Was ist die Indica-Wirkung?
Die Indica-Wirkung ist ausgleichend, harmonisch und beruhigend. Sie wird aufgrund des hohen natürlichen Cannabidiol-Gehalts überwiegend im medizinischen Bereich genutzt. In der Cannabis-Therapie setzt man zudem auf die entzündungshemmende und entspannende Wirkung.
Im Gegensatz zur Cannabis Indica ist die Sativa-Pflanze geografisch weniger eindeutig zuzuordnen. Beide Pflanzentypen bilden ein Gegensatzpaar: Der Indica-Sativa-Unterschied besteht rein äußerlich im Wuchs der Pflanzen und in der Blütezeit, doch auch die jeweilige Cannabis-Wirkung unterscheidet sich.
Beste Indica-Sorten haben einen ausgeprägten Cannabidiol (CBD)-Anteil. Die bekannten CBD-Wirkungen sind u. a. bei Schmerzen, Stress, Nervosität und schlechtem Schlaf von medizinischem Nutzen. Bei den ursprünglich aus Kalifornien stammenden Haze-Sorten handelt es sich zumeist um Kreuzungen mit einem geringen Indica-Anteil, um die Weed-Wirkung beizubehalten.
In der medizinischen Anwendung hat es sich bewährt, Cannabisblüten zunächst mit einem Grinder homogen zu zerkleinern und das Pflanzenmaterial dann mit einem Vaporizer bei gezielter Temperatureinstellung zu verdampfen.
Indica-Wirkung in der therapeutischen Anwendung
Die Indica-Wirkung gilt als schmerzlindernd, beruhigend und entspannend. Im Gegensatz zur eher den Geist betreffenden Sativa-Wirkung, die durch den höheren natürlichen Tetrahydrocannabinol (THC)-Anteil bei diesen Hanfsorten hervorgerufen wird, überwiegt die körperliche Wirkung bei der Indica. Sie wird aufgrund des höheren CBD-Anteils zum Beispiel bei entzündlichen Darmerkrankungen oder Schlaflosigkeit eingesetzt.
Medizinisches Cannabis wird streng kontrolliert angebaut, um die Wirkung des Cannabis kalkulierbar und vor allem dosierbar zu machen. Es ist bei mehreren Tausend verschiedenen Cannabissorten nicht entscheidend, als verschreibender Arzt bereits rein äußerlich jede einzelne Hanfpflanze erkennen zu können. Es sollte jedoch ein grundsätzliches Verständnis für die Hanf-Wirkung, den Indica-Sativa-Unterschied sowie die verstärkende Wirkung von Terpenen und Flavonoiden in der Cannabis-Therapie vorliegen.
Indica-Sativa: Immer noch ein Gegensatzpaar?
Indica und Sativa standen einander ursprünglich gegenüber, da Indischer Hanf (Cannabis Indica) einen höheren entspannenden CBD-Anteil und die Sativa einen stärkeren euphorisierenden THC-Anteil in den Cannabisblüten und den blütennahen Blättern aufweisen.
Die zahlreichen Einkreuzungen machen eine Unterscheidung Indica vs. Sativa aber zunehmend schwerer, so zum Beispiel bei den selbstblühenden Ruderalis-Sorten. Die Ruderalis-Wirkung war durch den niedrigen THC-Gehalt des Indica-Nachkommens bestimmt. Doch bei den Hybridzüchtungen stand im Vordergrund, die Pflanzen widerstandsfähiger zu machen und die Aufzuchtszeit zu verkürzen.
Eine Überprüfung der Weltgesundheitsorganisation WHO ermöglicht bei Hanf-Pflanzen niedrigere Klassifizierungen, und stuft bereits 2017 Cannabidiol für Mensch und Tier als unbedenklich ein. Dabei ist auch die THC-Wirkungsweise der medizinischen Cannabis-Sorten genauer betrachtet.
Übrigens sind die meisten CBD-Produkte mit einem THC-Gehalt unter 0,2 % frei verkäuflich. Solche Produkte auf Basis von Cannabis kaufen Konsumenten ganz legal ohne ärztliche Verschreibung im Einzelhandel oder Online-Shops. Stark THC-haltige Cannabis-Medikamente wie Dronabinol sind hingegen grundsätzlich rezeptpflichtig. Eine ärztliches Cannabis-Rezept heißt in Fachkreisen BtM-Rezept.
Cannabis-Wirkung in der Schmerztherapie
Die Cannabis-Wirkung wurde durch die WHO neu bewertet und eine geänderte Klassifizierung befürwortet. Von Berufsverbänden wie dem BVSD (Berufsverband der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin) wurde befürwortet, dass diese Empfehlung die Wirkung von Cannabis im Bereich der Therapie chronischer Schmerzen anerkennt.
Bei dem für die therapeutische Nutzung notwendigen kontrollierten Anbau von medizinischem Cannabis geht es weniger um die Unterscheidung der Hanf-Sorten in Sativa und Indica. Entscheidend sind die CBD- und THC-Anteile, im Zusammenspiel mit Terpenen und Flavonoiden. Das gilt übrigens auch dafür, wie Cannabisöl Wirkung zeigt.
Die den Konsumenten von Gras bekannte Wirkung von Cannabis ist für die Schmerztherapie gut erforscht. Mehr Informationen können Sie zum Beispiel von einem sogenannten Cannabis-Arzt oder von einer Cannabis-Apotheke online oder vor Ort erhalten.
Marihuna-Sorten im medizinischen Einsatz
Klassische Marihuna-Sorten, wie Northern Lights, White Widow oder Super Skunk setzen auf eine kreativ-euphorisierende Weed-Wirkung. Für Weed oder Gras werden Sorten mit einem THC-Gehalt von bis zu 25 % genutzt. Das trifft auf natürliche Sativa-Pflanzen zu, aber auch auf einige der Hybride. Im Gegensatz dazu ist die Indica-Wirkung eher beruhigend und entzündungshemmend.
Einkreuzungen werden aber nicht nur zur Reduzierung des THC-Anteils vorgenommen, sondern um bei einer Hanfpflanze das Wachstum zu beeinflussen oder ihre Schimmelresistenz. Je nach Hanfsorte ist der Anteil an geschmacksintensiven Terpenen, welche die medizinische Wirkung verstärken anders ausgebildet.
Indica-Sativa im Unterschied zu den Hybriden
Der Indica-Sativa-Unterschied verwischt sich bei den unzähligen Hybridpflanzen, die gezüchtet wurden, um den CBD-THC-Anteil auszubalancieren, oder sich besser an die jeweiligen Aufzuchtbedingungen anzupassen. In Europa bevorzugt man Cannabispflanzen, die schneller Blüten ausbilden und kompakt wachsen.
Die ursprünglich in Kalifornien gezüchtete Haze-Sorte hingegen ist eine reine Sativa mit langer Blütezeit und geringem Ertrag, die aber einen besonderen Rausch hervorrufen kann. Dieses energetische „High“-Gefühl hat die Haze als Gras-Sorte besonders beliebt gemacht. Die Purple Haze wurde sogar in einem Song von Jimi Hendrix verewigt.
Ob eine Cannabispflanze von Indica oder Sativa dominiert ist, ist für jede Hybridpflanze wesentlich. Deswegen kreuzt man auch bei den Haze-Sorten ein, nämlich um die Indica-Wirkung einer kürzeren Blütezeit und des höheren Ertrags zu nutzen.
Indica-Sorten
Die Indica-Sorten stammen aus dem Hochgebirge Indiens und der direkten Umgebung. Sie passten sich an die kühlen nächtlichen Temperaturen und die nährstoffarmen Böden dieser Regionen an. Im Unterschied zur Indica ist die Sativa die höher wachsende Cannabis-Pflanze, und der Indische Hanf eher buschig. Auch am Blütenstand zeigt sich der Indica-Sativa-Unterschied, denn die Indica-Pflanze bildet viele stark harzige Blüten heraus.
Man züchtet einen Sativa-Indica-Hybrid, um die beruhigende Indica-Wirkung (CBD-Anteil) mit der euphorisierenden Sativa-Wirkung (THC-Anteil) zu verbinden. Beim kontrollierten Anbau von medizinischem Cannabis ist dieses Verhältnis entscheidend, ebenso die Terpene, welche die Wirkung der Cannabinoide verstärken.
Haze-Sorten setzen auf die Indica-Wirkung
Die ursprünglich aus Kalifornien stammenden Haze-Sorten sind reine Sativa-Pflanzen. Für die Haze Sativa- oder Indica-Hybride ist der THC-Gehalt wesentlich, denn er bestimmt das ausgeprägte „High“-Gefühl. Um allerdings die lange Blütezeit zu verkürzen und den Ertrag zu steigern, setzt man beim Einkreuzen auf die Indica-Wirkung im Pflanzenwachstum.
Beim medizinischen Cannabis lassen die Haze-Sorten erkennen, dass der THC-Anteil bei geringer Dosierung gut gegen Epilepsieanfälle wirkt sowie bei Depressionen und in der Schmerztherapie erfolgreich eingesetzt werden kann. Diverse Grassorten lassen erkennen, dass Cannabis den Appetit stimuliert und gegen Übelkeit und Erbrechen wirkt.
Beste Indica-Sorten
Während den Northern Lights Strain mit seinen dicken, harzigen Knospen ein süß-erdiges Pinienaroma auszeichnet, ist die Landrasse Hindu Kush eher fruchtig-süß. Der Hindu Kush Strain regt den Appetit an und lindert Schmerzen. Bei den 80%-indicadominierten Pflanzen unterstützt der fruchtige Duft die beruhigende Wirkung von Granddaddy Purple, bei der Super Skunk verstärkt der THC-Gehalt durch den kräftig-würzigen Skunk-Geruch.
Dieser Artikel beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zu einem Gesundheitsthema und dient somit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls einen Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen unsere Redakteure nicht beantworten.
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