in einer Praxis niedergelassen bzw. tätig, der klassische Hautarzt in der Nähe. In Dermatologie-Kliniken ist auch die Ästhetik ein Thema, die Dermatologie wendet dafür beispielsweise Laserbehandlungen an.

Facharzt für Hautkrankheiten / Facharzt für Geschlechtskrankheiten

Facharzt für Hautkrankheiten / Facharzt für Geschlechtskrankheiten
In Deutschland tragen insgesamt 8.436 Ärzte den Titel Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Davon waren im Dezember 2021 noch 6.265 berufstätig.

Definition: Ein Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten ist ein Dermatologe bzw. Hautarzt. Er beschäftigt sich mit der Architektur der Haut und deren Erkrankungen. Außerdem gehören die Diagnose und die Therapie von Geschlechtskrankheiten zum Fachgebiet. Viele Geschlechtskrankheiten zeigen auch Symptome an Haut und Schleimhäuten, deshalb wurden die Bereiche zusammengefasst.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Haut- und Geschlechtskrankheiten

Die Weiterbildung zum Facharzt für Hautkrankheiten beziehungsweise Facharzt für Geschlechtskrankheiten ist im Abschnitt Dermatologie beschrieben.

Tätigkeit: Ein Facharzt oder eine Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten diagnostiziert und behandelt Symptome von Geschlechtskrankheiten. Er kümmert sich um juckende Hautkrankheiten, ansteckende Hautkrankheiten und harmlose Hautkrankheiten genauso wie bösartige Tumorerkrankungen. Denn Haut- und Geschlechtskrankheiten aller Art sind sein Metier. Hautkrankheiten auf der Liste sind beispielsweise Allergien, Akne oder Neurodermitis. Neben Geschlechtskrankheiten stehen auf der Liste auch Aufgaben wie Spermiogrammanalysen und Behandlung von Störungen der Sexualität und der Geschlechtsidentität. Der Facharzt muss Geschlechtskrankheiten nach Arten unterscheiden und trotz ähnlicher Symptome von einer Hautkrankheit abgrenzen können.

Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
In Deutschland tragen insgesamt 25.336 Ärzte den Titel Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Davon waren im Dezember 2021 noch 17.896 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe wird inzwischen meist Frauenarzt oder Gynäkologe genannt. Er begleitet seine Patientinnen von der Menarche über die Schwangerschaft bis zum Klimakterium. Denn seine Unterstützung ist in allen Lebensphasen gefragt. Der Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe beschäftigt sich dementsprechend mit den weiblichen Sexual- und Fortpflanzungsorganen.

Die Weiterbildung zum Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe dauert 60 Monate. Dafür können 12 Monate in anderen Fachrichtungen angerechnet werden.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Frauenheilkunde und Geburtshilfe

  • Genetische Beratung
  • Urogynäkologische, organische und funktionelle Störungen
  • Gynäkologische Endokrinologie
  • Tumorerkrankungen
  • Prävention
  • Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett
  • u.v.m.

Tätigkeit: Ein Facharzt oder eine Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe kann entweder in einer Praxis oder in einer Klinik arbeiten. In diesem Beruf ist Empathie gefragt, denn vom pubertierenden Mädchen bis zur alternden Frau in den Wechseljahren werden in der Frauenarztpraxis intime Themen besprochen. Fachärzte, die Wert auf eine ganzheitliche Frauenheilkunde legen, arbeiten eng mit einer Heipraktikerin bzw. einem Heilpraktiker für Frauenheilkunde zusammen.

Facharzt für Urologie

Facharzt für Urologie
In Deutschland tragen insgesamt 8.489 Ärzte den Titel Facharzt für Urologie. Davon waren im Dezember 2021 noch 6.467 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Urologie beschäftigt sich mit dem Urogenitalsystem des Mannes und zudem mit den Harnorganen der Frau. Der Urologe ist also kein reiner Männerarzt, wie manchmal fälschlicherweise angenommen wird. Denn an urologischen Krankheiten wie beispielsweise Harnwegsinfektionen leiden auch Frauen, Kinder kommen beispielsweise wegen Beschwerden wie Phimose in die Urologie-Praxis.

Die Weiterbildung zum Facharzt für Urologie dauert 60 Monate. Auf jeden Fall können 12 Monate in anderen Fachrichtungen angerechnet werden.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Urologie

  • Genetische Beratung
  • Blasenfunktionsstörungen
  • Steintherapie
  • Andrologische Krankheitsbilder
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Tumorerkrankungen
  • Sexualmedizinische Störungen
  • Prävention
  • u.v.m.

Tätigkeit: Ein Facharzt für Urologie kann in einer Praxis oder in einer Urologie-Klinik arbeiten, viele Krankenhäuser haben zudem eigene urologische Abteilungen. Urologie-Ärzte können sich auf Operationen konzentrieren oder sich auf den Bereich Kinderurologie spezialisieren. In Urologie-Kliniken oder der Praxis bekommt es der Facharzt mit Patienten aller Altersgruppen zu tun. Die Urologie der Frauen beschäftigt sich beispielsweise mit den vielfältigen Folgen von Beckenbodendefekten. Kinder kommen wegen Krankheiten wie Enuresis zur Urologie-Untersuchung.

Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde

Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
In Deutschland tragen insgesamt 8.515 Ärzte den Titel Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Davon waren im Dezember 2021 noch 6.253 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde oder HNO-Facharzt befasst sich mit Mundhöhle, Rachen, Kehlkopf, Luftwegen und Speiseröhre sowie den Ohren.

Die Weiterbildung zum Hals-Nasen-Ohren-Facharzt dauert 60 Monate. Dafür können 12 Monate in anderen Fachrichtungen angerechnet werden.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde

  • Funktionelle Störungen
  • Allergische Erkrankungen
  • Immunologische Erkrankungen
  • Umweltmedizin
  • Psychosomatik
  • Schmerzmedizin
  • Turmorerkrankungen
  • Hereditäre Erkrankungen
  • Schlafbezogene Atemstörungen
  • Wiederherstellungschirurgie
  • u.v.m.

Tätigkeit: Der Hals-Nasen-Ohren-Arzt kann in einer Klinik oder einer Praxis tätig werden. Für Hals-Nasen-Ohren-Ärzte gehört die Kopf-Hals-Chirurgie zum Fachgebiet, wenn sie im Operationssaal arbeiten wollen. In der Praxis behandelt der HNO-Arzt alle Altersgruppen von Patienten. Für einen Heuschnupfen ist der Hals-Nasen-Ohrenarzt ebenso der richtige Ansprechpartner wie bei einer Mandelentzündung oder einem Tumor des Kehlkopfes. Das Fachgebiet HNO ist also sehr vielseitig. Der Facharzt beschäftigt sich beispielsweise mit verzögerter Sprachentwicklung, der Therapie von allergischen und pseudoallergischen Krankheiten, Tinnitus, audiovisuellen Wahrnehmungsstörungen und der Diagnostik von Schluckstörungen. Ein Fall für den Hals-Nasen-Ohren-Notdienst wäre beispielsweise ein anaphylaktischer Schock.

Facharzt für Phoniatrie und Pädaudiologie

Facharzt für Phoniatrie und Pädaudiologie
In Deutschland tragen insgesamt 2 Ärzte den Titel Facharzt für Phoniatrie und Pädaudiologie. Davon war im Dezember 2021 noch 1 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Phoniatrie und Pädaudiologie beschäftigt sich mit der menschlichen Stimme, dem Sprechen und dem Schluckvorgang. Fachärzte für Phoniatrie und Pädaudiologie therapieren beispielsweise Störungen des Hörens und der auditiven Wahrnehmung im frühen Kindesalter.

Die Weiterbildung zum Facharzt für Phoniatrie und Pädaudiologie dauert 60 Monate. Dafür können 12 Monate in anderen Fachrichtungen angerechnet werden.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Phoniatrie und Pädaudiologie

  • Stimm- und Sprechatmungsstörungen
  • Sprech- und Aussprachestörungen
  • Sprachentwicklungsstörungen
  • Störungen des Lesen- und Schreibenlernens
  • u.v.m.

Tätigkeit: Der Bereich Phoniatrie und Pädaudiologie ist eines der kleinsten medizinischen Fachgebiete. Die meisten Patienten könnten die Frage ‚Was ist Phoniatrie?‘ nicht beantworten, obwohl der Facharzt wohlbekannte Phänomene wie das Stottern oder Lispeln behandelt. Im Bereich der HNO ist die Phoniatrie also ein kleines, aber bei weitem kein unbedeutendes Fachgebiet. In die Praxis für Phoniatrie und Pädaudiologie kommen die Patienten schon im sehr frühen Lebensalter. Ein Hörscreening bei Neugeborenen ist eine typische Aufgabe der Paedaudiologie. Die Stroboskopie ist beispielsweise eine häufige Phoniatrie-Untersuchung zur Diagnostik von Kehlkopferkrankungen.

Facharzt für Humangenetik

Facharzt für Humangenetik
In Deutschland tragen insgesamt 484 Ärzte den Titel Facharzt für Humangenetik. Davon waren im Dezember 2021 noch 388 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Humangenetik beschäftigt sich mit dem Erbgut des Menschen, diagnostiziert und therapiert erblich bedingte Krankheiten. Im Fachgebiet Humangenetik spielt jedoch auch die Beratung bei Kinderwunsch eine große Rolle.

Die Weiterbildung zum Facharzt für Humangenetik dauert 60 Monate. Im Humangenetik-Studium müssen 6 Monate in einem zytogenetischen Labor absolviert werden, 12 Monate in einem molekulargenetischen Labor. 12 Monate in der Patientenversorgung sind ebenfalls obligatorisch.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Humangenetik

  • Syndromologie
  • Infertilität
  • Aborte
  • Pharmakogenomik
  • Zytogenetische Verfahren
  • Molekulargenetische Verfahren
  • u.v.m.

Tätigkeit: Auf die Frage ‚Was ist Humangenetik?‘ gibt die Wortbedeutung eine Antwort. Denn das griechische Wort Genetik heißt übersetzt Abstammung. Die Fachärztin für Humangenetik bzw. der Facharzt für Humgenetik befasst sich also mit der menschlichen Abstammung. Er kann beispielsweise beratend in einer Praxis für Humangenetik tätig sein. Oder er erforscht an einem Institut für Humangenetik die Ursachen erblich bedingter Krankheiten. Eine typische Aufgabe der Humangenetik ist demnach die Untersuchung von Proben im Labor.

Facharzt für Transfusionsmedizin

Facharzt für Transfusionsmedizin
In Deutschland tragen insgesamt 819 Ärzte den Titel Facharzt für Transfusionsmedizin. Davon waren im Dezember 2021 noch 585 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Transfusionsmedizin beschäftigt sich mit Blut- und Gewebeprodukten sowie Organ- und Stammzelltransplantaten. Der Transfusionsmediziner gewinnt Blutkonserven und kümmert sich um deren Bereitstellung.

Um auf dem Gebiet Transfusionsmedizin den Facharzt zu erwerben, dauert die Weiterbildung 60 Monate. 6 Monate können in den Bereichen Labormedizin, Mikrobiologie, Virologie oder Infektionsepidemiologie absolviert werden, 12 Monate in der Patientenversorgung mit hämotherapeutischer Ausrichtung.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Transfusionsmedizin

  • Notfallbehandlungen
  • Entzündungen und Infektionen
  • Tumorerkrankungen
  • Transplantation
  • Blut-, Zell- und Gewebespende
  • Hämostasestörungen
  • u.v.m.

Tätigkeit: Viele medizinische Kollegen anderer Fachgebiete sind auf die Leistungen der Transfusionsmedizin angewiesen. Denn Operationen oder Chemotherapien könnten ohne die Unterstützung des Facharztes für Transfusionsmedizin oft gar nicht durchgeführt werden. Die Fachärzte sind häufig an Kliniken tätig, weitere mögliche Arbeitsplätze sind beispielsweise ein Institut für Transfusionsmedizin oder ein Centrum für Blutgerinnungsstörungen und Transfusionsmedizin. Bei Blutspendediensten sorgen Transfusionsmediziner dafür, dass immer genügend Konserven zur Verfügung stehen. Die Fachärzte organisieren beispielsweise Notfall-Transfusionen oder stellen biologische Arzneimittel her.

Facharzt für Kinderheilkunde / Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin

Facharzt für Kinderheilkunde / Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin
In Deutschland tragen insgesamt 17.364 Ärzte den Titel Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin. Davon waren im Dezember 2021 noch 11.965 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Kinderheilkunde behandelt Kinder von Geburt an und zudem Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr. Der Arzt für Kinder- und Jugendmedizin als Kinderarzt in der Nähe ist für sie erster Ansprechpartner in allen gesundheitlichen Belangen.

Auf dem Weg zum Facharzt muss man im Bereich Kinder- und Jugendmedizin 60 Monate in die Weiterbildung investieren, davon 6 Monate in der Intensivmedizin. Dafür können 12 Monate in anderen Fachrichtungen für die Facharztausbildung zum Kinderarzt angerechnet werden.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Kinderheilkunde / Kinder- und Jugendmedizin

  • Entwicklungs- und Sozialpädiatrie
  • Neonatologische Erkrankungen
  • Notfälle und Intensivmedizin
  • Prävention
  • u.v.m.

Tätigkeit: Der Kinderarzt kann sich entweder mit einer Kinderarztpraxis niederlassen beziehungsweise in eine Gemeinschaftspraxis für Kinder- und Jugendmedizin eintreten, in einem Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin tätig werden oder in einem MVZ für Kinder- und Jugendmedizin angestellt sein. Weitere Informationen dazu bietet u. a. auch die Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin. Übrigens ist die Kinderheilkunde für Hebammen ebenfalls Ausbildungsinhalt.

Facharzt für Kinderchirurgie

Facharzt für Kinderchirurgie
In Deutschland tragen insgesamt 898 Ärzte den Titel Facharzt für Kinderchirurgie. Davon waren im Dezember 2021 noch 716 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Kinderchirurgie nimmt Eingriffe an Kindern und Jugendlichen vor. Zum Fachgebiet gehört dabei auch die Pränatalchirurgie.

Die Weiterbildung zum Facharzt für Kinder- und Jugendchirurgie dauert 72 Monate, je 6 Monate in der Intensivmedizin und in der Notfallaufnahme. Dafür können 12 Monate in anderen Fachrichtungen angerechnet werden.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Kinderchirurgie

  • Notfall- und Intensivmedizin
  • Traumatologie
  • Prä- und postoperative Behandlung
  • Tumorerkrankungen
  • u.v.m.

Tätigkeit: Der Kinderchirurgie-Facharzt kann sich mit einer Kinderchirurgie-Praxis niederlassen sowie als Angestellter in einer Klinik für Kinderchirurgie oder einer Kinderchirurgie-Ambulanz tätig sein.

Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie

Facharzt Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut / Facharzt für Kinder- und Jugend-Psychiatrie
In Deutschland tragen insgesamt 3.306 Ärzte den Titel Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie. Davon waren im Dezember 2021 noch 2.688 berufstätig.

Definition: Der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut kennt die besonderen Bedürfnisse der jungen Patienten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Deshalb behandeln Psychotherapeuten und Psychiater für Kinder und Jugendliche ausschließlich Patienten bis zum 18. Lebensjahr.

Die Ausbildung zum Facharzt Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut dauert 60 Monate. Dafür können 12 Monate in anderen Fachrichtungen angerechnet werden.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Kinder- und Jugend-Psychiatrie

  • Krankheitslehre und Diagnostik
  • Suchtmedizin
  • Behandlung psychischer und psychosomatischer Störungen
  • Prävention und Rehabilitation
  • u.v.m.

Tätigkeit: Der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut kann nach seiner Ausbildung als Psychotherapeutin beziehungsweise Psychotherapeut in eigener Praxis tätig sein. Oder ein psychotherapeutischer Dienst wird zum Arbeitgeber. Jugendpsychotherapeuten können in einer Psychiatrie für Kinder beziehungsweise Jugend-Psychiatrie angestellt sein. Die Kinderpsychiatrie und Jugendpsychiatrie erfordert die speziellen Kenntnisse des Facharztes für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie. Der Jugendpsychotherapeut erhält eine andere Ausbildung als herkömmliche Fachärzte für Psychiatrie, um den besonderen Bedürfnissen der jungen Patienten gerecht zu werden.

Facharzt für Neurologie

Neurologie
In Deutschland tragen insgesamt 9.725 Ärzte den Titel Facharzt für Neurologie. Davon waren im Dezember 2021 noch 8.831 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Neurologie beschäftigt sich mit den Erkrankungen des Nervensystems. Fachärzte für Neurologie behandeln Störungen von Gehirn, Rückenmark und Nerven. Die häufigste Krankheit des Fachgebiets ist der Schlaganfall.

Die Weiterbildung dauert 60 Monate. 12 Monate müssen im Bereich Psychotherapie und Psychiatrie abgeleistet werden, 6 in der neurologischen Intensivmedizin.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Neurologie

  • Geriatrische Krankheitsbilder
  • Neuro-Rehabilitation
  • Neuropsychologie
  • Schmerzbehandlung
  • u.v.m.

Tätigkeit: Die Fachärzte können sich entweder in Neurologie-Praxen niederlassen oder angestellt in einer Neurologie-Klinik tätig sein. Spezialisierungsmöglichkeiten bieten sich beispielswesie in der Kinderneurologie oder der Neurologie-Reha.

Facharzt für Neurochirurgie

Facharzt für Neurochirurgie
In Deutschland tragen insgesamt 3.018 Ärzte den Titel Facharzt für Neurochirurgie. Davon waren im Dezember 2021 noch 2.615 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Neurochirurgie nimmt Eingriffe im Bereich des Nervensystems vor. Fachärzte für Neurochirurgie operieren hauptsächlich am Gehirn und der Wirbelsäule.

Die Weiterbildung dauert 72 Monate. 6 Monate müssen in der neurochirurgischen Intensivmedizin abgeleistet werden, dafür können 12 Monate in anderen Fachrichtungen angerechnet werden.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich für Neurochirurgie

  • Operative Basistechnik
  • Neurochirurgische Bildgebung
  • Neurochirurgische Intensivmedizin
  • Tumorerkrankungen
  • u.v.m.

Tätigkeit: Die Neurochirurgie findet üblicherweise in der Klinik statt. Es gibt spezialisierte Kliniken für Neurochirurgie, der Neurochirurg operiert aber auch an allgemeinen Krankenhäusern. Neben der angestellten Tätigkeit an Neurochirurgie-Kliniken ist nichtsdestoweniger auch eine Praxisniederlassung möglich.

Facharzt für Neuropathologie

Facharzt für Neuropathologie
In Deutschland tragen insgesamt 150 Ärzte den Titel Facharzt für Neuropathologie. Davon waren im Dezember 2021 noch 125 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Neuropathologie hat sich als Pathologe auf krankhafte Veränderungen des neuronalen Gewebes spezialisiert. Die Neuropathologie ist von der Definition her sowohl mit den Disziplinen Neurologie und Neurochirurgie als auch der Psychiatrie verwandt. Der Neuropathologie-Arzt ist jedoch im Gegensatz zu diesen praktisch orientierten Fachgebieten klinisch-theoretisch tätig.

Die Weiterbildung zum Facharzt für Pathologie dauert 72 Monate. Bis zu 24 Monate lang kann der angehende Facharzt in der Neuropathologie zubringen, bis zu 12 Monate in einer anderen Disziplin.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Neuropathologie

  • Obduktionstätigkeit
  • Befundung von Präparaten
  • Zytopathologie und Zytometrie
  • Asservierung und Dokumentation
  • Makroskopie
  • Mikroskopie
  • u.v.m.

Tätigkeit: Der Neuropathologie-Facharzt kann beispielsweise an einem Institut für Neuropathologie tätig werden. Schon der Assistenzarzt für Neuropathologie muss sich jedoch darüber klar werden, dass sein Berufsalltag hauptsächlich im Labor stattfinden wird und er so gut wie gar keinen Patientenkontakt hat. Mehr Informationen dazu bietet u. a. auch die Deutsche Gesellschaft für Neuropathologie.

Facharzt für Nuklearmedizin

Nuklearmedizin
In Deutschland tragen insgesamt 1.658 Ärzte den Titel Facharzt für Nuklearmedizin. Davon waren im Dezember 2021 noch 1.249 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Nuklearmedizin verwendet Radioaktivität für die Diagnose und Therapie von Erkrankungen. Dafür stehen dem Nuklearmediziner sonografische und kernphysikalische Methoden zur Verfügung. Die Fachärzte setzen radioaktive Strahlung von außen ein, wenden aber auch Radiopharmaka an, die im Körperinneren wirken.

Die nuklearmedizinische Facharzt-Weiterbildung dauert 60 Monate. Bis zu 12 Monate können in der Radiologie stattfinden, 6 Monate in einer anderen Disziplin.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Nuklearmedizin

  • Strahlenschutz
  • Radiopharmazie
  • Kontrastmittel
  • Gerätetechnik
  • Immunologische Labordiagnostik
  • Erkrankungen der Schilddrüse
  • Strahlenphysik
  • Strahlenbiologie
  • Tumordiagnostik
  • Radiojodtherapie
  • u.v.m.

Tätigkeit: Der Facharzt für Nuklearmedizin ist meist in ambulanten Praxen für Nuklearmedizin tätig. Nuklearmedizinische Untersuchungen werden häufig mit der Schilddrüse assoziiert. Tatsächlich wird die Nuklearmedizin bei der Schilddrüse schon seit 1938 angewandt. Der Nuklearmediziner beschäftigt sich neben der Schilddrüse aber auch mit der Sichtbarmachung von Stoffwechselprozessen durch Radiopharmaka. Er arbeitet eng mit seinen Facharztkollegen aus den Bereichen Radiologie, Onkologie, Innere Medizin oder auch Neurologie zusammen.

Facharzt für Strahlentherapie

Facharzt für Strahlentherapie
In Deutschland tragen insgesamt 1.824 Ärzte den Titel Facharzt für Strahlentherapie. Davon waren im Dezember 2021 noch 1.537 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Strahlentherapie verwendet radioaktive Strahlung, um gutartige und bösartige Tumoren zu behandeln. Zu den Aufgaben des Radioonkologen gehört auch, die Nebenwirkungen einer Strahlentherapie gering zu halten, indem er das umliegende Gewebe davor schützt.

Die Weiterbildung zum Facharzt für Strahlentherapie dauert 60 Monate. Dafür können bis zu 12 Monate in anderen Fachrichtungen angerechnet werden.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Strahlentherapie

  • Strahlenschutz
  • Strahlenphysik und Informationstechnologie
  • Grundlagen der Onkologie
  • Tumorerkrankungen
  • Brachytherapie
  • Medikamentöse Supportivtherapie
  • Externe Strahlentherapie
  • Strahlenbiologie
  • Bestrahlungsplanung
  • Therapieverifikation
  • u.v.m.

Tätigkeit: Strahlentherapeuten arbeiten in einem interdisziplinären Team mit ihren Fachkollegen aus dem Bereich Onkologie zusammen. Denn die Strahlentherapie kann Tumoroperationen ersetzen oder begleiten. Dank modernster Technologien kann der Radioonkologe bei der Strahlentherapie Spätfolgen öfter als früher vermeiden. Eine Strahlentherapie hat Nebenwirkungen, der Facharzt kennt diese jedoch und dämmt sie weitestgehend ein. Gerade in Bezug auf das Thema Nebenwirkung der Strahlentherapie hat der Therapeut zudem eine wichtige beratende Funktion und steht in engem Kontakt zu seinen Patienten. Häufige Fragen von Patienten lauten Wie lange wirkt eine Strahlentherapie nach?, „Wie geht es nach der Strahlentherapie weiter?“ und „Was bring die beste Erholung nach Strahlentherapie?“.

Facharzt für Orthopädie / Orthopädie und Unfallchirurgie

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
In Deutschland tragen insgesamt 13.826 Ärzte den Titel Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Davon waren im Dezember 2021 noch 12.975 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie beschäftigt sich mit den Knochen, Sehnen und Muskeln des Menschen. Dementsprechend diagnostiziert und behandelt der er Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates, als Unfallchirurg führt er auch Operationen durch.

Die Weiterbildung zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie dauert 72 Monate. Je 6 Monate müssen auf der Intensivstation und in der Notfallaufnahme absolviert werden. Dafür können bis zu 12 Monate in anderen Fachrichtungen angerechnet werden.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Orthopädie und Unfallchirurgie

  • Anästhesie
  • Schmerztherapie
  • Notfallmedizin
  • Intensivmedizin
  • Diagnostische Verfahren
  • Konservative Therapiemaßnahmen
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Sportverletzungen
  • Operative Verfahren
  • Polytraumamanagement
  • u.v.m.

Tätigkeit: Von einem Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie wird Notfallkompetenz verlangt. Denn der Orthopäde ist viel mehr als nur ein Knochenarzt. Chirurgie und Orthopädie sind verwandte Gebiete, deshalb umfasst die Facharztweiterbildung seit dem Jahr 2005 sowohl den Bereich der Orthopädie als auch den der Unfallchirurgie. Nach der Facharztausbildung kann der Orthopäde sich als Chirurg weiter spezialisieren. Die orthopädische Unfallchirurgie bietet fachärztlichen Orthopäden Spezialisierungsmöglichkeiten auf den Gebieten Wirbelsäulenchirurgie, Handchirurgie oder Notfallchirurgie. Die Chirurgie bietet im Bereich Orthopädie zudem Zusatzweiterbildungen in diesen Fächern.

Die orthopädische Chirurgie beinhaltet weitere Spezialgebiete, aber auch der rein orthopädisch tätige Facharzt kann sich beispielsweise in Rheumatologie oder Sportmedizin weiterqualifizieren. Orthopädie und Chirurgie hängen zwar eng zusammen, aber nicht jeder Orthopäde muss auch operieren.

Der Fachbereich Orthopädie und Unfallchirurgie wird besonders stark mit den Problemen des demografischen Wandels konfrontiert. Denn immer häufiger müssen ältere Patienten mit Osteoporose und daraus resultierenden Frakturen behandelt werden. Viele Ältere, die bei der Orthopädin oder dem Orthopäden wegen akuter Beschwerden vorstellig werden, bringen zudem relevante Vorerkrankungen mit.

Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie hat darum ein breit gefächertes Aufgabenfeld: Er behandelt komplexe Schmerzzustände, führt Röntgendiagnostik durch, wendet manualmedizinische Verfahren an, therapiert degenerativ-entzündliche Erkrankungen, Luxationen, Frakturen und Distorsionen. Des Weiteren gehören zu seinem Behandlungsspektrum auch entzündlich-rheumatische Erkrankungen des Bewegungsapparates, Sportverletzungen, Sportschäden und muskuloskelettale Tumorerkrankungen.

Facharzt für Pathologie

Pathologie
In Deutschland tragen insgesamt 2.553 Ärzte den Titel Facharzt für Pathologie. Davon waren im Dezember 2021 noch 1.835 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Pathologie beschäftigt sich vor allem mit der Untersuchung menschlicher Gewebeproben. Pathologie ist jedoch nicht gleich Rechtsmedizin und der Facharzt hat auch nicht nur mit toten Patienten zu tun. Denn das Fachgebiet ist ganz allgemein für krankhafte oder abnorme Vorgänge im menschlichen Körper zuständig.

Die Weiterbildung zum Facharzt für Pathologie dauert 72 Monate. Bis zu 24 Monate lang kann das weiterbildende Pathologie-Studium in der Neuropathologie stattfinden, bis zu 12 Monate in einer anderen Disziplin.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Pathologie

  • Obduktionstätigkeit
  • Gynäkologische Exfoliativzytologie
  • Zytopathologie und Zytometrie
  • Asservierung und Dokumentation
  • Makroskopie
  • Mikroskopie
  • Aufbereitung von Präparaten
  • Befundung von Präparaten
  • Asservierung von Untersuchungsgut
  • Fotografische Dokumentation
  • u.v.m.

Tätigkeit: Auf die Frage ‚Was ist Pathologie?‘ antworten viele Fernsehzuschauer zwar mit ‚Rechtsmedizin‘. Diese Pathologie-Definition greift jedoch viel zu kurz. Denn das Fachgebiet Pathologie hat eine wesentlich weitreichendere Bedeutung. Zwar kann der Pathologe auch Obduktionen durchführen, meist untersucht er jedoch Gewebeproben, beispielsweise von Tumoren.

Facharzt für Rechtsmedizin

Facharzt für Rechtsmedizin
In Deutschland tragen insgesamt 401 Ärzte den Titel Facharzt für Rechtsmedizin. Davon waren im Dezember 2021 noch 299 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Rechtsmedizin spielt in der Realität eine ganz andere Rolle als im Krimi. Denn der echte Rechtsmediziner beantwortet rechtliche Fragestellungen mithilfe seines medizinischen und naturwissenschaftlichen Know-hows. Obgleich die Rechtsmedizin mit der Pathologie verwandt ist: Während der Pathologe Gewebeproben des lebenden Patienten untersucht, führt der Rechtsmediziner Obduktionen durch und fertigt dabei Präparate von Toten an.

Wer Rechtsmediziner werden will, durchläuft dafür eine Weiterbildung von insgesamt 60 Monaten. Je 6 Monate muss der angehende Facharzt für Rechtsmedizin in den Bereichen Pathologie sowie Psychiatrie und Psychotherapie absolvieren. Dafür können bis zu 6 Monate in einer anderen Disziplin abgeleistet werden.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Rechtsmedizin

  • Forensische Pathologie und Morphologie
  • Klinische Rechtsmedizin
  • Forensische Toxikologie
  • Forensische Bildgebung
  • Arztrecht und Arztethik
  • Forensische Psychopathologie
  • u.v.m.

Tätigkeit: Der Rechtsmediziner verbringt nach dem Studium viel Zeit im Sektionssaal. Wer Rechtsmedizin studieren will, muss sich dieser Tatsache bewusst sein. Im Rechtsmedizin-Studium wird der Facharzt u. a. darauf vorbereitet, medizinische Indizien für Verbrechen zu sammeln.

Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie

Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie
In Deutschland tragen insgesamt 342 Ärzte den Titel Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie. Davon waren im Dezember 2021 noch 158 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie befasst sich mit chemischen Substanzen und deren Auswirkungen auf den menschlichen Organismus. Die allgemeine Pharmakologie und Toxikologie untersucht sowohl Schadstoffe als auch die Wirkung von Arzneimitteln. Unter die Aufgaben des Facharztes fällt auch die Diagnose und Therapie von Vergiftungen.

Die Weiterbildung zum Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie dauert 60 Monate. 18 Monate können in der Klinischen Pharmakologie stattfinden. Dafür können 12 Monate in anderen Disziplinen abgeleistet werden.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Pharmakologie und Toxikologie

  • Pharmakologisch-toxikologische Methoden
  • Pharmakologisch-toxikologische Untersuchungen
  • Arzneiwirkungen am Menschen
  • Schadstoffwirkungen am Menschen
  • u.v.m.

Tätigkeit: Der Facharzt für allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie ist in einem traditionsreichen Wissensgebiet tätig und weiß, dass die Dosis das Gift macht. Diese Tatsache hat Paracelsus bereits im 16. Jahrhundert erkannt und damit die Basis für die heutige Toxikologie gelegt. Pharmakologen und Toxikologen sind häufig in der Forschung tätig. Am Institut für Pharmakologie und Toxikologie überschneiden sich ihre Aufgaben allerdings mit der Klinischen Pharmakologie.

Facharzt für Klinische Pharmakologie

Facharzt für Klinische Pharmakologie
In Deutschland tragen insgesamt 337 Ärzte den Titel Facharzt für Klinische Pharmakologie. Davon waren im Dezember 2021 noch 220 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Klinische Pharmakologie befasst sich mit der klinischen Medikamentenentwicklung. Seine wichtigste Aufgabe ist es, die Anwendungssicherheit zu gewährleisten.

Wer die Facharztprüfung Klinische Pharmakologie bestehen möchte, durchläuft dafür eine Weiterbildung von insgesamt 60 Monaten. 12 Monate verbringt der angehende Facharzt in der Patientenversorgung. 18 Monate können in den Bereichen Pharmakologie und Toxikologie stattfinden.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Klinische Pharmakologie

  • Klinische Prüfung von Arzneimitteln
  • Wirkungsanalyse von Arzneimitteln am Menschen
  • Arzneimittelsicherheit und Arzneimitteltherapiesicherheit
  • Evaluation von Arzneimitteln und Therapieverfahren
  • u.v.m.

Tätigkeit: Der Facharzt für Klinische Pharmakologie kann beispielswesie an einem Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie tätig werden. Die meisten Fachärzte gehen in die Forschung. Dort schließen sie die Lücke zwischen klinischer Praxis und grundlegender Pharmakologie. Denn das Klinische-Pharmakologie-Studium befähigt den Absolventen, Medikamentenstudien durchzuführen. Daher ist auch die Pharmaindustrie ein potenzieller Arbeitgeber. Wer die Klinische Pharmakologie als Facharzt-Richtung wählt, dem eröffnet sich später ein breites Aufgabenspektrum mit interdisziplinärer Teamarbeit.

Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie

Psychiatrie und Psychotherapie
In Deutschland tragen insgesamt 10.556 Ärzte den Titel Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Davon waren im Dezember 2021 noch 9.638 berufstätig.

Definition: Während sich alle anderen Fachgebiete mit dem Körper befassen, diagnostiziert und behandelt der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Störungen und Erkrankungen der menschlichen Psyche.

Die Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie dauert 60 Monate. Davon sind 12 in der Neurologie und 24 in der stationären Patientenversorgung abzuleisten. Außerdem können bis zu 12 Monate in anderen Bereichen wie Allgemeinmedizin, Innere Medizin etc. stattfinden. Gegen Weiterbildungsende sind zudem 150 Stunden Einzel- oder Gruppenselbsterfahrung sowie 35 Doppelstunden Balintgruppenarbeit oder interaktionsbezogene Fallarbeit obligatorisch.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Psychiatrie und Psychotherapie

  • Psychiatrische Krankheitslehre und Diagnostik
  • Behandlung psychischer Erkrankungen
  • Suchtmedizinische Versorgung
  • Prävention und Rehabilitation
  • u.v.m.

Tätigkeit: Der Facharzt bzw. die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie arbeiten meist in einer Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie oder einer Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Auch wenn der Verdienst häufig unter dem von klinisch tätigen Fachärzten liegt, überzeugen die Arbeitsbedingungen mit Familienfreundlichkeit. Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie können sich aber auch mit einer eigenen Praxis niederlassen. Dies ist vergleichsweise günstig, da kaum kostenintensive Geräte nötig sind. Zusatzweiterbildungen und Schwerpunkt-Weiterbildungen im Bereich Geriatrie oder forensische Psychiatrie etc. sind möglich.

Der Unterschied zwischen Psychiatrie und Psychotherapie:

  • Ein Psychiater hat ein Medizinstudium und die entsprechende Facharztausbildung absolviert. Er darf als Psychiater und ärztlicher Psychotherapeut arbeiten, Medikamente verschreiben, in Kliniken überweisen sowie Patienten körperlich untersuchen.
  • Psychologen haben Psychologie studiert. Für die Berufserlaubnis als Psychotherapeut müssen bereits entsprechende Studienfächer gewählt und eine psychotherapeutischen Prüfung bestanden werden. Für die Kassenzulassung ist eine fünfjährige Ausbildung notwendig. Anders als ärztliche Psychotherapeuten / Psychiater dürfen Psychotherapeuten keine Medikamente verschreiben.

Facharzt für psychotherapeutische Medizin / psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Facharzt für psychotherapeutische Medizin / Facharzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie
In Deutschland tragen insgesamt 5.520 Ärzte den Titel Facharzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Davon waren im Dezember 2021 noch 4.126 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für psychotherapeutische Medizin bzw. der Facharzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie diagnostiziert und behandelt körperliche Erkrankungen mit psychischer Ursache.

Der Facharzt für psychotherapeutische Medizin braucht für seine Ausbildung insgesamt 60 Monate: Davon einerseits 12 Monate in Psychiatrie und Psychotherapie oder Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie und andererseits 12 Monate in anderen Bereichen somatischer Patientenversorgung.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich psychotherapeutische Medizin

  • Krankheitslehre und Diagnostik
  • Therapie psychosomatischer Störungen und Erkrankungen
  • Prävention und Rehabilitation
  • Psychotherapieverfahren
  • u.v.m.

Tätigkeit: Die Fachärztin für psychosomatische Medizin und Psychotherapie bzw. der Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin kann in einer Praxis für psychosomatische Medizin und Psychotherapie oder an einer Fachklinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie, auch speziell an einer Reha-Klinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie tätig werden.

Psychologischer Psychotherapeut

Facharzt psychologischer Psychotherapeut
Psychologische Psychotherapeuten sind Fachärzten gleichgestellt.

Definition: Was ist ein psychologischer Psychotherapeut? Diese Berufsbezeichnung ist geschützt, denn auch ohne Medizinstudium ist ein psychologischer Psychotherapeut – nach umfangreichen Ausbildung – anderen Fachärzten gleichgestellt.

Der psychologische Psychotherapeut hat einen Masterabschluss in Psychologie mit Spezialisierung auf Klinische Psychologie oder ein Diplomstudiengang in Psychologie absolviert. Darüber hinaus hat er drei bis fünf Jahre lang in Voll- oder Teilzeit eine Fachausbildung zum psychologischen Psychotherapeuten durchlaufen. Das anschließende Staatsexamen berechtigt dann zur Approbation mit Eintragung ins Arztregister.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich psychologischer Psychotherapeut

  • Klinische Psychologie
  • Psychoanalyse
  • Verhaltenstherapie
  • Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
  • Gesprächsführung
  • Krisenintervention und Suizidalität
  • Soziale Angststörung
  • Zwangsstörungen
  • Suchterkrankungen
  • Berufsethik
  • Abrechnung mit den Krankenkassen
  • u.v.m.

Tätigkeit: Anders als ein ärztlicher Psychotherapeut, der nach dem Medizin-Studium die Facharzt-Weiterbildung für Psychiatrie und Psychotherapie absolviert hat, darf ein psychologischer Psychotherapeut folgende Sachen nicht: Überweisungen schreiben, Krankschreibungen ausstellen, in ein Krankenhaus einweisen oder Arznei- und Heilmittel verschreiben.

Facharzt für Radiologie

Radiologie
In Deutschland tragen insgesamt 7.217 Ärzte den Titel Facharzt für Radiologie. Davon waren im Dezember 2021 noch 5.101 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Radiologie ist traditionell ein Diagnostiker. Dafür wendet er bildgebende Verfahren auf höchstem technischen Niveau an. Aber auch die Strahlentherapie, die Radioonkologie und die Nuklearmedizin gehören in das Fachgebiet des Radiologen. Der Fokus liegt also auf diagnostischen Verfahren, die Radiologie erfüllt aber auch therapeutische Aufgaben.

Die Weiterbildung zum Facharzt für Radiologie dauert 60 Monate. Dafür können 12 Monate in anderen Fachrichtungen angerechnet werden.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Radiologie

  • Technik, Strahlenschutz und Kontrastmittel
  • Ionisierende Verfahren
  • Interventionelle Radiologie
  • Nuklearmedizinische Verfahren
  • Sonografie
  • Magnetresonanztomografie
  • Interventionelle und minimalinvasive bildgestützte Verfahren
  • Indikationsstellung
  • Neuroradiologie
  • Kinderradiologie
  • u.v.m.

Tätigkeit: Der Radiologe arbeitet entweder angestellt in einer Klinik oder lässt sich in einer Praxis nieder. Für Betroffene ist es praktisch, eine Radiologie in der Nähe zu haben. Allerdings benötigt dieser Facharzt ein gewisses technisches Verständnis. Denn er wendet High-Tech-Verfahren für seine Diagnostik an und stellt digitale Bilder her. Um diese optimal auswerten zu können, bearbeitet der Arzt das Material schließlich mithilfe von spezieller Software.

In der eigenen Praxis muss der Facharzt für Radiologie zwar viel investieren, um seine Niederlassung mit dem entsprechenden High-Tech-Equipment auszustatten. Zu den wichtigsten Verfahren gehören Ultraschall, Magnetresonanztomografie oder Computertomografie. Diese Ausgaben amortisieren sich jedoch meist in absehbarer Zeit, denn die Radiologie verspricht das höchste Gehalt im Vergleich zu anderen Facharztdisziplinen.

Nach seiner Facharztweiterbildung kann sich der Mediziner entweder für die therapeutische oder die diagnostische Radiologie entscheiden. Spezialisierungen sind beispielsweise in der Neuroradiologie oder der Kinderradiologie möglich, der Erwerb dieser Zusatzqualifikationen dauert allerdings jeweils 12 Monate. Die Frage ‚Was ist Radiologie?‘ kann also jeder qualifizierte Facharzt sehr individuell für sich selbst beantworten.

In der interventionellen Radiologie überwacht der Facharzt minimalinvasive Eingriffe mittels Bildgebung. Die Notfallradiologie gibt beispielsweise durch Ganzkörper-CTs lebensrettende Hinweise zur Behandlung von Schwerverletzten. Der Facharzt für Radiologie ist also heutzutage kein reiner Diagnostiker mehr.

Da die Radiologie mit Strahlung arbeitet, muss der Facharzt stets eine Nutzen-Risiko-Abwägung für den Patienten anstellen. Das Thema Strahlenschutz ist in diesem Fachgebiet demzufolge von großer Bedeutung.

Facharzt für Zahnmedizin

Facharzt für Zahnmedizin
Den Titel Facharzt für Zahnmedizin gibt es in Deutschland nicht.

Definition: Durch das Zahnmedizin-Studium erwirbt man die Berufsbezeichnung ‚Zahnarzt‘. Es gibt sogar ein gerichtliches Urteil, dass ‚Arzt für Zahnmedizin‘ in Deutschland keine gültige Berufsbezeichnung ist. Einen allgemeinen Facharzt für Zahnmedizin gibt es also nicht. Es gibt aber Weiterbildungen für Fachzahnärzte.

Zahnmedizinische Fachärzte können Prüfungen zum Fachzahnarzt in Bereichen wie beispielsweise Kieferorthopädie, Oralchirurgie, Parodontologie oder Öffentliches Gesundheitswesen ablegen.

Tätigkeit: Zahnmediziner sind meist in einer niedergelassenen Zahnarztpraxis tätig. Zahnartzpraxen können sich beispielsweise auf Kinderzahnmedizin oder ganzheitliche Zahnmedizin spezialisieren.

Facharzt für Kieferorthopäde

Fachzahnarzt für Kieferorthopäde
Der Kieferorthopäde korrigiert Zahnfehlstellungen.

Definition: Die Kieferorthopädie beschäftigt sich sowohl mit der Prävention als auch mit der Diagnose und Therapie von Fehlstellungen der Zähne und des Kiefers.

Kieferorthopäden haben nach dem Studium mindestens ein Jahr Berufserfahrung gesammelt und eine mindestens 3 Jahre dauernde Weiterbildung absolviert. Mindestens 1 Jahr davon muss der angehende Kieferorthopäde übrigens an einer Uniklinik ableisten.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Kieferorthopäde

  • Funktionsdiagnostik
  • Indikationsbezogene Behandlungsplanung
  • Klinische Medizin
  • Kieferorthopädische Befundung
  • u.v.m.

Tätigkeit: Die kieferorthopädische Behandlung findet in einer Praxis für Zahnorthopädie oder in einer spezialisierten Klinik statt.

Facharzt für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie

zahnmedizinische Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
In Deutschland tragen insgesamt 2.321 Ärzte den Titel Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Davon waren im Dezember 2021 noch 1.846 berufstätig.

Definition: Der Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie beschäftigt sich mit Fehlbildungen, Krankheiten und Verletzungen des Zahnapparates, der Mundhöhle, der Kiefer und des Gesichts.

Dazu durchlaufen Fachärzte für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie eine Weiterbildung von 60 Monaten. Bis zu 12 Monate können in der Oralchirurgie absolviert werden, 12 Monate auf anderen Gebieten.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich zahnmedizinische Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

  • Wiederherstellungschirurgie
  • Tumorerkrankungen
  • Wundheilung und Narbenbildung
  • Traumatologie und Notfälle
  • u.v.m.

Tätigkeit: Der Fachzahnarzt ist entweder in einer Praxis für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie oder in einer Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie tätig.

Facharzt für Oralchirurgie

Fachzahnarzt für Kieferorthopäde
In Deutschland tragen insgesamt 5 Ärzte den Titel Facharzt für Oralchirurgie. Davon waren im Dezember 2021 noch 5 berufstätig.

Definition: Die Oralchirurgie ist ein Teilgebiet der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Denn sie behandelt Frakturen von Zähnen oder Kiefern und beschäftigt sich überdies mit der Implantologie.

Der Facharzt für Oralchirurgie muss übrigens einen vorgegebenen Operationskatalog abarbeiten. Für die 4 Jahre dauernde Weiterbildung können maximal 3 Jahre in einer Uniklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie oder in einer oralchirurgischen Klinikabteilung angerechnet werden.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Oralchirurgie

  • Plastische Parodontalchirurgie
  • Zahnersatz
  • Implantologie
  • Erkrankungen des Zahnhalteapparates
  • u.v.m.

Tätigkeit: Der Fachzahnarzt ist entweder in einer Praxis für Oralchirurgie oder in einer Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie tätig.

Facharzt für Palliativmedizin

Eine Palliativstation gibt es in etwa 15 Prozent aller deutschen Kliniken.

Definition: Die Palliativmedizin betreut Patienten mit einer unheilbaren oder weit fortgeschrittenen Krankheit. Im Mittelpunkt steht dabei, die Lebensqualität zu verbessern oder immerhin zu erhalten. Auch das soziale Umfeld wird mit einbezogen.

Einen Facharzt für Palliativmedizin gibt es nicht, aber die Zusatz-Weiterbildung Palliativmedizin können alle Ärzte mit Facharzttitel absolvieren. Die Weiterbildung umfasst 40 Stunden sowie 120 Stunden Fallseminare unter Supervision. Letztere können gegebenenfalls ersetzt werden.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Palliativmedizin

  • Unterstützung und Einbeziehung von Angehörigen
  • Behandlung akuter und chronischer Schmerzzustände
  • Symptomlinderung
  • Kommunikation
  • u.v.m.

Tätigkeit: Nach der Weiterbildung Palliativmedizin arbeitet der Facharzt entweder in der Palliativstation eines Krankenhauses oder in einem Hospiz.

Facharzt für Suchtmedizin

In Deutschland waren im Jahr 2021 rund 3.730 Ärzte mit der Zusatzbezeichnung „Suchtmedizinische Grundversorgung“ registriert.

Definition: Die Schwerpunkte der Suchtmedizin sind vor allem, Suchterkrankungen zu vermeiden, zu erkennen, zu behandeln und zu heilen. Diese Krankheiten können nicht-stoffgebunden sein oder durch schädliche, suchterzeugende Stoffe verursacht werden.

Die Zusatz-Weiterbildung zum Thema „Suchtmedizinische Grundversorgung“ umfasst 50 Stunden und setzt einen Facharzttitel voraus. In den Fachrichtungen Psychiatrie und Psychotherapie sowie Kinder- und Jugend-Psychiatrie und Psychotherapie sind die Ausbildungsinhalte bereits Teil der Facharzt-Ausbildung.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Suchtmedizin

  • Entzugs- und Substitutionsbehandlung
  • Pharmakologie suchterzeugender Stoffe
  • Kriseninterventionen
  • u.v.m.

Tätigkeit: Mit einer Weiterbildung im Bereich Suchtmedizin kann der Facharzt in Kliniken, Praxen, Beratungsstellen oder anderen sozialen Einrichtungen arbeiten.

Facharzt für Laboratoriumsmedizin

Laboratoriumsmedizin liegt thematisch zwischen Medizin und Naturwissenschaft. Es ist eine der kleinsten Facharztgruppen, aber neben den Hausärzten eine der meist konsultierten.

Definition: Fachärzte für Laboratoriumsmedizin haben eigentlich keinen direkten Patientenkontakt, sondern unterstützen andere Ärzte bei den Themen Vorbeugen und Erkennen von Krankheitsbildern sowie Risikoabschätzung, Überwachung und Therapie. Da ihnen viele Untersuchungsoptionen zur Verfügung stehen und sie unter anderem Bereiche wie Molekularbiologie, Mikrobiologie und Immunologie nutzen, werden sie bei etwa 2/3 aller Behandlungsfälle herangezogen.

Diese Facharzt-Weiterbildung dauert 60 Monate, also 5 Jahre. Die Hälfte davon muss in klinischer Chemie, im immunologischen, hämostaseologischen, hämatologischen und molekulargenetischen Labor absolviert werden. Für die Bereiche mikrobiologisches Labor und stationäre Patientenversorgung sind je zwölf Monate vorgesehen, für das immunhämatologische Labor weitere sechs Monate.

Ausbildungsinhalte im Fachbereich Laboratoriumsmedizin

  • Betreffende Gesetze, Richtlinien und Verordnungen
  • Labormanagement, Laborsicherheit, Laboranalysesysteme
  • Beratung von Ärzten zu Labor-Befunden
  • Klinische Chemie
  • Genetik
  • Infektiologie
  • Immunologie
  • Endokrinologie
  • u.v.m.

Tätigkeit: Wie der Name schon sagt, findet man den Facharzt für Laboratoriumsmedizin im Labor. Dort kann er diverse Untersuchungen durchführen, sich aber auch der Forschung oder der Qualitätssicherung widmen.

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