Was bedeutet Marihuana kaufen?

Marihuana kaufen ist in Deutschland unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Als Marihuana werden getrocknete Cannabisblüten der weiblichen Hanfpflanze bezeichnet. Ein aus Sicht des Betäubungsmittelgesetzes legaler Erwerb durch Endkonsumenten ist möglich, wenn ein Arzt Cannabis als Arzneimittel verschreibt.

Mit dem am 10.03.2017 in Kraft getretenen Gesetz zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher und anderer Vorschriften hat der Gesetzgeber die Position Cannabis in den Anlagen I bis III zu § 1 Abs. 1 Betäubungsmittelgesetz (BtMG) geändert. Das BtMG unterscheidet seitdem zwischen Cannabis der Anlage III (Verwendung zu medizinischen Zwecken) und Cannabis der Anlage I (grundsätzlich nicht verkehrsfähiges und nicht verschreibungsfähiges Cannabis). Anlage I sieht Ausnahmeregelungen für Nutzhanf (siehe Buchstabe b und d unter der Position Cannabis) vor. […]

Cannabidiol (CBD, eines der Hauptcannabinoide der Cannabispflanze) ist als Reinstoff derzeit nicht dem BtMG unterstellt. Für CBD-haltige Produkte, die auf Basis von Cannabisextrakten hergestellt werden, gelten hingegen die nachfolgenden betäubungsmittelrechtlichen Regelungen.

Nach dem Buchstaben b unter der Position Cannabis in Anlage I zu § 1 Abs. 1 BtMG sind Pflanzen und Pflanzenteile der zur Gattung Cannabis gehörenden Pflanzen von den betäubungsmittelrechtlichen Vorschriften ausgenommen, wenn sie aus dem Anbau in Ländern der Europäischen Union mit zertifiziertem Saatgut (Nutzhanf) stammen oder ihr Gehalt an Δ-9-Tetrahydrocannabinol (THC) 0,2 % nicht übersteigt und der Verkehr mit ihnen (ausgenommen der Anbau) ausschließlich gewerblichen oder wissenschaftlichen Zwecken dient, die einen Missbrauch zu Rauschzwecken ausschließen. […]

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)

Weed aus dem Onlineshop: Was ist eigentlich Weed?

Marihuana kaufen: Enter-Taste mit Cannabisblatt Zeichen; Weed-Onlineshop
Weed ist nicht nur auf der Straße, sondern auch in Onlineshops erhältlich.

Marihuana kaufen – ein heikles Thema. Ist im Internet Hasch, Marihuana, Gras oder Weed in einem Onlineshop erhältlich? Ja. Aber was ist damit gemeint? All das sind Begriffe oder Bestandteile der Cannabispflanze, die man auch als Hanfpflanze bezeichnet. Der Begriff Marihuana für die Blüten der weiblichen Hanfpflanze gilt unabhängig davon, ob die Blüten sich als Rauschmittel eignen oder nicht. Andere Bezeichnungen des Marihuanas sind Gras, Pot oder Weed. Haschisch ist im Gegensatz zu Marihuana ein Extrakt. Es wird aus dem Harz von Blüten oder anderen Pflanzenteilen der weiblichen Hanfpflanze gewonnen: zum Beispiel aus dem Hanfblatt.

Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC) sind zwei Cannabinoide, die durch Extraktion aus der Hanfpflanze gewonnen werden. Von den beiden Wirkstoffen ist nur das THC psychoaktiv. Man könnte deshalb meinen, dass Cannabis-Produkte mit einem THC-Inhalt von maximal 0,2 Prozent nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Theoretisch ist es jedoch unter gewissen Umständen auch möglich, Cannabisblüten mit einem vermeintlich sehr geringen THC-Gehalt zu Rauschzwecken zu missbrauchen. Deshalb ist der Handel mit Teilen der Cannabispflanze zum Freizeitkonsum auch dann nicht erlaubt, wenn es sich zum Beispiel um sogenannte CBD-Blüten handelt.

Gut zu wissen: Medizinisch kann THC beispielsweise Brechreiz unterdrücken und sedierend wirken. Als eine typische CBD-Wirkung gelten dagegen krampf- und angstlösende sowie entzündungshemmende Eigenschaften des Cannabinoids. Allerdings findet man passendes „Weed“ für medizinische Zwecke nicht in irgendwelchen Onlineshop oder auf der Straße. Für die Ausgabe von medizinischem Cannabis sind aus guten Grund Apotheken zuständig.

Weed online: Welche Art soll es denn sein?

Weed online kaufen: Laptop mit Cannabisblattbild auf dem Bildschirm.
Weed online bestellen: Das geht über diverse Internetseiten.

Wer Weed online bestellt, stößt bald auf die Begriffe Sativa und Indica.

Sativa und Indica sind zwei Hanfarten, die sich im Aussehen und denen häufig auch unterschiedliche Wirkungungen zugeschrieben werden. Um den Sativa-Indica-Unterschied besser zu verstehen, ist noch mehr Wissen über die Cannabispflanze nötig: Die Sativa-Wirkung lässt sich vereinfacht heruntergebrochen mit Worten wie aktivierend oder anregend beschreiben. Die Indica-Wirkung ist dagegen eher eine beruhigende. Oft ist der CBD-Gehalt bei reinen Indica-Sorten höher als beim Sativa-Cannabis, der dafür häufig einen höheren THC-Gehalt besitzt. Neben den Cannabinoiden sind Terpene und Flavonoide für die Wirkung von Cannabis verantwortlich.

Sativa und Indica: Beide Arten des Cannabis werden wegen ihrer unterschiedlichen Wirkungen in der Medizin ganz gezielt eingesetzt. Sativa soll zum Beispiel den Appetit fördern und Übelkeit reduzieren können. Sinnvoll kann das bei Patienten mit Krebs und Chemotherapie sein oder wenn der Patient bereits austherapiert ist. Indica soll schmerzlindernd wirken und könnte somit zum Beispiel bei chronischen Rückenschmerzen eine Option sein. Relativiert wird der Sativa-Indica-Unterschied sowohl im Freizeit- als auch im medizinischen Bereich durch die vielen Hybridsorten, die man als Weed online erhält. Neue Sorten entstehen durch Kreuzung bestehender, sodass sehr viele Sorten heute Sativa- UND Indica-Anteile in sich tragen. Bekannte Marihuana-Sorten sind Haze, Kush, Skunk etc.

Marihuana kaufen im Gras-Shop: Was ist erlaubt?

Marihuana kaufen: Einkaufswagen mit Gras beladen; Gas-Shop
Gras-Shops sind in Deutschland derzeit illegal.

Im Gras-Shop Cannabis kaufen? Das ist für Freizeitkonsumenten in Deutschland nicht erlaubt. Niemand darf hierzulande Hasch oder Marihuana kaufen, um es als Rauschmittel zu nutzen. Deshalb gibt es in Deutschland auch keinen Haschladen mit einem Ladenlokal, in dem Kunden Hasch kaufen oder an der Ladentheke Gras bestellen können.

Fakt ist also: Legal werden Konsumenten in Deutschland aus nicht-medizinischen Gründen derzeit keinerlei Marihuana, ob nun mit einem hohen Gehalt an THC oder niedrigen, bestellen können. Das gilt auch beim Besuch in manch einem Weed-Onlineshop, in dem Kunden teils sogar stark THC-haltiges Cannabis online angeboten wird. Ein legaler Kauf ist nicht möglich. Und das gilt auch für Cannabis, dessen THC-Gehalt unter der 0,2 Prozent-Grenze liegt. Folgende Cannabissorten haben einen ausgesprochen hohen THC-Gehalt:

  • So hat Kali Gras (Sorte: Kali-Haze) beispielsweise einen THC-Gehalt von 15 bis 20 Prozent.
  • Für Menschen, die den Rausch suchen, ist die THC-Konzentration ein wichtiges Kriterium, wenn sie „gutes“ Marihuana kaufen möchten – bei Critical-Kush beträgt sie etwa 25 Prozent.
  • Sorten wie Royal Gorilla können sogar über 30 Prozent erreichen.

Wie bereits geschrieben: Ein Freizeitkonsument könnte solche Produkte eventuell in einem Coffeeshop online erwerben, aber er dürfte es nicht. Das bedeutet allerdings nicht, dass er gar kein Produkt mit Cannabis-Bestandteilen in einem Gras-Shop kaufen darf: Produkte wie Hanföl aus Hanfsamen sind zum Beispiel erlaubt. Das enthält aber auch keine Cannabinoide … Cannabis-Samen zum Eigenanbau wiederum sind nicht erlaubt – anders als bei unseren EU-Nachbarn.

Hasch kaufen: nein. CBD-Marihuana kaufen: ja?

Zwei Frauen übergeben sich eine Tüte auf der ein Cannabisblatt abgebildet ist; Hasch kaufen / Marihuana kaufen
Viele Cannabis-Produkte werden online verkauft. Aber auch CBD-Hasch ist, anders als häufig kommuniziert, nachwievor nicht legal.

THC-Hasch zu kaufen, ist in Deutschland eindeutig nicht erlaubt, aber viele Arten von CBD-Öl werden im freien Handel angeboten. Erklärt wird das von Anbietern damit, dass diese nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fallen würde, sofern sie einen niedrigen THC-Gehalt besitzen. Das ist so aber nicht ganz richtig. Hinzu kommt, dass CBD-Produkte teils als Kosmetika, teils als Nahrungsergänzungsmittel angeboten werden, deren Verkehrsfähigkeit zu bezweifeln ist. Beispielsweise sieht das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit aktuell keinen rechtlichen Rahmen, der CBD in Lebensmitteln zulässt.

Dem BVL ist derzeit keine Fallgestaltung bekannt, wonach Cannabidiol (CBD) in Lebensmitteln, also auch in Nahrungsergänzungsmitteln, verkehrsfähig wäre.

Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Erlaubt sind CBD-Öle aus einem streng kontrollierten Anbau der Cannabispflanze für medizinische Zwecke. Kunden können diese Öle allerdings nicht im Online-Coffeeshop erwerben. Stattdessen verschreiben Cannabis-Ärzte sie bei verschiedenen Krankheiten aufgrund einer positiven Cannabisöl-Wirkung. Der Patient erhält sie anschließend in einer Cannabis-Apotheke (online oder offline) als Rezeptur- oder Fertigarzneimittel. Irgendwo Hasch kaufen: Das darf und sollte man nicht. Denn der Konsum von illegalem Hasch kann insbesondere aufgrund von Streckmitteln mit großen gesundheitlichen Risiken einhergehen.

Hasch kaufen in Holland: Für medizinische Zwecke sinnvoll?

Marihuana kaufen: Abbildung eines Coffeeshops, dort kann in Holland Hasch gekauft werden.
In Holland kann Hasch ganz einfach und legal in sogenannten Coffeeshops gekauft werden.

Hasch kaufen: Das ist in Holland ebenso möglich wie legal. Aber wo kann man dort Gras kaufen und wo Haschisch, ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen? Niederländische Coffeeshops werden als Antwort auf solch eine Frage häufig genannt. Aber ist es auch sinnvoll, sich dort für medizinische Zwecke einzudecken? Nein.

Geht es um die Gesundheit, sollten Patienten nicht irgendwelche Haschischsorten und auch nicht irgendein Marihuana kaufen, das in Coffeeshops angeboten wird. Medizinisches Cannabis wird strenger als die dort angebotenen Produkte kontrolliert, sodass sich Dosierung und Cannabis-Wirkung viel genauer abschätzen lassen. Für therapeutische Zwecke ist das wichtig. Bei medizinischem Cannabis gilt also: Haschisch-Preise vergleichen und Hasch kaufen in Holland? Nein. Aus medizinischen Gründen im Internet CBD-Hasch bestellen und per Nachnahme zahlen? Auch nicht. Ein deutscher Arzt kann bei echter medizinischer Indikation ein Rezept für Cannabis oder geeignete Cannabis-Präparate ausstellen. Dann ist unter Umständen sogar eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse möglich.

Und was ist mit Marihuana? Deutsche Patenten bekommen Cannabisblüten für medizinische Zwecke unter Umständen gegen Rezept in niederländischen Apotheken. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte rät in einem FAQ (Punkt 12) aber davon ab, deutsche BtM-Rezepte im Ausland einzulösen. Es warnt zudem vor Schwierigkeiten beim „Import“.

Weed bestellen als Arznei: Zahlt die Kasse?

Weed bestellen: Mann steht mit Handy vor einem Hanffeld.
Wer medizinisches Weed bestellen möchte, braucht zunächst ein Rezept vom Arzt.

Möchte ein Patient aus medizinischen Gründen Weed bestellen, muss er zunächst einen Arzt finden, der ihm das Cannabis verschreibt. Mit der Verschreibung ist allerdings noch nicht die Frage geklärt, ob die Krankenkasse des Patienten die Kosten übernimmt. Krankenkassen haben einen Genehmigungsvorbehalt, auf den bisher nur wenige Kassen verzichten. Verweigert die Krankenkasse eine Kostenübernahme und hat ein Einspruch keinen Erfolg, kann der Patient als Selbstzahler das Marihuana kaufen. Möglich ist das bei einer Cannabis-Apotheke in seiner Nähe. Alternativ kann er ins Internet gehen, um sein Weed dort zu bestellen: in einer Online-Apotheke. Weed online oder offline bestellen? Das geht beides. Und was für Cannabisblüten gilt, gilt ebenso für Rezepturarzneimittel wie Dronabinol. So wie man Weed online bestellen kann, kann man gegen Einsendung des Originalrezepts auch andere verschreibungspflichtige medizinische Cannabis-Produkte und Cannabis-Arzneien über das Internet beziehen.

Gras bestellen: Was erhält man auf Rezept?

Gras bestellen: Computer, aus dem eine Hand mit einem Paket kommt auf dem ein Symbol für Cannabismedizin ist.
Das Lieblings-Gras bestellen auf Rezept? Grundsätzlich entscheidet der Arzt indikationsabhängig, welche Sorte einzunehmen ist.

Kann man als Patient mit Cannabis-Rezept jedes Gras bestellen, das man möchte? Nein. Das Portal cannabis-ärzte.de hat eine Liste mit Cannabissorten veröffentlicht, die Patienten aktuell in Deutschland als medizinisches Cannabis erhalten können. Zu ihnen zählen unter anderem Haze-Sorten wie Delahaze mit einem hohen Sativaanteil, aber auch Indica-Sorten wie Hindu-Kush oder Pink-Kush. Patienten haben aber nicht freie Auswahl bei den Sorten. Auf dem Cannabis-Rezept muss nämlich eine Angabe zu der Cannabissorte stehen, die der Patient im Rahmen der Therapie verschrieben bekommt. Steht dort zum Beispiel Sour-Kush, so kann er stattdessen nicht einfach Cali-Kush oder andere Cannabissorten bestellen.

Medizinisches Gras online zu bestellen oder in der Präsenzapotheke zu kaufen, ist ohne ein spezielles Cannabis-Rezept für Patienten generell nicht möglich. Da Cannabis-Rezepte Betäubungsmittel-Rezepte (BtM-Rezepte) sind, erhält ein Cannabis-Arzt seine Vorlagen ausschließlich bei der Bundesopiumstelle. Patienten gehen dort allerdings leer aus. Sie bekommen ihr Cannabis-Rezept ausschließlich bei ihrem Arzt. Und medizinisches Gras bestellen dürfen sie ausschließlich in der Apotheke.


Dieser Artikel beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zu einem Gesundheitsthema und dient somit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls einen Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen unsere Redakteure nicht beantworten.

Bildquellen zum Ratgeber: „Flavonoide: gut für Pflanze und Mensch“

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