Was sind CBD-Tropfen?

CBD-Tropfen (CBD-Öle) bestehen aus einem Trägeröl, in dem der Cannabis-Wirkstoff Cannabidiol (CBD) gelöst wurde. CBD kann prinzipiell aus der Cannabispflanze (Hanf) extrahiert oder synthetisch hergestellt werden. CBD-Tropfen entfalten keine psychoaktive Wirkung und sind daher nicht dazu geeignet, „high“ zu machen.

Es gibt verschiedene Arten von CBD-Tropfen, die sich in ihrer Qualität und Konzentration unterscheiden. Die Qualität der CBD-Präparate hängt von der Art der Cannabispflanze ab, aus der das Cannabidiol gewonnen wurde, sowie von der Art der Extraktion und Reinigung. CBD-Tropfen können oral eingenommen oder äußerlich aufgetragen werden. Sie haben eine Vielzahl von möglichen Anwendungsbereichen, darunter die Linderung von Schmerzen, Angstzuständen und Schlafstörungen.

Der Sativa-Indica-Unterschied bei CBD-Tropfen

CBD-Tropfen: Sativa und Indica Knospen
Neben reinen Sativa- und Indica-Cannabissorten gibt es auch Hybrid-Sorten.

Wenn vom Sativa-Indica-Unterschied die Rede ist, geht es Cannabis-Konsumenten meist weniger um eine taxonomische Klassifizierung von Cannabis sativa und Cannabis indica sowie deren Genetik, als um das THC:CBD-Verhältnis verschiedener Cannabissorten (Kultivare).

Die physiologischen und psychischen Effekte von Cannabis hängen maßgeblich von der jeweiligen THC- und CBD-Konzentration ab. Einfach heruntergebrochen wird der Sativa-Indica-Unterschied wie folgt definiert:

  • Sativa-Cannabissorten tendieren dazu, eine energiegeladene, stimulierende Wirkung zu haben, die sich positiv auf die Stimmung und das Wohlbefinden auswirkt.
  • Indica-Cannabissorten haben eher eine beruhigende, entspannende Wirkung, was förderlich bei Stress und Einschlaf-Problemen sein kann.

Einige Beschreibungen zur Wirkweise verschiedener CBD-Tropfen nehmen auf diesen bekannten Sativa-Indica-Unterschied Bezug.

Terpene – weitere Wirkstoffe der Cannabispflanze

CBD-Tropfen: Rosen und Lavendel, die Terpene enthalten
Neben Hanf enthalten auch Blumen wie Rosen, Lavendel oder Geranien viele Terpene.

Nicht nur Cannabinoide wie THC und CBD haben Einfluss auf die Wirkung von Cannabis. Einen weiteren wichtigen Faktor stellen die Terpene dar. Terpene sind organische Verbindungen, die für den charakteristischen Geruch und Geschmack von Cannabisblüten verantwortlich sind. Man weiß mittlerweile, dass sie auch gesundheitliche Vorteile mit sich bringen können. CBD-Tropfen können Terpene enthalten, was die Wirkung der Tropfen dann mitbestimmt.

CBD-Tropfen mit Sativa-Wirkung

CBD-Tropfen mit Sativa-Wirkung
Die Sativa-Wirkung wird häufig als energetisierend beschrieben.

Die Sativa-Wirkung von CBD-Tropfen hängt auch mit dem enthaltenen Terpenprofil zusammen, wobei die Sativa-Wirkung bestimmten Terpenen nachgesagt wird, die vermehrt in Sativa-Gattungen der Cannabispflanze vorkommen.

Folgende Terpene haben eine typische Sativa-Wirkung:

  • Pinen > Dieses Terpen ist für seinen kräftigen, holzigen Geruch bekannt und wird oft in Reinigungsprodukten und in der Aromatherapie verwendet. Pinen hat eine anregende Wirkung und soll die Gedächtnisleistung verbessern.
  • Limonen > Dieses Terpen ist für seinen zitrusartigen Geruch bekannt und wird oft in Parfums und Aromatherapieprodukten verwendet. Limonen wirkt belebend und soll das Immunsystem stärken.
  • Caryophyllen > Dieses Terpen ist für seinen würzigen, pfeffrigen Geruch bekannt und ist in Gewürzen wie Nelken und Kümmel enthalten. Es wird angenommen, dass Caryophyllen schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken kann.

Der sogenannte Entourage-Effekt beschreibt die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Bestandteilen einer Cannabispflanze, einschließlich der Terpene. Die Annahme ist, dass die gesamte Pflanze mehr Nutzen hat als ihre einzelnen Bestandteile, wenn sie isoliert betrachtet werden. Weiter gedacht heißt das, dass die verschiedenen Terpene in Sativa-Pflanzen zusammenarbeiten, um die Gesamtwirkung der Pflanze zu verstärken und zu verbessern.

Wenn CBD-Tropfen anregend sind, gilt das als Sativa-Wirkung.

CBD-Tropfen mit Indica-Wirkung

Älteres Paar entspannt dank Indica-Wirkung auf Sofa
Die Indica-Wirkung wird häufig als physisch beruhigend beschrieben.

Die Indica-Wirkung wird oft als besonders beruhigend und entspannend beschrieben. Sie eignet sich damit zur Behandlung von Schmerzen, Angstzuständen und Schlafstörungen.

Folgende Terpene haben eine typische Indica-Wirkung:

  • Myrcen > Dieses Terpen ist für seinen süßen, ätherischen Geruch bekannt und wird oft in Parfums und Aromatherapieprodukten verwendet. Myrcen soll beruhigend wirken und das Immunsystem stärken.
  • Linalool > Dieses Terpen ist für seinen blumigen, lavendelartigen Geruch bekannt und wird oft in Parfums und Aromatherapieprodukten verwendet. Linalool wirkt beruhigend und soll die Stimmung verbessern.
  • Terpinolen > Dieses Terpen ist für seinen holzigen, kiefernartigen Geruch, oft vermischt mit blumigen und zitrusartigen Aromen bekannt. Terpinolen hat beruhigende Eigenschaften und gilt als Antioxidans.

Wenn CBD-Tropfen der Beruhigung, Stresslinderung und ähnlichem dienen, gilt das als Indica-Wirkung.

Add-on-Info: Cannabis indica-Pflanzen wachsen typischerweise in kälteren Klimazonen mit kürzeren Wachstumszeiten und haben eine kürzere, buschigere Wuchsform als Cannabis sativa-Pflanzen.

Cannabisöl-Wirkung: die Unterschiede

CBD-Tropfen: Cannabisöl, CBD und THC mit chemischer Formel
Welche Wirkung Cannabisöl hat, hängt von den exakten Inhaltsstoffen ab. THC wirkt aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung psychoaktiv. CBD hingegen wirkt anders auf die Rezeptoren des menschlichen Endocannabinoid-Systems und löst daher keine Rauschzustände aus.

Dass Cannabisöl Wirkung auf den menschlichen Körper hat, ist unumstritten. Aber welche Wirkung genau? Das hängt davon ab, um welche Art Cannabisöl es sich handelt. Häufig meint die Bezeichnung Cannabisöl Präparate, die höhere Konzentrationen an THC, dem psychoaktiven Bestandteil der Cannabispflanze, enthalten. Laien nennen aber nicht selten auch THC-freie CBD-Tropfen Cannabisöl.

Die Konzentration an CBD und THC ist entscheidend für die Wirkung: THC-haltiges Cannabisöl wirkt stärker auf das Zentralnervensystem und kann zu einem „High“ führen, während THC-freie CBD-Tropfen eine mildere Wirkung haben und nicht berauschend sind.

Add-on-Info: Da Cannabisextrakte eine ölige Konsistenz haben, werden auch sie häufig als Cannabisöle bezeichnet.

THC-Cannabisöl: in der Schmerztherapie, bei Appetitlosigkeit und Übelkeit

CBD-Tropfen: beim Apotheker
THC-haltiges Cannabisöl ist apotheken- und Betäubungsmittelrezept-pflichtig. Dronabinol beispielsweise wird vor allem bei chronischen neuropathischen Schmerzen angewandt.

Ein Beispiel für ein THC-haltiges Cannabisöl ist Dronabinol. Patienten erhalten die ölige Dronabinol-Lösung in der Apotheke gegen Vorlage eines Cannabis-Rezepts. Dieses THC-Cannabisöl kann in Form von Tropfen oder Kapseln eingenommen werden.

Die pharmakologischen Effekte des THC-Cannabisöls sind dosisabhängig und können von Patient zu Patient schwanken. Die Kosten für eine Behandlung mit Dronabinol werden unter bestimmten Voraussetzungen von den Krankenkassen übernommen.

Zu den Anwendungsbereichen von THC-haltigem Cannabisöl gehören unter anderem Appetitlosigkeit bei Gewichtsverlust von Aids-Patienten sowie Übelkeit und Erbrechen bei Krebs-Chemotherapie. Auch im Rahmen der Schmerztherapie spielen Präparate wie Dronabinol eine wichtige Rolle.

Hanföl ist nicht CBD-Öl

CBD-Tropfen: Hanföl mit Hanfsamen
Im Geschmack ist Hanföl nussig. Das Speiseöl zeichnet sich durch ein sehr gutes Fettsäureprofil aus.

Hanföl wird aus den Samen von Hanfpflanzen hergestellt und enthält kein CBD. Es handelt sich um ein kaltgepresstes Speiseöl, das reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren ist. Diese gelten durchaus als gesundheitsförderlich, zum Beispiel für das Herz-Kreislauf-System und das Hautbild. Das macht Hanföl aber noch nicht zu einem Arzneimittel.

Für die Herstellung von CBD-Öl hingegen wird aus den Blüten und Blättern der Hanfpflanze CBD extrahiert. In diesen Pflanzenteilen liegen die höchsten CBD-Konzentrationen vor. Der CBD-Extrakt wird dann in einem Trägeröl gelöst. Das kann Hanföl oder auch ein anderes Öl sein. CBD-Öl wird gerne als natürliches Heilmittel gegen Schmerzen, Angstzustände und andere gesundheitliche Beschwerden eingesetzt.

Obwohl die Herstellung von Hanföl und CBD-Öl mit der gleichen Pflanze erfolgt, gibt es also deutliche Unterschiede bei den Herstellungsmethoden, Inhaltsstoffen und Einsatzbereichen. Um sicherzustellen, das richtige Produkt zu bekommen, ist es wichtig, die Etiketten sorgfältig zu lesen und sich über die Inhaltsstoffe zu informieren. Wer CBD-Tropfen sucht, um gesundheitliche Beschwerden zu lindern, benötigt ein Präparat, das aus den Blüten und Blättern der Hanfpflanze hergestellt wurde. Hanfsamen enthalten grundsätzlich keine Cannabinoide.

Was bewirkt Cannabidiol im Endocannabinoid-System?

CBD-Tropfen: Cannabidiol (CBD).
Das Cannabinoid Cannabidiol, kurz CBD, wurde 1940 entdeckt.

Das Endocannabinoid-System ist darauf ausgerichtet, den Körper in einem gesunden Gleichgewicht zu halten. Schaffen die körpereigenen Endocannabinoide nicht, das System auszubalancieren, kann die Zufuhr von Cannabinoiden wie Cannabidiol den Organismus unterstützen.

Cannabidiol (CBD) ist ein Phytocannabinoid, das im Körper unter anderem dadurch wirkt, dass es sich an CB1- und CB2-Rezeptoren im Endocannabinoid-System bindet. Diese Rezeptoren sind im ganzen Körper verteilt und beteiligen sich an verschiedenen physiologischen Prozessen, darunter Schmerzwahrnehmung, Stimmung, Appetit und Schlaf. Indem Cannabidiol die Aktivität dieser Rezeptoren moduliert, kann es bestimmte Prozesse im Körper regulieren.

Cannabidiol kann dem Körper über die Einnahme von CBD-Tropfen, aber auch zum Beispiel durch das Rauchen von Cannabisblüten, idealerweise medizinisches Cannabis, oder das Trinken von Hanftee zugeführt werden.

Cannabidiol-Wirkung auf Fatty Acid Amide Hydrolase und Monoacylglycerol

CBD-Tropfen: Cannabidiol-Wirkung auf das Endocannabinoid-System
Der menschliche Organismus produziert als Antwort auf verschiedene Reize selbst Endocannabinoide. Aber auch von außen zugeführte Cannabinoide können mit dem Endocannabinoid-System interagieren. So gibt es auch eine Cannabidiol-Wirkung auf FAAH und MAGL.

Es ist gesichert, dass Cannabidiol Wirkung auf verschiedene Enzyme im menschlichen Endocannabinoid-System hat, darunter:

  • FAAH (Fatty Acid Amide Hydrolase) > Dieses Enzym spaltet Anandamid ab, ein körpereignes Endocannabinoid, das an CB1-Rezeptoren bindet und damit Schmerzen und Angstzustände reduziert. CBD hemmt die Aktivität von FAAH, sodass sich der Anandamid-Spiegel im Körper erhöht werden. Das wiederum verstärkt die Schmerz- und Angstreduktion.
  • MAGL (Monoacylglycerol Lipase) > Dieses Enzym spaltet 2-Arachidonoylglycerol (2-AG) ab, ein Endocannabinoid, das an CB1- und CB2-Rezeptoren bindet und Schmerzen, Angstzustände und Entzündungen reduziert. CBD hemmt die Aktivität von MAGL, wodurch der 2-AG-Spiegel im Körper erhöht wird. Das verstärkt ebenfalls die Schmerz- und Angstreduktion.

CBD-Tropfen gegen Schmerzen: rheumatoider Arthritis, MS …

CBD-Tropfen mit Rückenschmerzen.
Die Dosis von CBD-Tropfen gegen Schmerzen sollte immer zunächst tief angesetzt und dann nach und nach erhöht werden.

CBD-Tropfen gegen Schmerzen können eine Option sein, um andere Schmerzmittel mit starken Nebenwirkungen und / oder hohem Suchtpotenzial zu reduzieren oder sogar ganz zu ersetzen. Zu den bekannten Anwendungsbereichen gehört zum Beispiel die Schmerzlinderung im Zusammenhang mit

  • Osteoarthritis / rheumatoider Arthritis,
  • Multiple Sklerose (MS) und
  • Krebs-Behandlungen.

Auch bei chronische Rückenschmerzen sowie Kopfschmerzen und Migräne werden CBD-Tropfen eingesetzt.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Einnahme von CBD derzeit keinen Ersatz für die traditionelle Schmerzbehandlung darstellt. Es sind weitere Untersuchungen erforderlich, um die Wirksamkeit von CBD-Tropfen gegen Schmerzen vollständig zu verstehen. Und es ist immer ratsam, sich vor der Einnahme von CBD-Tropfen gegen Schmerzen von einem Arzt beraten zu lassen.

CBD-Tropfen gegen Angstzustände, Depressionen und PTBS

CBD-Tropfen bei Angstzuständen
Dass CBD-Tropfen gegen Angst und bei anderen psychischen Schwierigkeiten helfen können, hängt mit der stressreduzierenden Wirkung von Cannabidiol zusammen.

CBD-Tropfen gegen Angstzustände und Depressionen sind ein mögliches Einsatzgebiet für Cannabidiol. Das Endocannabinoid-System spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Stimmung und Angstzuständen. Die Einnahme von CBD-Tropfen kann hilfreich sein bei Panikstörungen, Sozialer Phobie und Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS).

CBD-Tropfen können auch bei anderen Arten von Angstzuständen und Depressionen von Nutzen sein, darunter:

  • Generalisierte Angststörung
  • Agoraphobie
  • Zwangsstörungen
  • Major Depressive Disorder

CBD ist allerdings kein Ersatz für die traditionelle Behandlung von Angststörungen und Depressionen. Es sind weitere Untersuchungen erforderlich sind, um die Wirksamkeit von CBD-Tropfen gegen Angstzustände und Depressionen vollständig zu verstehen. Wer CBD-Tropfen gegen Angstzustände und Depressionen ausprobieren möchte, sollte sich idealerweise vorher von einem Arzt beraten lassen.

CBD-Tropfen gegen Entzündungen: Morbus Crohn, Asthma …

Morbus Crohn, Asthma
Dass CBD-Tropfen Entzündungen lindern kann, liegt unter anderem daran, dass Cannabidiol die Produktion von Entzündungs-Botenstoffen hemmen kann.

Das Endocannabinoid-System (ECS) spielt auch eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Entzündungen und für das Immunsystem. CBD wirkt nachweislich entzündungshemmend. Die Einnahme von CBD-Tropfen gegen Entzündungen kann hilfreich sein bei Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Morbus Crohn und Asthma.

CBD-Tropfen zur Stärkung des Immunsystems und ganz allgemein zur Verbesserung der Lebensqualität könnten bei Erkrankungen, die das Immunsystem betreffen, von Nutzen sein, darunter:

  • Multiple Sklerose
  • AIDS
  • HIV
  • Diabetes Typ 1

Dabei stellt CBD keinen Ersatz für die traditionelle Behandlung von entzündlichen Erkrankungen und zur Stärkung des Immunsystems dar. Und es sind weitere Untersuchungen erforderlich, um die Wirksamkeit von CBD-Tropfen gegen Entzündungen und zur Stärkung des Immunsystems vollständig zu verstehen. Grundsätzlich ist es ratsam, sich vor der Einnahme von CBD-Tropfen von einem Arzt beraten zu lassen.

Vollspektrum-CBD-Tropfen und reine CBD-Tropfen im Vergleich

Nahaufnahme von Vollspektrum-CBD-Tropfen.
Beinhalten nicht nur einen, sondern mehrere Bestandteile der Hanfpflanze: Vollspektrum-CBD-Tropfen

Vollspektrum-CBD-Tropfen unterscheiden sich von reinen CBD-Tropfen dadurch, dass neben dem Trägeröl und CBD weitere Inhaltsstoffe enthalten sind. Vollspektrum-CBD-Tropfen beinhalten neben CBD dann auch andere Cannabinoide, Terpene und Flavonoide, die in der Cannabis-Pflanze vorkommen. Diese Stoffe zusammen bilden den sogenannten Entourage-Effekt aus. Der besagt, dass alle Stoffe zusammen eine synergistische Wirkung haben. Im Gegensatz dazu enthalten reine CBD-Tropfen nur CBD und keine weiteren Cannabinoide oder andere Bestandteile von Cannabis.

Ein Vorteil von Vollspektrum-CBD-Tropfen ist also, dass sie möglicherweise durch den Entourage-Effekt eine stärkere Wirkung haben als reine CBD-Tropfen. Terpene, die in Vollspektrum-CBD-Öl enthalten sind, können zudem auch eine reiche Aromapalette für den Geschmack verleihen. Zusätzlich bringen Terpene nachweislich gesundheitliche Vorteile mit sich. Sie haben zum Beispiel antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften.

Vollspektrum-CBD-Tropfen können unter Umständen THC enthalten. Das ist ein psychoaktives Cannabinoid, das in Cannabis vorkommt. Obwohl die Menge an THC in rezeptfreien Vollspektrum-CBD-Tropfen im Einzelhandel so gering sein sollte, dass sie keine psychoaktive Wirkung hat, wurden in der Vergangenheit bei einzelnen Produkten durchaus Überschreitungen der angesetzten Höchstgrenzen festgestellt. Wenn man sich Sorgen wegen möglicher Beeinträchtigungen durch THC macht und ganz auf Nummer sicher gehen möchte, sollte man reine CBD-Tropfen wählen, die kein THC enthalten.

7 Cannabinoide und ihre Wirkung auf Menschen

6 verschiedene Cannabinoide
CBD und THC sind die zwei bekanntesten Cannabinoide.

Es gibt mehr als 100 verschiedene Cannabinoide in der Hanfpflanze. Hier werden sieben Cannabinoide im Kurzüberblick vorgestellt:

  • THC > Tetrahydrocannabinol, das bekannteste Cannabinoid der Cannabispflanze, hat eine psychoaktive Wirkung und kann zu Rauschzuständen führen.
  • CBD > Cannabidiol gehört neben THC zu den bekanntesten Cannabinoiden der Cannabispflanze. Es wirkt unter anderem entzündungshemmend und krampflösend. Es wird deshalb häufig bei Angststörungen, gegen Schmerzen und zum Beispiel bestimmten Sonderformen der Epilepsie eingesetzt.
  • CBG > Das Cannabinoid Cannabigerol, das zunehmend in den Fokus des Interesses rückt, kann antibakteriell und entzündungshemmend wirken. Einsatzmöglichkeiten bestehen bei Hauterkrankungen und Augenproblemen.
  • CBN > Das weniger bekannte Cannabinoid Cannabinol kann wie CBD beruhigend und schlaffördernd wirken.
  • CBC > Das weniger bekannte Cannabinoid Cannabichromen kann wie CBD entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken.
  • THCV > Interessant ist die hungerreduzierende Wirkung von Tetrahydrocannabivarin, die bei Übergewicht und Diabetes genutzt werden könnte.
  • CBDV > Die krampflösende und schmerzlindernde Wirkung von Cannabidivarin ist zum Beispiel für Epilepsie- und Migräne-Patienten von Bedeutung.

Im Ratgeber „Cannabinoide“ erfahren Sie noch mehr Wissenswertes über diese Cannabis-Wirkstoffe.

CBD-Extraktionsverfahren

CBD-Extraktion
Die CBD-Extraktion ist nur eine Möglichkeit, Hanf industriell zu verwerten.

Es gibt verschiedene Extraktionsverfahren, die zur Gewinnung von CBD für CBD-Tropfen verwendet werden:

  • CO2-Extraktion > Dies ist eines der am häufigsten verwendeten Verfahren zur Gewinnung von reinem CBD-Extrakt. Die CO2-Extraktion nutzt Druck und Kälte, um das CBD aus den Cannabispflanzen zu extrahieren. Das Verfahren ist sicher und effektiv, aber auch teuer.
  • Olivenöl-Extraktion > Diese Methode nutzt Olivenöl als Lösungsmittel, um das CBD aus den Cannabispflanzen zu extrahieren. Das Olivenöl wird anschließend entfernt, um das reine CBD-Extrakt zu erhalten.
  • Ethanol-Extraktion > Bei diesem Verfahren wird Ethanol als Lösungsmittel verwendet, um das CBD aus den Cannabispflanzen zu extrahieren. Das Ethanol wird anschließend verdampft, sodass das reine CBD-Extrakt überbleibt.

Extraktionsverfahren bei Vollspektrum-CBD-Öl

Hanfpflanze, die für die Produktion von Vollspektrum-CBD-Öl genutzt werden kann.
Vollspektrum-CBD-Öl enthält neben Cannabidiol weitere pharmakologisch wertvolle Inhaltsstoffe der Hanfpflanze.

Cannabisextrakte für die Herstellung von Vollspektrum-CBD-Öl werden in der Regel durch CO2-Extraktion gewonnen, da dieses Verfahren das komplette Spektrum an Cannabinoiden, Terpenen und anderen Bestandteilen der Pflanze erhält. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass das Vollspektrum-CBD-Öl alle wichtigen Bestandteile der Pflanze für den „Entourage-Effekt“ umfasst“. Denn dabei verstärken die verschiedenen Wirkstoffe ihren Effekt wechselseitig.

Welche Arten von CBD-Tropfen gibt es?

Arten von CBD-Tropfen
Welche Art CBD-Tropfen im Einzelfall die beste ist, hängt vom Beschwerdebild und der individuellen Verträglichkeit ab. Gewonnen wird das CBD vor allem aus den Cannabisblüten, die von Harzdrüsen (hier in der Nahaufnahme zu sehen) überzogen sind.

Es gibt diverse Arten von CBD-Tropfen, die auf dem Markt erhältlich sind oder die Anwender theoretisch selbst herstellen können. Die beliebteste Art CBD-Tropfen sind jene Präparate, für die das CBD aus Blüten und blütennahen Blättern der Hanfpflanze gewonnen wird. Denn diese Teile der Cannabispflanze sind besonders reich an CBD. Das Cannabidiol für CBD-Tropfen kann aber auch aus den übrigen Blättern und sogar aus den Stielen der Cannabispflanze gewonnen werden.

  • CBD aus den Blüten der Cannabispflanze: Die Blüten der Cannabispflanze enthalten die höchste Konzentration an Cannabinoiden wie CBD und auch an Terpenen. Es gibt spezielle Cannabis-Züchtungen, die besonders reich an CBD sind und gleichzeitig so gut wie kein THC enthalten.
  • CBD aus den Blättern der Cannabispflanze: Auch das Hanfblatt der Cannabispflanze enthält CBD und andere Cannabinoide, allerdings – abgesehen von den die Blüte direkt umgebenden Blättern – in deutlich geringerer Konzentration als die Blüten. Dennoch werden auch die Blätter der Cannabispflanze für die Gewinnung von CBD genutzt.
  • CBD aus den Stielen der Cannabispflanze: Bei den Stielen der Cannabispflanze ist mit der geringsten Ausbeute an Cannabinoiden wie CBD zu rechnen. In der industriellen Verwertung liegt das Hauptaugenmerk auf den Pflanzenstielen, wenn es um die Gewinnung von Hanffasern geht.

Um CBD-Tropfen herzustellen, kann man neben Cannabisextrakten, die zusätzlich zu CBD weitere Bestandteile der Cannabispflanze enthalten, auch sogenannte CBD-Isolate (z. B. CBD-Kristall) in einem Trägeröl auflösen. Isolate eignen sich, um besonders reine Arten an CBD-Tropfen zu produzieren, die keine weiteren Cannabis-Bestandteile enthalten sollen.

Herstellung von CBD-Isolat

CBD-Tropfen: CBD-Isolat-Kapsel
CBD-Isolat wird für die Produktion diverser CBD-Produkte verwendet.

CBD-Isolat wird gewonnen, indem man zunächst Cannabidiol aus Hanfpflanzen extrahiert. Diese Extraktion kann durch verschiedene Methoden erfolgen, zum Beispiel CO2-Extraktion oder Ethanol-Extraktion. Nachdem das CBD aus den Hanfpflanzen extrahiert wurde, wird es durch Filtration und Kristallisation weiterverarbeitet, um das reine CBD-Isolat zu produzieren.

  • Extraktion von CBD aus Hanfpflanzen: Eine häufig verwendete Methode ist die CO2-Extraktion, bei der CO2 als Lösungsmittel verwendet wird, um das CBD aus Hanf zu extrahieren. Diese Methode wird oft bevorzugt, da sie sicher und effektiv ist und keine Rückstände von Lösungsmitteln hinterlässt. Eine andere Methode ist die Ethanol-Extraktion, bei der Ethanol als Lösungsmittel verwendet wird. Diese Methode ist ebenfalls effektiv, aber es können Rückstände von Ethanol im Endprodukt zurückbleiben.
  • Filtration und Kristallisation des CBD-Extrakts: Nachdem das CBD aus den Hanfpflanzen extrahiert wurde, wird es durch Filtration und Kristallisation weiterverarbeitet, um das reine CBD-Isolat herzustellen. Die Filtration dient dazu, jegliche unerwünschten Bestandteile wie Pflanzenfasern, Wachse und Chlorophyll aus dem Extrakt zu entfernen. Anschließend wird das CBD durch Kristallisation weiterverarbeitet, um das reine CBD-Isolat zu produzieren. Dieser Prozess beinhaltet das Erhitzen und Abkühlen des CBD-Extrakts, wobei sich CBD-Kristalle bilden.
  • Endprodukt CBD-Isolat: Das endgültige CBD-Isolat ist ein weißes, kristallines Pulver, das zu 99 Prozent aus reinem CBD besteht. Es ist frei von jeglichen anderen Cannabinoiden, Pflanzenfasern und Wachsen. Das fertige CBD-Isolat kann in verschiedene Produkte wie Kapseln, CBD-Tropfen und Lotionen eingearbeitet werden. Es wird oft speziell von Menschen verwendet, die eine höhere Dosis an CBD benötigen, da es eine höhere Bioverfügbarkeit hat als andere CBD-Produkte, die weitere Cannabinoide und Pflanzenfasern enthalten.

CBD-Kristall – ein CBD-Isolat

CBD-Kristalle
CBD-Kristalle enthalten üblicherweise 98–99 % Cannabidiol.

Beim CBD-Kristall ist der Name Programm: reines CBD in kristalliner Form. Der Herstellungsprozess zur Gewinnung von CBD-Kristallen ist aufwendig und umfasst mehrere Schritte.

  1. Extraktion von CBD: Die Cannabispflanze wird geerntet und getrocknet, bevor sie weiterverarbeitet wird. Anschließend wird das CBD mithilfe von Lösungsmitteln wie CO2 oder Ethanol aus der Pflanze extrahiert. Durch eine Filtration im folgenden Arbeitsschritt lassen sich Rückstände von Lösungsmitteln sowie andere Verunreinigungen und Pflanzenreste entfernen.
  2. Reinigung und CBD-Kristallisation: Die CBD-Lösung wird weiter verdünnt und erhitzt, um das Lösungsmittel zu entfernen und das CBD zu kristallisieren. Das resultierende CBD-Kristall wird abschließend nochmals gefiltert und dann getrocknet.
  3. Verarbeitung und Verpackung: Zuletzt werden die CBD-Kristalle gemahlen und in verschiedenen Packungsgrößen und Granulat-Stärken verpackt. In der Folge werden die CBD-Kristalle zu verschiedenen CBD-Produkten weiterverarbeitet, zum Beispiel CBD-Tropfen, CBD-Kapseln oder CBD-Cremes.

Dieser Artikel beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zu einem Gesundheitsthema und dient somit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls einen Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen unsere Redakteure nicht beantworten.

Bildquellen zum Ratgeber: „CBD-Tropfen: Arten, Qualität, Anwendungsgebiete“

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