Was ist die Wirkung von Cannabis?
Cannabis – Wirkung und medizinische Einsatzgebiete hängen von vielfältigen Faktoren ab. Neben dem jeweiligen THC- und CBD-Anteil spielen dabei auch Terpene und weitere Cannabinoide eine wichtige Rolle. Die Hanfpflanze enthält über 60 verschiedene Cannabinoide.
Dass Cannabis Wirkung auf unseren Organismus hat, ist jedem bekannt: Viele assoziieren damit bekiffte Hippies und illegalen Drogenkonsum. Doch die Cannabispflanze verspricht noch weit mehr Wirkungen auf den menschlichen Körper als einen Rausch, der vor allem durch den Hanf-Wirkstoff THC entsteht.
Heute werden Cannabis-Produkte auch medizinisch eingesetzt. Sie haben positive Effekte bei Schmerzsymptomen, innerer Unruhe oder Schlafproblemen, aber auch bei Krankheiten wie Multipler Sklerose, Parkinson und Tourette. Die beiden wichtigsten Cannabinoide der Hanfpflanze für die Cannabis-Medizin sind:
- THC, auch Dronabinol oder Tetrahydricannabinol >Es wirkt psychoaktiv und berauschend, hat aber auch positive Wirk-Eigenschaften wie stark schmerzlindernd.
- CBD oder auch Cannabidiol > Es wirkt NICHT psychoaktiv und dabei schmerzlindernd, appetitanregend, entzündungshemmend und beruhigend.
Daneben gibt es weitere Cannabinoide (CBG etc.) und andere sekundäre Pflanzenstoffe wie Terpene und Flavonoide, welche die Wirkung von Cannabis ebenfalls beeinflussen.
Ob Hanf Droge oder Heilmittel ist, hängt nicht zuletzt damit zusammen, welche Wirkstoffe der Cannabispflanze man verwendet und zu welchem Zweck sie eingesetzt werden. In diesem Artikel erfahren Sie Vieles über diese positive Cannabis-Wirkung, aber auch Manches zum Thema Drogenkonsum und Rauschmittel.
THC – nur der „böse“ Cannabiswirkstoff oder auch ein Heilmittel?
Tetrahydrocannabinol, kurz THC oder auch Dronabinol, ist ein Cannabinoid, also ein Wirkstoff der Cannabispflanze. In der EU landwirtschaftlich angebaute Nutzhanfsorten dürfen maximal 0,2 % THC-Gehalt haben, da THC berauschend und psychoaktiv wirkt. Dennoch hat THC Wirkung, die auch gewollt sein kann: etwa die Schmerzlinderung. Um THC als medizinisches Cannabis therapeutisch einzunehmen, ist in Deutschland ein Arztrezept erforderlich. Denn dass Cannabis Wirkung bei Krankheiten hat und sogar THC sinnvoll eingesetzt werden kann, erkennen immer mehr Ärzte. Und das gilt nicht nur bei z. B. Krebs Patienten, die als austherapiert gelten. Mediziner, die sich viel mit den Möglichkeiten von Cannabis-Therapien auseinandersetzen, die Wirkweise der verschiedenen Cannabissorten kennen und Cannabis auf Rezept verschreiben, werden umgangssprachlich auch Cannabis-Ärzte genannt. Analog dazu spricht man auch von der Cannabis-Apotheke.
Natürlich gibt es auch Menschen, die illegal Marihuana kaufen oder Hanfsamen erwerben, um Gras anzubauen und die Cannabisblüten freizeitmäßig zu rauchen („Kiffen“) oder einen berauschenden Hanftee zuzubereiten. Der Unterschied von Haschisch und Gras, besteht übrigens darin, dass man mit Gras das Kraut meint und mit Haschisch das Harz, meist aus der weiblichen Cannabis indicia. Der Cannabis Sativa / Indica-Unterschied in der Wirkung liegt vor allem darin, dass Sativa in der Regel noch mehr THC und weniger CBD enthält als Indica. Das macht den bekannten Unterschied zwischen der Sativa-Wirkung und der Indica-Wirkung aus.
Erfahren Sie hier, warum laut Medizinanwalt Christian Wagner Cannabis legalisiert werden sollte.
Cannabis-Wirkung: Warum Gras Droge und Medizin gleichzeitig ist
Was ist Kiffen? Was sind Space Cookies? Welche Auswirkungen kann Haschischkonsum haben? Cannabis als Rauschmittel ist auf den Wirkstoff THC zurückzuführen. Er macht aus Gras Droge. Wer kifft, raucht das Hanfblatt (üblicherweise nur blütennahe Blätter), Blüten oder das Harz der Cannabispflanze mit Tabak vermischt, wodurch er das berauschende THC aufnimmt. Auch wenn Space Cookies beziehungsweise Haschkekse Wirkung zeigen, fühlt man sich berauscht („high“), manchmal auch müde – je nachdem welche Hanfsorte und -bestandteile man wählt.
Doch obwohl Haschisch oder Dope Droge ist, liefert THC Wirkung, die medizinisch nützlich sein kann: Besonders die stark schmerzstillende Eigenschaft ist hier erwähnenswert. Aber auch die neuroprotektive ist bahnbrechend: Erste Studien deuten auf Erfolge beim Einsatz in der Therapie von Alzheimer, Parkinson, Multipler Sklerose und Huntington hin. Dass hier Cannabis Wirkung zeigt, die trotz THC so positiv ist, liegt natürlich auch an der medizinisch kontrollierten und wohl dosierten Einnahme.
Cannabis-Rausch: Wie lange bleibt THC im Blut?
Wie lang bleibt THC im Blut? Oder wie lang bleibt THC im Urin? Und wie kann der Körper THC abbauen? Ist THC im Blut nachweisbar, ist dies meist in den ersten fünf Stunden nach Konsum der Fall. Deutlich länger, nämlich bis zu zehn Stunden, ist THC im Urin zu finden.
Für den Verdacht auf THC-Konsum braucht es aber nicht mal eine Blut -oder Urinprobe: Denn wer nach dem Kiffen Augen hat, die gerötet sind, zusammengekniffen oder deutlich große Pupillen (Drogen vergrößern häufig die Pupillen) haben, fällt sofort auf.
Cannabis-Wirkung / -Nebenwirkung: Nicht nur das THC ist Schuld
Ab wann kifft man zu viel? Wann macht Kiffen Nebenwirkungen? Und was sind die Langzeitfolgen von Cannabiskonsum auf das Gehirn? Inwiefern Cannabis Nebenwirkungen verursacht, hängt stark von der Art des Konsums ab. Denn während frei verkäufliche CBD-Produkte mit einem THC-Gehalt von unter 0,2 % nebenwirkungsarm sind, verursacht das Rauchen Marihuanas Nebenwirkung von Rauschzustand bis hin zu Psychosen. Cannabis-Wirkung kann also auch negativ sein: Langfristig kann regelmäßiges Kiffen von Marihuanna neben den gewöhnlichen Raucher-Schäden auch das Konzentrationsvermögen und die Leistungsfähigkeit mindern. Die Folgen von Nikotin lassen sich immerhin durch Nutzung eines Vaporizers umgehen.
Dass Cannabis Blutdruck senken kann, Durchfall und Appetitlosigkeit auslösen oder auch Schwindel verursachen kann, ist dabei allerdings nicht nur auf das THC zurückzuführen. Diese Nebenwirkungen kommen gelegentlich auch bei CBD-Konsum vor, allerdings gehäuft bei hohen Dosierungen. Inwiefern Cannabis Wirkung hat und welche Cannabis-Nebenwirkungen auftreten, scheint auch individuell durchaus verschieden zu sein.
CBD-Wirkungen: Cannabis-Allheilmittel oder Hype ohne wissenschaftliche Belege?
Dass CBD Wirkungen auf Körper und Psyche des Menschen hat, ist erwiesen. Inwiefern aber tatsächlich Krankheiten damit gelindert oder geheilt werden können, wird noch erforscht. Im Netz gibt es viele Berichte über positive Erfahrungen mit CBD. Doch auch erste Studien zeigen: Cannabidiol kann bei Rückenschmerzen helfen, Kopfschmerzen und PMS lindern, beim Einschlafen unterstützen und auf der Haut angewendet bei Akne, Schuppenflechte und Neurodermitis helfen.
CBD wirkt dabei nicht psychoaktiv und ist daher in Deutschland frei verkäuflich, zum Beispiel als CBD-Öl. Da bei diesem Cannabisöl Dosierung und somit Wirkung von CBD leichter kontrollierbar sind als beim Rauchen von CBD-Blüten, ist es besonders beliebt. CBD und Alkohol trinken ist übrigens durchaus möglich: Es sind keine besonderen Wechselwirkungen bekannt, wohingegen die Kombination aus Kiffen (mit THC-Gehalt) und Alkohol den Rauscheffekt verstärkt.
Cannabis-Wirkung: Wie die CBD-Wirkung auf den Körper entsteht
Warum CBD Wirkung auf Körper und Psyche des Menschen hat, hängt mit dem Endocannabinoidsystem zusammen: Die Wirkstoffe von Cannabis aktivieren Rezeptoren in unserem Körper und lösen dadurch Effekte aus (Cannabis-Wirkung), die wir als schmerzlindernd und beruhigend wahrnehmen oder die nachweislich Entzündungen lindern.
Wie lange wirkt CBD? Die akute Cannabinoide-Wirkung hält bis zu sechs Stunden. Weder macht CBD rote Augen, noch ist THC bei Konsum von CBD nachweisbar in den Haaren. Auch wird bei reinem CBD kein Urintest positiv auf THC sein. Denn alle freiverkäuflichen CBD-Produkte haben weniger als 0,2 % THC-Gehalt. Wer bei der Wirkung Cannabis lieber kontrolliert dosiert, sollte zu CBD-Tropfen oder CBD-Kapseln greifen statt zu rauchen.
CBD-Öle: Das beliebte CBD-Produkt und seine Wirkungen
CBD-Öle sind das beliebteste CBD-Produkt, da mit Cannabisöl Wirkung und Anwendung gut dosiert und kontrolliert werden können: Viele Menschen, die mit Cannabisöl Erfahrungen gemacht haben, berichten, dass das Hanföl positive Wirkung auf ihre Psyche hat und Schmerzen sowie Entzündungen lindert. Inwiefern Cannabisöl Nebenwirkungen hat, hängt damit zusammen, ob es sich um Cannabisöl mit THC oder nur mit CBD handelt. Frei verkäufliches CBD-Öl ist nebenwirkungsarm; Schwindel, Durchfall oder Appetitlosigkeit können dennoch auftreten. Koppelt man die Cannabisöl-Einnahme an das Essen, kann diese Nebenwirkung eventuell gemindert werden.
Dass Cannabis Wirkung auf Körper und Psyche hat, die jenseits von Rauschzuständen auch äußerst gesundheitsfördernd sein kann, wird immer mehr Menschen und auch Ärzten bewusst. Wichtig ist, die einzelnen Wirkstoffe der Hanfpflanze, neben Cannabinoiden auch Terpene und Flavinoide, zu verstehen, und gekonnt einzusetzen.
Dieser Artikel beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zu einem Gesundheitsthema und dient somit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls einen Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen unsere Redakteure nicht beantworten.
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