Was ist Hanf?
Hanf ist das deutsche Wort für Cannabis. Hanfpflanze und Cannabispflanze sind zwei Bezeichnungen für eine Pflanze. Hanf gehört wie Hopfen zur Familie der Hanfgewächse. Vom einjährigen und krautig wachsenden Hanf gibt es mehrere Arten und diverse Hybride.
Echter Hanf läuft botanisch unter der Bezeichnung Cannabis sativa. Hardliner unter den Biologen vertreten den Standpunkt, von allen Cannabissorten ist nur echter Hanf der echte Hanf, alles andere sind Subtypen. Alles andere sind in diesem Fall vor allem die Gewächse des indischen Hanfs, Cannabis indica. Eher der kleine Bruder vom echten und vom indischen Hanf ist mit nur einem Meter Maximalhöhe der russische Hanf, Cannabis ruderalis.
Die Arten unterteilen sich in verschiedene Hanfsorten. Darunter viele Hybridsorten, die fast immer aus Cannabis sativa und Cannabis indica gekreuzt wurden. Alle Haze-Sorten waren ursprünglich als reine Sativa-Sorte entwickelt, heute sind hybride Haze Strains verbreitet.
Das ikonisch-stilisierte Hanfblatt ist übrigens den Blättern des echten Hanfs nachempfunden. Indica-Pflanzen werden breitere, aber kürzere Blätter nachgesagt.
Factsheet Cannabissorten: Kleine Gras-Kunde
Art | Beschreibung |
Sativa | Hanfpflanzen der Gattung Sativa können drei bis vier Meter hoch werden, vereinzelt sogar noch höher. Sativa-Blätter sind fast immer lang und schmal, das Farbspektrum reicht von Hell- bis Dunkelgrün. Zum natürlichen Verbreitungsgebiet von Cannabis sativa gehören Länder wie Thailand, Mexiko und Kolumbien. |
Indica | Cannabis indica ist im Vergleich zum Cannabis sativa kleiner. In der Regel werden Indica-Pflanzen nicht höher als 1,5 Meter. Die Indica-Blätter sind oft olivgrün, breiter und weniger ausgeprägt gezackt. Zu den natürlichen Verbreitungsgebieten gehören Länder wie Indien, Afghanistan und Marokko. |
Ruderalis | Hanf der Art Cannabis ruderalis wird in der Regel maximal einen Meter hoch. Er hat das kleinste Blatt, das eher Indica- als Sativa-Pflanzenblättern ähnelt. Russland ist das natürliche Verbreitungsgebiet. |
Randnotiz: Wenn vom Sativa-Indica-Unterschied die Rede ist, wird übrigens weniger auf äußerliche Charakteristika der Hanfpflanzen als auf ein unterschiedliches Wirkspektrum verschiedener Cannabissorten angespielt.
THC: Der Stoff, der aus Hanf eine Droge macht
Hanf hätte als Nutzpflanze in drogenferneren Kreisen sicher einen besseren Ruf, wäre da nicht dieses THC (Tetrahydrocannabinol), das wilde – und erst recht viele gezüchtete – Cannabissorten in beachtlichen Mengen enthalten. THC wirkt psychoaktiv und sorgt für Rauschzustände. Damit erfüllt Hanf den Tatbestand einer Droge. THC sitzt vor allem in den Blüten der weiblichen Pflanze. Wer Hanf als Droge nutzen will, kann mit den Blättern wenig erreichen.
Hanf ist aber als extrem schnell nachwachsende, einjährige Pflanze auch ein ökologisch wertvoller Rohstofflieferant, unter anderem für moderne Textilien. Damit Hanf in der Landwirtschaft angebaut werden darf, muss nicht nur eine amtliche Sondergenehmigung her, der THC-Gehalt des Nutzhanfs darf 0,2 Prozent nicht überschreiten.
Manche Hanfzüchtungen enthalten nicht nur wenig THC, sondern gleichzeitig auch besonders viel CBD (Cannabidiol). CBD hat viele gute Wirkungen, Rauschzustände gehören nicht dazu. Auch die männlichen Hanfpflanzen sind als Droge etwa so wirkungsvoll wie alkoholfreies Bier, fallen aber wie CBD-Blüten trotzdem unter das deutsche Betäubungsmittelgesetz.
Was ist THC?
THC steht für Tetrahydrocannabinol, ein sogenanntes Cannabinoid im Hanf. Der THC-Gehalt ist nicht bei jeder Hanfpflanze gleich. Ist er sehr niedrig, verursacht die Hanfpflanze oder genauer die Cannabisblüte keinen Rausch. Je mehr THC enthalten ist, desto stärker ist die berauschende Wirkung der Hanfpflanze.
Wie wirkt THC? Der menschliche Körper besitzt Cannabinoid-Rezeptoren (CB1 und CB2). Abschließend erforscht ist ihre Funktionsweise allerdings noch nicht. Sie reagieren in der Regel auf körpereigene Endocannabinoide. Neben den körpereigenen Endocannbinoiden kann auch das Hanf-Cannabinoid THC an die Rezeptoren andocken, insbesondere an den CB1-Rezeptoren. Diese Bindung führt zu Veränderungen in der Signalübertragung im Gehirn. Indem THC die Kommunikation zwischen Neuronen beeinflusst, verändert es die Art und Weise, wie das Gehirn die Umwelt wahrnimmt und wie es darauf reagiert. Es beeinflusst auch die Aktivität von bestimmten chemischen Botenstoffen im Gehirn, insbesondere von Serotonin und Dopamin, die für die Regulierung von Stimmung, Emotionen und Belohnung verantwortlich sind. Deshalb gehören zu den möglichen Auswirkungen von THC-Konsum Veränderungen des Bewusstseins, der Wahrnehmung, der Körperkoordination und der Stimmung.
Das Endocannabinoid-System (ECS) mit seinen verschiedenen Rezeptoren ist ein komplexes biologisches System. Es reguliert eine Vielzahl von physiologischen Prozessen. Es wird angenommen, dass das ECS an der Regulierung von Schmerz, Hunger und Schlaf beteiligt ist – und möglicherweise auch an der Entstehung bestimmter Krankheiten. Aus diesem Grund ist die THC-Wirkung für die Medizin von Interesse.
Cannabispflanzen: THC nicht der einzige Wirkstoff
Cannabidiol (CBD) ist das zweite wichtige Cannabinoid der Cannabispflanzen. Es wird ebenfalls in der Medizin eingesetzt. Im Gegensatz zur berauschenden Wirkung von THC sind CBD-Wirkungen nicht psychoaktiv. Neben den Cannabinoiden gehören Terpene zu den Cannabis-Inhaltsstoffen. Sie tragen Namen wie Alpha-Pinen, Camphen oder Linalool. In der Hanfpflanze erfüllen sie verschiedene Aufgaben. Sie wehren zum Beispiel natürliche Feinde wie Pilze ab.
Die Terpene in den Cannabispflanzen können zur medizinischen Wirkung von Hanf beitragen, verursachen aber (wie CBD) keinen Rauschzustand. Die verschiedenen Hanfarten und -sorten besitzen jeweils ihre eigene Zusammensetzung aus Cannabinoiden und Terpenen, welche die Cannabis-Wirkung bestimmt.
Hanfpflanzen-Sex: Der Wind hilft bei der Befruchtung
Hanf ist in den meisten Fällen eine zweihäusige Pflanze, die Biologie spricht von Dioecious Hanf. Es gibt männliche und weibliche Hanfpflanzen. Die männliche Hanfpflanze hat Pollensäcke, deren Inhalt der Wind zu den Pflanzenmädchen trägt. Dort bestäuben sie die Stempel in der Hanfblume, der Blüte der Pflanze. Die weibliche Pflanze produziert anschließend Hanfsamen.
In seltenen Fällen gibt es auch einhäusigen Hanf oder Monoecious Hanf. Dann wachsen die männlichen Staub- und weiblichen Fruchtblätter auf einer einzigen Pflanze, die dann einen Selfie machen muss. Weibliche und männliche Hanfpflanzen haben Besonderheiten.
- Männliche Hanfpflanze: Sie produziert kaum CBD oder THC. Damit ist sie für Rauschzustände denkbar ungeeignet. Deshalb taugen die männlichen Pflanzen weder als medizinisches Cannabis, noch für den Freizeitkonsum. Die Fasern sind immerhin genauso gut wie die bei den weiblichen Pflanzen.
- Weibliche Hanfpflanze: In ihr sitzen die Inhaltsstoffe mit Wirkung auf den Menschen. Geht’s um die Inhaltsstoffe und nicht um die Fasern, werden die männlichen Pflanzen rigoros ignoriert. Im Handel gibt es feminisierte Cannabis-Samen, die darauf gezüchtet wurden, nur weibliche Pflanzen zu produzieren.
Männliche Hanfpflanzen: Spielverderber – in den Augen der Züchter
Männliche Hanfpflanzen bestäuben weibliche und die machen dann das, was die Natur vorgesehen hat: Sie produzieren Samenkörner. Das kostet Energie und reduziert die Blütenmenge und damit den Ertrag erwünschter Pflanzenteile. Die männlichen Pflanzen mit ihrem Fortpflanzungstrieb sind da die Spielverderber.
Hanf-Anbau in der Landwirtschaft
Hanf-Anbau in der Landwirtschaft hat eine lange Tradition: Hanf gilt als eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Die Geschichte des Hanfanbaus reicht bis zu 12.000 Jahre zurück. Cannabispflanzen waren als landwirtschaftliches Produkt zum Beispiel in China und im alten Persien bekannt. Aus dem Hanf entstanden unter anderem Kleidung und Papier. Gutenberg druckte seine erste Bibel auf Hanfpapier. Papiere aus Hanffasern sind robuster als Papier aus Holzzellulose.
Angeblich soll auch die erste Levi-Strauss-Jeans ein Produkt aus Hanf gewesen sein. Hierbei könnte es sich allerdings um einen sich hartnäckig haltenden Mythos handeln. Auch das würde aber nichts daran ändern, dass der Hanf-Anbau in der Landwirtschaft lange eine große Rolle in vielen Teilen der Welt gespielt hat. Und nach einer längeren Phase, in der die Hanfpflanze vor allem als Grundsubstanz für Rauschmittel bekannt war, wird sie wieder bedeutender.
Hanfprodukte
Grundsätzlich unterscheidet man beim Blick auf Hanfprodukte Nutz- und Medizinalhanf. Die jeweilige Kategorie entscheidet mit, wer die Hanfpflanze unter welchen Bedingungen anbauen darf. Es gibt für Hanf viele Verwendungsmöglichkeiten. Man kann nahezu alle Bestandteile einer Hanfpflanze nutzen, um daraus Produkte zu gewinnen. Allerdings eignen sich nicht alle Hanfarten für alle Produkte.
Aus dem Samen von Nutzhanf kann man beispielsweise Hanföl herstellen. Die Hanföl-Produktion ist keine Anwendung im medizinischen Sinne. Denn es handelt sich um ein Speiseöl. Hanfsamenöl ist nicht zu verwechseln mit medizinischen Cannabis-Ölen. Diese produziert man nicht aus Samen, sondern vor allem aus den Cannabisblüten der weiblichen Hanfpflanze. Die Cannabisöl-Wirkung hängt stark vom CBD- und THC-Gehalt des einzelnen Produkts ab.
Aus den Fasern von Cannabis kann man unter anderem Hanfprodukte wie Kleidung anfertigen.
Haschisch wird übrigens aus Cannabisharz hergestellt.
Hanf-Anbau für Gesundheit und Pflege
Bei den durch Hanf-Anbau gewonnenen und für die Gesundheit einsetzbaren Produkten kann man frei verkäufliche und verschreibungspflichtige Varianten unterscheiden. Frei verkäuflich sind Produkte wie Seifen und Öle, die kein THC enthalten. Gemeint sind hier mit den Ölen zum Beispiel CBD-Öle für Gesundheit und Pflege. Sie werden ohne Heilversprechen und nicht als Arznei angeboten. Im Handel findet man zudem folgende frei verkäuflichen Hanfprodukte aus den Bereichen Gesundheit und Pflege:
- CBD-Pflegemittel > Händler bieten Körperlotionen, Aktivgele und Badekugeln mit CBD aus der Hanfpflanze an. Die Körperlotion mit Hanf wird für strapazierte und trockene Haut empfohlen, während die Aktiv-Gele erschöpfte Muskeln stärken sollen.
- CBD-Mundtropfen (zur Mundspülung) > Die Mundtropfen verteilt man mit einer Pipette im Mund und spuckt sie nach einigen Sekunden wieder aus. Dass diese Tropfen zur Spülung angeboten werden, kann auch einen rechtlichen Aspekt haben (siehe Kapitel über Hanf als Lebensmittel).
Nicht frei verkäuflich sind grundsätzlich alle Produkte, die Teile der Hanfpflanze enthalten. Auch wenn Hanf-Anbau mittlerweile sogenannte CBD-Blüten frei von THC hervorgebracht hat, unterliegen alle Pflanzenteile unabhängig vom THC-Gehalt dem Betäubungsmittelgesetz.
Hanfsorten für medizinische Zwecke
Seit 2017 dürfen Ärzte diverse Hanfsorten als Medizin verschreiben: Cannabis auf Rezept. Sie haben dazu die Möglichkeit, wenn „eine allgemein anerkannte, dem medizinischen Standard entsprechende Leistung nicht zur Verfügung steht oder aus ärztlicher Sicht nicht anwendbar ist.“ Darüber hinaus muss eine „nicht ganz entfernt liegende Aussicht“ darauf bestehen, dass das Cannabis sich positiv auf den Krankheitsverlauf oder schwerwiegende Symptome auswirkt. Gesetzlich festgeschrieben ist das in Paragraf 31 (Absatz 6) des Fünften Sozialgesetzbuches.
Verschreibt der Arzt die Cannabis-Therapie, wird die Verordnung in der Regel der Krankenkasse vorgelegt. Sie entscheidet, ob sie die Therapie finanziert. Falls sie eine Finanzierung ablehnt, kann der Patient Widerspruch einlegen oder die Therapie selbst bezahlen.
Für die medizinische Wirkung der Hanfpflanze sorgen vor allem die Cannabinoide CBD und THC. CBD kann zum Beispiel Entzündungen hemmen und Krämpfe lösen. Die THC-Wirkung kann Brechreiz unterdrücken und die Muskeln entspannen. Hanf der Gattung Sativa enthält oft mehr THC als die Indica-Pflanzen. Deshalb bestehen auch deutliche Unterschiede, wenn man die Sativa-Wirkung und die Indica-Wirkung einander gegenüberstellt.
Die Wirksamkeit von Hanf ist von vielen Faktoren abhängig und wird bei einigen gesundheitlichen Problemen durch diverse Studien belegt. In anderen Fällen fehlen dagegen noch Belege für eine Wirksamkeit. So gilt es zum Beispiel als relativ gesichert, dass THC-haltige Hanfprodukte gegen Schmerzen helfen, die aufgrund eines erkrankten und / oder geschädigten Nervensystems entstehen. Wie wirksam Cannabis gegen Depression wirkt, ist dagegen bisher weniger gut erforscht.
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Hanfsorte: Der Arzt entscheidet
Jede Hanfsorte unterscheidet sich von anderen in der Zusammensetzung ihrer Inhaltsstoffe. Eine Hanfpflanze mit einem hohen CBD-Anteil ist für einen anderen therapeutischen Einsatz sinnvoll als die mit einem hohen THC-Anteil. Welche Terpene das jeweilige Hanfgewächs in welcher Menge besitzt, spielt ebenfalls eine Rolle. Sind Ärzte und Apotheker in eine Hanftherapie involviert, sollten sie sich gut mit den Sorten auskennen, um für Therapien mit Blüten der Cannabispflanze die passende Hanfsorte auswählen zu können.
Grundsätzlich darf jeder Arzt (außer Zahnärzte und Tierärzte) medizinisches Cannabis verschreiben und jede Apotheke darf Cannabis-Produkte vertreiben. Aber genauso wie es Ärzte gibt, die eine besondere Expertise im Bereich der Cannabis-Therapie aufgebaut haben, Cannabis-Ärzte sozusagen, gibt es auch Apotheken, die sich als spezialisierte Cannabis-Apotheke unter Insidern bereits einen Namen gemacht haben.
Hanf-Verwendung im Medizin-Bereich
Verschreibt ein Arzt einem Patienten Cannabis, erhält dieser Patient den Hanf zur Verwendung als Medizin bisweilen in Form von Blüten der Hanfpflanze. Er verdampft sie am besten mit einem Vaporizer, um sie zu inhalieren. Für die Zerkleinerung des Pflanzenmaterials haben sich Grinder bewährt. Diese Kräutermühlen werden auch Crusher, Brösler oder Ritsch Ratsch genannt. Ein Patient kann medizinisches Hanf aber auch als Öl oder Extrakt zu sich nehmen. Das Öl wird unter die Zunge getropft, Lebensmitteln untergemischt oder als Spray eingenommen. Apotheker stellen diese Öle mithilfe von Extrakten häufig als Rezepturarzneimittel gemäß ärztlichem Rezept patientenindividuell her.
Ähnlich ist es in Deutschland mit Dronabinol. Dronabinol ist ein international gebräuchlicher Freiname für THC. Deutsche Apotheker erhalten in der Regel Sets, um die Dronabinol-Arznei selbst herzustellen. Daneben gibt es Dronabinol beziehungsweise das synthetische Dronabinol-Derivat Nabilon auch bereits als Fertigarznei in Form von Kapseln. Hanf findet auch Verwendung bei der Herstellung des Fertigarzneimittels Sativex, ein THC-haltiger Mundspray. Eingesetzt wird er bei der Therapie gegen schmerzhafte Spastiken.
Hanfprodukte im Lebensmittel-Bereich
Ein verzehrbares Hanfprodukt ist das bereits erwähnte Hanföl zur Verwendung in der Küche. Auf Kochseiten im Internet findet man beispielsweise Rezepte für Salate mit Hanföldressing, Nudeln mit Knoblauch-Hanföl oder eine Schokoladen-Hanftarte für den Nachtisch. Hanföle sind sehr gesund, was vor allem am hohen Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren liegt. Diese Fettsäuren sind unter anderem für das Gehirn und den Blutdruck gut. Die Öle aus Hanf enthalten zudem viele Vitamine und Mineralien.
Neben diesen Ölen der Hanfpflanze gibt es als verzehrbare Hanfprodukte zum Beispiel Hanfmehl. Es darf ebenfalls legal in der Küche verwendet werden. Mit Hanfmehl kann man unter anderem Hanfbrot oder -brötchen backen. Hanfmehl sollte man aber in nicht zu hohen Mengen verwenden und mit anderen Mehlarten mischen. Anders als etwa Weizenmehl besitzt es keine klebenden Eigenschaften. Pfannkuchen mit einem zu hohen Anteil an Hanfmehl würden eher nicht gelingen. Darüber hinaus wäre das Hanfprodukt in diesem Fall geschmacklich zu dominant.
Sind THC-freie CBD-Öle Lebensmittel?
Hersteller möchten CBD-Öle ohne THC bisweilen als Lebensmittel verkaufen. Hier stoßen sie aber auf Schwierigkeiten. Lebensmittel wie Hanfsamenöl werden von der Europäischen Union (EU) nicht als neuartig eingestuft und können damit relativ einfach in den Handel gebracht werden. Bei aus der Hanfpflanze gewonnenen Ölen mit einem nennenswerten CBD-Anteil ist das anders.
Die EU stuft jedes Lebensmittel als neuartig ein, das vor dem Mai 1997 nicht in „erheblichem“ Umfang konsumiert wurde. Bei solch einem Lebensmittel muss erst nachgewiesen werden, dass sein Verzehr unbedenklich ist. Dieser Nachweis wurde für Öle mit einem geringen THC-, aber einem nicht zu vernachlässigenden CBD-Gehalt noch nicht erbracht (Stand 8/2022). Den Wissenschaftlern der European Food Safety Autority (EFSA) fehlen noch Daten, um potenzielle Risiken zu bewerten. Ende offen.
Hanf-Energie im Drink
Softdrinks mit Hanf-Energie: So etwas findet man bisweilen im Lebensmittelhandel. Und diese Softdrinks sind legal. Sie enthalten neben Inhaltsstoffen wie Koffein Hanfsamen, die von Natur aus kein THC und CBD enthalten. Sie ähneln damit dem aus der Hanfpflanze gewonnenen Hanföl, da beim Hanföl zur Herstellung ebenfalls Hanfsamen verwendet werden. Diese Art von Hanf-Energie im Energy-Drink ist damit keinerlei Problem auf dem deutschen Markt.
Hanf: Drogen oder Genussmittel?
Hanf-Drogen sind derzeit verboten. Aktuell wird aber eine Legalisierung von Hanf als Genusmittel vorbereitet [Stand 08/2023]. Als Hanfdroge bezeichnet man aus Hanf hergestellte Stoffe mit einem relativ hohen THC-Anteil, mit denen ein Rauschzustand herbeigeführt werden soll. Im allgemeinsprachlichen Gebrauch sind für diese Drogen die Begriffe Haschisch und Marihuana gebräuchlich. Aber was ist Haschisch und was Marihuana? Auch wenn man für die Produktion von Haschisch und Marihuana die gleichen Pflanzen nutzt, sind es unterschiedliche Arten Hanf-Drogen.
Mit Marihuana, Gras oder Weed bezeichnet man getrocknete Blüten der weiblichen Hanfpflanze. Das gilt erst einmal unabhängig davon, ob mit den Blüten Rauschzustände möglich sind oder nicht. Fälschlicherweise wird der Begriff für die Blüten bisweilen auch ohne „h“ geschrieben: Mariuana. Dieselben Begriffe – also Marihuana, Weed oder Gras – werden für getrocknete Blüten mit einem hohen THC-Gehalt verwendet, die man als Rauschmittel nutzt.
Marihuana anbauen: Damit kann also der Anbau von Weed als Droge gemeint sein, theoretisch aber auch der Anbau der Hanfpflanze, durch den man medizinisch oder industriell nutzbare Hanfblüten gewinnen möchte. Üblicherweise werden Bezeichnungen wie Weed unter Drogen-Konsumenten verwendet.
Als Haschisch bezeichnet man gepresstes, aus der Hanfpflanze gewonnenes Harz. Dieses Harz kann von Blüten- und blütennahen Blättern der Pflanze stammen. Die Wirkung von Hasch ist meistens intensiver als die von Gras als Droge. Beide Hanf-Drogen können aber zu typischen Wirkungen wie Hochstimmung, Gelassenheit, Euphorie führen und das Gefühl vermitteln, die Sinneswahrnehmung sei geschärft.
Typische Hasch- und Marihuana-Nebenwirkungen sind übrigens ein trockener Mund, trockene Augen, Schwindel und Heißhunger.
Haschkekse backen
Dass man im Internet Seiten findet, über die man Gebäck mit dem Harz von Cannabis kaufen kann, heißt noch lange nicht, dass das legal ist. Wer lieber nicht unerlaubt Haschkekse kaufen und stattdessen lieber selbst Haschkekse backen möchte, findet im Word Wide Web auch unzählige Rezeptempfehlungen.
Damit Haschkekse wirken, streut man nicht einfach Blüten der Hanfpflanze in den Teig. Man produziert stattdessen zum Beispiel Cannabisbutter, die dann zum Backen der Kekse verwendet wird. Achtung: Im Vergleich zu gerauchtem Marihuana oder Haschisch wirken die Kekse verzögert. Dass man keine Haschkekse backen oder kaufen darf, bedeutet nicht, dass für Hanf-Kekse dasselbe gilt. Backt man Kekse mit Hanföl aus Hanfsamen, ist das legal. Diese Kekse wirken auch nicht berauschend. Denn sie enthalten kein THC.
Hanfkleidung hat eine lange Tradition
Hanfkleidung besteht aus Textilien aus den Fasern der Hanfpflanze. Da diese Textilien sehr robust sind, wurden sie in der Geschichte der Menschheit vielfach eingesetzt: zum Beispiel in der Schifffahrt. So bestanden die Segel der Flotte, mit der Kolumbus Amerika für die Europäer entdeckt hat, aus Hanf. Hanf ist sehr resistent gegen Feuchtigkeit. Die Fasern der männlichen und der weiblichen Hanfpflanze unterscheiden sich allerdings voneinander. Die männlicher Pflanzen sind etwas weicher und flexibler, sodass aus ihnen feinere Textilien produziert werden können. Fasern der weiblichen Pflanzen sind gröber und beispielsweise für Leinwand geeignet.
In der Seefahrt bestand die Kleidung von Matrosen früher teils ebenfalls aus Hanf. Die Geschichte der Kleidung aus Hanf reicht weit zurück. So berichtete der griechische Geschichtsschreiber Herodot in der Antike, dass das antike Volk der Thraker Kleidung aus Hanf produziert. Und die Merowinger-Königin Adelheid soll 565 nach Christus in einem Kleid aus Hanffasern beerdigt worden sein.
Zur Zeit der Industrialisierung verlor Hanf als Grundstoff für Textilien an Bedeutung. Das lag unter anderem daran, dass für die Verarbeitung von Baumwolle Maschinen erfunden wurden. Hanf zu verarbeiten war viel aufwendiger. Erst in jüngerer Zeit wird Hanfkleidung wieder bedeutender: Angebote findet man vor allem in Shops für nachhaltige und ökologische Produkte.
Hanfkleidung: Vorteile
Betrachtet man bei Hanfkleidung die Vorteile, fällt vor allem die robuste, sehr reißfeste und gegen Feuchtigkeit resistente Faser auf. Die Kleidung aus Hanf nimmt zudem Feuchtigkeit von der Haut gut auf, ohne dass sich dabei unangenehme Gerüche bilden. Darüber hinaus schützt Hanfbekleidung oft sehr gut gegen UV-Licht. Das alles macht die Kleidung vorteilhaft an heißen Sommertagen.
Hanfkleidung ist zusätzlich sehr hautfreundlich und antimikrobiell. Einige Anbieter der Kleidung betonen außerdem eine hervorragende Ökobilanz. Das wird allerdings kontrovers diskutiert. Die Ökobilanz hängt unter anderem davon ab, wo die Hanfpflanze unter welchen Bedingungen angebaut wird. Nicht zuletzt gilt: Aus Hanf oder einer Kombination aus Hanf und Baumwolle lässt sich heute eine Vielzahl an Kleidungsstücken fertigen. Die Bandbreite reicht von modischen Schuhen über Hosen wie Jeans bis zu Hanfkleidern und -shirts. Das zeigt: Hanfkleidung hat viele Vorteile.
Hanfkleidung: Nachteile
Wie jedes andere Produkt hat Hanfkleidung auch Nachteile. Oft ist die Mode aus Hanf etwas teurer als vergleichbare Produkte aus anderen Materialien. Manche Anbieter verweisen zudem darauf, dass die festen Fasern der Hanfpflanze nicht so enge Schnitte erlauben, wie manche Kunden es wünschen. Insgesamt halten sich bei der Hanfkleidung die Nachteile aber in Grenzen.
Nutzhanf: weitere Anwendungszwecke
Über die hier genannten Beispiele hinaus gibt es viele weitere Einsatzgebiete für Nutzhanf. Auch sie machen den Hanf-Anbau zu einer interessanten und zukunftsträchtigen Geschichte. Einige werden hier exemplarisch aufgezählt.
- Dämmstoffe: Aus der Hanfpflanze lässt sich ein ökologischer Dämmstoff produzieren. Er ist resistent gegen Feuchtigkeit und hat gute Schallschutzeigenschaften. Einsetzbar ist Hanf-Dämmstoff zum Beispiel, um Fassaden oder Dächer zu dämmen. Die nach der Norm EN 12667:2001 geprüfte Wärmeleitfähigkeit (U-Wert) liegt ungefähr bei 0,04 Watt W/mK. Das entspricht etwa der von Holzfaser-Dämmplatten. Bei U-Werten von Dämmstoffen gilt: je geringer, desto besser.
- Hanfseil: Hanfseile gab es bereits im alten China. Bei der Produktion werden Hanffäden zu Garnen und Garne zu Kardeelen (kleinen Seilen) verarbeitet. Mehrere dieser kleinen Seile werden dann zu einem großen. Man kann Hanfseile kaufen, um sie heute zum Beispiel im Pferde- oder Segelsport einzusetzen.
- Hanfpapier: Das bereits erwähnte Hanfpapier ist heute nur noch ein Nischenprodukt. Grund dafür ist der relativ aufwendige Herstellungsprozess und der damit verbundene Preis. Eingesetzt wird Hanfpapier zum Beispiel in der Kunst.
- Autoteile aus Hanf: 1941 stellte Henry Ford der Öffentlichkeit ein Auto vor, dessen Karosserie Sojabohnenfasern enthielt. Angeblich bestand die Karosserie zusätzlich aus Fasern der Hanfpflanze. Aber das ist eventuell nur ein weiterer Mythos. Heute werden Hanffasern als Naturfaserverbundstoff eingesetzt, um beispielsweise Tür-Innenverkleidungen für Autos zu produzieren.
Nutzhanf kommt in weiteren Bereichen zum Einsatz: etwa in der Chemieindustrie zur Produktion von Reinigungsmitteln. So vielseitig ist sie: die Hanfpflanze.
Hanfanbau
Allzu kompliziert ist der Hanfanbau nicht, zumindest in der Theorie. Möchte man bei einer Hanfpflanze die Blüte der weiblichen Pflanze ernten, sät man feminisierten Samen. Die Böden für die Cannabis-Pflanze sind am besten luftig und nicht zu dicht. Staunässe vertragen die Pflanzen ebenfalls schlecht. Bei einem nährstoffarmen Boden bietet sich ein Dünger mit den Hauptnährstoffen Kalium, Phosphor und / oder Stickstoff an. Hanfpflanzen kann man sowohl in Innenräumen als auch draußen anbauen. Entscheidet man sich für die Freiluftvariante, beginnt man im April mit der Pflanzung. Blüht die Hanfpflanze kräftig, ist für den Hanf der Erntezeitpunkt gekommen. Das kann beispielsweise Ende Juli der Fall sein. Anders ist es, wenn man statt Marihuana Samen für Hanföle gewinnen möchte. Als passende Zeit, um den Cannabis zu ernten, gilt dann der September.
Insbesondere für den Anbau der Hanfpflanze in Innenräumen verweisen manche Experten darauf, dass es beim Hanf Wachstumsphasen gibt. In jeder Phase hat die Pflanze unterschiedliche Anforderungen an die Versorgung mit Nährstoffen und Licht. Unterschieden werden die Stadien Keimungs-, Sämlings- und vegetatives Stadium sowie die Blütezeit. In der Regel wird in Innenräumen ein künstliches Licht eingesetzt, wenn man Hanf anpflanzen möchte. Möglich ist der Anbau von Hanf auch in einer Hydrokultur. Die Hanfpflanze wächst dann nicht in der Erde, sondern in einem Substrat wie Blähton oder Kokosfaser und wird über eine Nährlösung mit Nährstoffen versorgt.
Hanf trocknen
Bevor man Blüten der Hanfpflanze konsumiert, muss man den Hanf trocknen. Wichtig ist dafür eine relative Luftfeuchtigkeit von etwa 50 bis 60 Prozent. Dafür sollte der Raum, in dem man Weed trocknen lässt, gut durchlüftet sein. Als Temperatur sind 18 bis 20 Grad Celsius am besten geeignet, um den Hanf zu trocknen.
Hanf-Anbau in Deutschland: Ist das legal?
Die Antwort auf die Frage, ob der Hanf-Anbau in Deutschland legal ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Grundsätzlich gilt: Privatpersonen dürfen bisher in den seltensten Fällen Cannabis anbauen. Künftig sollen drei Cannabispflanzen erlaubt sein [Stand 08(2023). Landwirtschaftliche Betriebe dürfen die Hanfpflanze unter strengen Auflagen als Nutzhanf anpflanzen. Mittlerweile ist auch der Hanf-Anbau in Deutschland legal, wenn das Hanf medizinischen Zwecken dienen soll. Das ist aber nur ganz wenigen Betrieben erlaubt.
Hanf anbauen im Zimmer: So gelingt es!
Hanf anbauen im Zimmer: Möglich ist das. Erlaubt fast nie. Zumindest bisher. In sehr seltenen Fällen durften Privatleute vor Einführung des Cannabis-Gesetzes in 2017 aus medizinischen Gründen Marihuana anbauen. War die Hanfpflanze aus medizinischer Sicht für eine Therapie geeignet und zahlte die Krankenkasse den Hanf nicht, konnte das für einen Patienten zum finanziellen Problem werden. In solchen Fällen konnte Hanf als Zimmerpflanze legal sein. Einen Beleg dafür bietet ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts aus 2016 (Aktenzeichen: 3 C 10.14). Künftig ist es voraussichtlich jeder erwachsenen Privatperson ohne extra Genehmigung der Marihuana-Anbau zuhause zumindest in Maßen gestattet.
Wer wirksames Weed anbauen möchte, sollte einige Faktoren beachten:
Anforderungen für den Hanf-Anbau daheim
- Licht: Cannabispflanzen benötigen viel Licht, um zu wachsen. Wenn sie in einem normalen Zimmer angebaut werden sollen, ist eine künstliche Lichtquelle ratsam. Hochwertige LED- oder HID-Lampen, die das gesamte Lichtspektrum liefern, sind am besten geeignet, um die verschiedenen Wachstums- und Blühphasen der Pflanzen zu unterstützen.
- Luftzirkulation und Belüftung: Eine gute Luftzirkulation ist wichtig, um Schimmelbildung und andere Probleme zu vermeiden. Ein Ventilator im Raum kann dazu beitragen, die Luft um die Pflanzen zu bewegen und die Luftfeuchtigkeit zu kontrollieren. Ein Luftfilter kann Gerüche minimieren.
- Luftfeuchtigkeit: Die Luftfeuchtigkeit sollte den verschiedenen Wachstumsphasen angepasst werden. In der vegetativen Phase bevorzugen Hanfpflanzen eine höhere Luftfeuchtigkeit (um die 40–70 %) und in der Blütephase eine niedrigere Luftfeuchtigkeit (30–50 %), um Schimmelbildung zu verhindern.
- Temperatur: Die ideale Temperatur hängt von der Wachstumsphase ab. In der vegetativen Phase liegt sie typischerweise zwischen 20–28 °C, während in der Blütephase 18–26 °C bevorzugt werden.
- Erde oder Substrat: Die Wahl des richtigen Substrats ist wichtig. Ein qualitativ hochwertiges, gut durchlässiges Substrat mit ausreichender Nährstoffversorgung ist erforderlich.
- Bewässerung: Eine angemessene Bewässerung ist entscheidend. Überbewässerung ist zu vermeiden, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Die Erde sollte zwischen den Bewässerungen leicht antrocknen.
- Nährstoffe: Hanf benötigt Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium, um zu wachsen. Der Einsatz von Düngemitteln sollte jedoch vorsichtig erfolgen, um Überdüngung zu vermeiden.
- pH-Wert: Der pH-Wert des Bewässerungswassers und des Substrats ist wichtig für die Aufnahme von Nährstoffen durch die Pflanzen. Der pH-Wert sollte im richtigen Bereich (etwa 6–7) liegen.
- Räumliche Begrenzung: Je nach Pflanzengröße und Anzahl der Pflanzen ist ausreichend Platz im Raum erforderlich, um ein gesundes Wachstum zu gewährleisten.
- Blütephase steuern: Weibliche Hanfpflanzen benötigen in der Blütephase ausreichend Dunkelheit (normalerweise etwa 12 Stunden Dunkelheit pro Tag), um die Blüte auszulösen.
Hanf anbauen: die rechtliche Situation für Betriebe
Landwirtschaftliche Betriebe dürfen Hanf anbauen und eine Hanfernte einfahren, sofern es sich um Nutzhanf handelt. Der gesamte Anbau wird allerdings von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) überwacht. Die Landwirte müssen unter anderem Angaben zur Größe des Feldes machen, auf dem sie den Cannabis anbauen. Darüber hinaus müssen sie angeben, welchen Hanf sie anbauen.
Beginnt die Blütezeit der Hanfpflanze, entnimmt die BLE Proben und bestimmt den THC-Gehalt. Ist er zu hoch, können die Landwirte die Hanf-Pflanze nicht ernten und verwenden. Nochmals strenger sind die Auflagen für Betriebe, die für medizinische Zwecke die Hanfpflanze anbauen und Hanf ernten möchten. Die kontrollierende Instanz ist hier die Cannabisagentur. Hanf anbauen und ernten: Das dürfen mit ihrer Erlaubnis bisher nur ganz wenige Unternehmen.
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Die Hanfpflanze in Deutschland – die wirtschaftliche Dimension
Der Anbau der Hanfpflanze erfolgt in Deutschland (noch?) in eher geringem Ausmaß. Aber die Zahl der Produzenten wächst. (Nutz-) Hanf anbauen: In der Landwirtschaft gab es laut Angaben der BLE 2021 dafür insgesamt 863 Betriebe. Die Anbaufläche war zusammen 6.444 Hektar groß. Das Bundesland mit der größten Anbaufläche für die Hanfpflanze war Niedersachsen (1.555 Hektar), gefolgt von Bayern (843 Hektar) und Mecklenburg-Vorpommern (642 Hektar). Zum Vergleich: Im selben Jahr wurde Wein in Deutschland auf einer Fläche von 103.421 Hektar angebaut.
Beachtlich waren beim Hanfanbau in Deutschland aber die Zuwachszahlen. Im Vergleich zu 2020 stieg die Zahl der Hanfpflanzen anbauenden Betriebe 2021 um 172. Die Anbaufläche stieg um 1.082 Hektar.
Beim medizinischen Hanf sind aktuell drei Unternehmen in Deutschland beim Anbau aktiv. Sie dürfen seit 2019 für den Zeitraum von vier Jahren insgesamt 10.400 Kilogramm Cannabis gewinnen. Das deckt den Bedarf nicht einmal annähernd. Alleine 2021 haben die Apotheken in Deutschland 9.007 Kilogramm medizinisches Cannabis erhalten. Dieser medizinische Hanf wurde größtenteils importiert.
Das Potenzial der Hanfpflanze wird gerade erst wieder entdeckt. Dadurch könnte der Hanfanbau in Deutschland sowie die Produktion von Hanfprodukten wirtschaftlich viel bedeutender werden. Der Bayerische Rundfunk zitierte 2021 nicht näher benannte Branchen-Experten mit der Aussage, dass sie „allein in Deutschland mit jährlichen Wachstumsraten von gut 30 Prozent“ rechnen. Das verspricht gute Gewinne für alle, die die Hanfpflanze anbauen oder mit Hanfprodukten handeln.
Dieser Artikel beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zu einem Gesundheitsthema und dient somit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls einen Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen unsere Redakteure nicht beantworten.
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