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Ratgeber für Ärzte, Patienten & Apotheker

Demenz: Alzheimer ist die häufigste Form
Ende 2021 litten fast 1,8 Millionen Deutsche an Demenz; Tendenz steigend. Die häufigste Form ist Alzheimer ...
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Demenz: Alzheimer ist die häufigste Form

Redaktion Mediorbis
21.07.2023

Demenz

Demenzen sind fortschreitende, nicht heilbare Krankheiten, die mit dem Verlust von kognitiven Fähigkeiten einhergehen. Die Ursache von Demenzen ist nicht bekannt, wohl aber welche körpereigenen Vorgänge die Symptome auslösen. Je nach Auslöser wird unter fünf verschiedenen Demenzerkrankungen unterschieden.

 

Alzheimer-Krankheit

Alzheimer ist nicht gleich Demenz, sondern eine Unterform der Demenz. Die Alzheimer-Krankheit ist mit 60 bis 80 Prozent der Demenzfälle die häufigste Form von Demenz. Bei Alzheimer-Patienten bilden sich große Mengen von Proteinablagerungen (Plaques) im Gehirn, vor allem im Neokortex, im Hippocampus, in den Basalganglien und in den Assoziationsbereichen des Gehirns. Plaques und sogenannte Tau-Verwicklungen verhindern die normale Funktion der Neuronen im Gehirn.

 

Frontotemporale Demenz (FTD)

Seitdem bekannt wurde, dass US-Schauspieler Bruce Willis („Stirb langsam) an dieser Form der Demenz leidet, gehört sie neben der Alzheimer-Demenz zu den bekanntesten Demenz-Erkrankungen. Im Gegensatz zu anderen Demenzformen entwickelt eine frontotemporale Demenz sehr früh Symptome – im Schnitt schon zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr. Nur etwa drei bis neun Prozent der Demenzkranken leiden an FTD, aber bei Menschen unter 65 Jahren ist sie die zweithäufigste Form der Demenz.

Bei der frontotemporalen Demenz sterben aus weitgehend ungeklärter Ursache Neuronen (Nervenzellen) im Stirnbereich ab, die in der Medizin als frontaler und als temporaler Lappen bezeichnet werden.

Die ersten Symptome einer frontotemporalen Demenz sind fast immer Persönlichkeitsveränderungen wie erhöhte Reizbarkeit und Taktlosigkeit. Das kann sich bis zur Distanzlosigkeit und sexuellen Enthemmung steigern. Beeinträchtigungen des Gedächtnisses treten dagegen meist erst später auf.

 

Vaskuläre Demenz

Vaskuläre Demenz ist eine allgemeine Bezeichnung für Gedächtnisstörungen und andere Einschränkungen der kognitiven Leistungsfähigkeit. Nach Alzheimer ist die vaskuläre Demenz die zweithäufigste Form einer Demenz. Bei der vaskulären Demenz ist der Blutfluss des Gehirns in bestimmten Regionen eingeschränkt oder ganz blockiert. Grund dafür kann zum Beispiel ein Schlaganfall sein.

Weil unterschiedliche Regionen des Gehirns von der Durchblutungsstörung betroffen sein können, hat die vaskuläre Demenz ganz unterschiedliche Symptome. Zu den häufigsten Symptomen gehören Gedächtnisverlust, Orientierungsprobleme, Schwierigkeiten beim Sprechen oder Verstehen von Sprache, allgemeine Verwirrung, verminderte Aufmerksamkeitsspanne sowie das Unvermögen, Aufgaben zu planen oder zu organisieren.

 

Parkinson-Demenz

Diese auch als Parkinson-Krankheit-Demenz bezeichnete Demenzform tritt bei Menschen auf, die an der Parkinson-Krankheit leiden. Parkinson selbst bedeutet keine kognitive Einschränkung und führt nur zu körperlich-motorischen Symptomen wie Zittern, Steifheit, Gleichgewichtsproblemen und Bewegungsverlangsamung.

Zu den frühen Symptomen einer Parkinson-Demenz gehören verlangsamtes Denken, Konzentrationsschwierigkeiten und Schwierigkeiten bei der Entscheidungsfindung.

Verantwortlich für eine Parkinson-Demenz sind vermutlich unter anderem Proteineinlagerungen im Gehirn, sogenannte Lewy-Körperchen. Diese Ablagerungen stören die chemische Kommunikation der Nervenzellen im Gehirn und führen schließlich zum Zelltod. Bei einer Parkinson-Erkrankung ohne Demenz-Symptome finden sich diese Lewy-Körperchen hauptsächlich in den Bereichen des Gehirns, die für die Kontrolle der Bewegung zuständig sind.

Nahrungsergänzungsmittel: Sinnvoll?
Nahrungsergänzungsmittel (NEM): Gefährlich oder gesund? Geldmacherei oder Glücksgriff? Hier informieren!
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Nahrungsergänzungsmittel: Sinnvoll?

Redaktion Mediorbis
20.07.2023

Was sind Nahrungsergänzungsmittel?

Nahrungsergänzungsmittel (NEM), auch Supplements genannt, sind Nährstoff-Konzentrationen, mit deren Hilfe ein Mangel, zum Beispiel ein Vitamin-Mangel, respektive erhöhter Bedarf ausgeglichen werden kann. Während in vielen Teilen der Welt schiere Not zu Mangelerscheinungen führt, sind es in den Industrieländern vor allem eine einseitige Ernährung und der Verzehr stark verarbeiteter Lebensmittel, welche die Nährstoff-Zufuhr beeinträchtigen.

Vitamin A, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B3, Vitamin B5, Vitamin B6, Vitamin B7, Vitamin B9 (Folsäure), Vitamin B12, Vitamin C, Vitamin D, Vitamin E, Vitamin K – sie alle sind in Form von Vitamin-Kapseln, Multivitamin-Brausetabletten & Co erhältlich.

Aber auch andere Nährstoffe werden als Nahrungsergänzungsmittel supplementiert – von A wie Aminosäuren bis Z wie Zink. Manche NEM wie Magnesium, Elektrolyte, grüne Pulver und Probiotika sind in der Allgemeinbevölkerung sehr verbreitet. Andere NEM werden üblicherweise unter ärztlicher Betreuung eingenommen, zum Beispiel Östrogen und Testosteron.

 

Welches Nahrungsergänzungsmittel ist besonders gesund?

Alter, Geschlecht, körperliche Konstitution, allgemeiner Gesundheitszustand, Ernährung, Lebensumstände, Konsum von Genussmitteln … all das und noch mehr sind Faktoren, die beeinflussen, welche Nahrungsergänzungsmittel ein Mensch möglicherweise benötigt. Das beste Nahrungsergänzungsmittel ist immer das, welches optimal auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist.

Bei den Nährstoffen werden übrigen Makronährstoffe und Mikronährstoffe unterschieden. Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate sind Makronährstoffe und machen den größten Teil unserer Ernährung aus. Vitamine, Mineralstoffe sowie andere Nährstoffe aus pflanzlichen und tierischen Quellen gehören zu der Gruppe der Mikronährstoffe. Von ihnen benötigt der menschliche Körper weitaus weniger als von den Makronährstoffen. Dennoch sind sie zwingend erforderlich, um diverse lebensnotwendige Prozesse im Körper in Funktion zu halten.

 

Sind Nahrungsergänzungsmittel gefährlich?

Ein gesunder Mensch mit ausgewogener Ernährung muss ggf. keine Ergänzungsmittel supplementieren. Experten warnen sogar davor, dass man krank durch Nahrungsergänzungsmittel werden kann. Überdosierungen, Wechselwirkungen mit Medikamenten, Beeinträchtigungen durch Krankheiten können gegen die Einnahme von Ernährungsergänzungsmitteln sprechen.

 

Nahrungsergänzung für die Schönheit

Nicht nur im Gesundheitssektor, sondern auch in der Beauty-Branche sind Nahrungsergänzungsmittel ein wichtiger Markt. Kollagen ist gut Haare, Haut und Nägel. Antioxidantien bieten Schutz vor freien Radikalen. Zusätzliche Proteine helfen beim Muskelaufbau … Während Eiweißpulver lange Zeit vor allem die Fitnessbranche beherrscht haben, sind mittlerweile High Protein-Puddings und ähnliches auch den Supermarkt-Regalen für Otto-Normal-Verbraucher angekommen.

Laut Fortune Business Insights könnte der globale Nahrungsergänzungsmittel-Markt bis 2028 ein Volumen von über 120 Milliarde US-Dollar erreichen. 2021 waren es bereits mehr als 70 Milliarden Dollar.

Haut: Das schöne Organ
In einem Monat erneuert unser Körper seine Haut komplett, rund 1.000 mal bei einer Lebenszeit von 80 Jahren. Und es gibt noch viel mehr Wissenswertes über die Haut.
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haut

Haut: Das schöne Organ

Redaktion Mediorbis
11.07.2023

Haut

Die Haut, größtes Organ des Menschen und anmutiger Schutzschild des Körpers. Wird sie krank, leidet oft auch die Psyche. Oder umgekehrt. Bei vielen, auch häufig vorkommenden Hautkrankheiten wie Dermatitis, Psoriasis, Schuppenflechte oder Neurodermitis kann es ein Wechselspiel zwischen Psyche und Haut geben, ist die Ursache der Hauterkrankung nicht sicher erforscht.

Für die gefährlichste Erkrankung der Haut, den schwarzen Hautkrebs oder das maligne Melanom ist immerhin der größte Risikofaktor bekannt: zu viel Sonne. Etwa 90 Prozent aller Hautkrebserkrankungen gehen auf eine zu starke Sonnenexposition der Haut zurück. Auch Weißer Hautkrebs (Plattenepithelkarzinom) kann durch ein Zuviel an Sonne ausgelöst werden. Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom haben aber eine deutlich bessere Prognose als Patienten mit einem schwarzen Hautkrebs.

 

Hautpilz, Fußpilz, Nagelpilz

Ganz klar ist die Sache dagegen bei Pilzerkrankungen der Haut, auch als Dermatomykose oder Tinea bekannt: Fußpilz (Tinea pedis), Nagelpilz (Tinea unguium) und die weiteren Hautpilz-Arten Ringworm (Tinea corporis) und Jock Juckreiz (Tinea cruris) sind unangenehme Pilzinfektionen, die aber in den meisten Fällen heilbar sind. Nagelpilz behandeln ist dabei deutlich schwieriger als einen Fußpilz zu behandeln. Fußpilz-Symptome und andere Hautpilz-Symptome sind deutlich leichter zu erkennen als Nagelpilz-Symptome, da von Nagelpilz befallene Fuß- oder Fingernägel nicht jucken. Sie werden „nur“ brüchig und können sich verfärben.

 

Akne

Wenn die Haut eigentlich am schönsten ist, in der Jugend und im jungen Erwachsenenalter, macht sie gerne den Spielverderber und fährt die Talgproduktion in den Talgdrüsen hoch. Das führt zu verstopften Poren und zur wenig geliebten, aber in der Regel harmlosen Akne vulgaris. Akne ist nicht gleich Akne, es gibt verschiedene Formen:

  • Akne Inversa
  • Fungal-Akne
  • Neugeborenen-Akne oder Baby-Akne
  • Hormonelle Akne (hormonelle Pickel)
  • Mallorca-Akne
  • Follikulitis (Pickel am Po)

 

Psoriasis oder Schuppenflechte

Besonders hartnäckig sind Autoimmunerkrankungen mit weitgehend unbekannter Ursache wie Psoriasis vulgaris, die wegen ihrer Symptome auch Schuppenflechte genannt wird. In selteneren Fällen kann aus einer Psoriasis eine Psoriasis Arthritis (PsA) werden. Das ist eine entzündliche Gelenkserkrankung, zu der es bei Patienten mit Schuppenflechte kommen kann.

Dermatitis oder Ekzeme sind Obergriffe für eine Vielzahl von entzündlichen Hauterkrankungen, die sich durch verschiedene Symptome wie Rötung, Juckreiz, Schuppung, Bläschenbildung, Krustenbildung und Hautausschläge äußern können. Ekzeme können an verschiedenen Stellen des Körpers auftreten und unterschiedliche Ursachen haben.

Häufig auftretende Formen von Dermatitis:

  • Seborrhoisches Ekzem
  • Dyshidrotisches Ekzem oder dyshidrotisches Hand- und Fußekzem
  • Neurodermitis oder atopische Dermatitis
  • Periorale Dermatitis

Erkrankungen, die häufig in Schüben auftreten und auch zum Beispiel durch negativen Stress ausgelöst werden können. Schwerere Fälle sollten immer vom Hautarzt (Dermatologen) behandelt werden.

Der Hautarzt kommt auch ins Spiel, wenn Milben die Ursache für das Hautproblem sind. Die Krätze (Skabies) wünschen Menschen ihrem ärgsten Feind „an den Hals“. Ausgelöst wird Skabies von winzigen Parasiten, den Krätzmilben, die ihre Eier in der obersten Hautschicht ablegen. Die sorgen für starken Juckreiz sowie rote Beulen und Bläschen mit Schorfbildung. Das wünscht sich niemand.

CBD: Cannabidiol als Medizin
Das therapeutische Potenzial von CBD ist unbestritten. Trotzdem sind viele Wirkungsmechanismen noch nicht entschlüsselt. Die Faktenlage.
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CBD

CBD: Cannabidiol als Medizin

Redaktion Mediorbis
22.06.2023

CBD – der Cannabis-Wirkstoff im Überblick

Lange war die Cannabispflanze als Droge in Verruf. Dass Cannabis Wirkung auf unseren Körper haben kann, die nicht nur berauschend, sondern auch gesundheitsfördernd sein kann, ist eigentlich altbekannt: Schon vor Jahrhunderten nutzte man Cannabisblüten, Cannabisblätter und Harz in der Medizin. Doch erst seit Erfahrungsberichte und Studien zunehmend belegen, dass CBD Wirkungen entfaltet, mit denen sich viele Symptome wie Kopfschmerzen, PMS, Schlafstörungen oder Angst und Unruhe lindern lassen, öffnet sich die Gesellschaft wieder für die Hanfpflanze. Besonders beliebt sind freiverkäufliche CBD-Öle beziehungsweise CBD-Tropfen oder CBD-Kapseln: Sie enthalten den aus den Cannabis-Pflanzen extrahierten Wirkstoff CBD und haben einen THC-Gehalt unter 0,2 %.

 

Medizinisches Cannabis und CBD – wo ist der Unterschied?

CBD – oder Cannabidiol – ist ein Wirkstoff der Cannabis-Pflanzen. Neben THC ist er das bekannteste Cannabinoid. Während THC psychoaktiv wirkt, löst CBD keinen Rauschzustand aus. Es wirkt anxiolytisch, anti-inflammatorisch und spasmolytisch.

Für den CBD-Kauf mit einem THC-Gehalt unter 0,2 % braucht man kein ärztliches Rezept, man kann es einfach online bestellen oder in Apotheke und Drogeriemarkt kaufen. Auch wenn man CBD-Hanföl zu gesundheitlichen Zwecken einsetzt, unterscheidet es sich von „Medizinischem Cannabis“: Dieses ist nur auf Rezept erhältlich, da es mehr THC enthält. Denn THC, unter ärztlicher Kontrolle dosiert, ist nicht per se gefährlich, sondern kann bei Krankheiten wie Parkinson, Multipler Sklerose oder Alzheimer helfen.

 

CBD-Nebenwirkungen – ein weiterer Pluspunkt von Cannabidiol

Natürlich kann auch CBD Nebenwirkungen haben: Schwindel, Durchfall oder Appetitlosigkeit können vorkommen. Meist treten diese eher bei höheren Dosierungen ein, sodass empfohlen wird, mit wenigen Tropfen am Tag (zum Beispiel 3 x 3 CBD-Tropfen) zu beginnen und so lange die Dosis über die Wochen zu steigern, bis der gewünschte Effekt eintritt.

Im Vergleich zu anderen Medikamenten können Symptome mit CBD nebenwirkungsarm gelindert werden. Übrigens: Enthält ein Hanföl CBD, entfaltet es seine Wirkung am besten als Breitband- oder Vollspektrum-Öl. Darin sind auch nicht-cannabinoide Wirkstoffe wie Terpene und Flavinoide enthalten, die den sogenannten Entourage-Effekt auslösen: Durch das Zusammenspiel der Pflanzenstoffe potenziert sich die gesundheitsfördernde Wirkung.

 

Cannabis-Legalisierung Deutschland: Was erlaubt ist

Die Frage der Cannabis-Legalisierung in Deutschland ist nicht in einem Satz zu beantworten, denn sie ist gerade stark im Wandel. Auf jeden Fall gilt (Stand 07/22): CBD ist legal und freiverkäuflich an Personen über 18 Jahren. Für „Medizinisches Cannabis“ (THC-Gehalt über 0,2 %) wird ein ärztliches Rezept benötigt.

Möchte man zu Hause Cannabis anbauen, macht man sich strafbar – selbst wenn es sich dabei um reine CBD-Blüten beziehungsweise -Pflanzen ohne THC handelt. Der Besitz von Cannabis wiederum ist im Maße des Eigenbedarfs erlaubt. Dennoch ist CBD Gras immer vorzuziehen, da es kontrollierter dosierbar ist und die Rauschwirkung ausbleibt. Auch eine CBD-Salbe, zum Beispiel bei Akne oder Schuppenflechte, ist legal und freiverkäuflich. Sogar CBD Fruchtgummis sind heute in Drogeriemärkten erhältlich: So verliert dank CBD Cannabisöl beziehungsweise die ganze Cannabispflanze ihr schlechtes Image in unserer Gesellschaft und wird als die Heilpflanze wahrgenommen, die sie ist.

Erkältung: Mehr als Männergrippe
Manchmal kann sich eine harmlose Erkältung zu einer ernstzunehmenden Krankheit auswachsen. Die Symptome sind oft zunächst ähnlich.
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Erkältung: Mehr als Männergrippe

Redaktion Mediorbis
26.05.2023

Erkrankungen der Atemwege: Erkältungen, Bronchitis und Lungenentzündung

Erkältungen sind eine Erkrankung der oberen Atemwege: Laufende Nase oder Fließnase, geschwollene Nasenschleimhäute, Heiserkeit, Husten und Halsschmerzen sind die häufigsten Symptome einer Erkältung oder eines grippalen Infekts. Ursache einer Erkältung sind fast immer Viren wie Rhinoviren, Adenoviren, Coronaviren oder RSV-Viren.

Hausmittel gegen Erkältungen

Mittel gegen Erkältung gibt es nicht, denn die Medizin kennt keine Arznei, die auf Viren so gut wirkt wie Antibiotika auf Bakterien. Deswegen können bei einer Erkältung nur die Symptome gelindert werden. Geeignet sind auch Hausmittel gegen Erkältung. Dazu gehören:

  • Ruhe und Schlaf
  • ausreichend Flüssigkeitszufuhr
  • Inhalieren
  • Salzwasser-Gurgeln
  • warme Getränke mit Honig und Zitrone
  • Nasenspülung

Erkältungen dauern etwa sieben bis zehn Tage. Manche Symptome wie Husten können sich länger festsetzen.

Keuchhusten: Symptome einer Erkältung

Wird eine Erkältung verschleppt oder treffen Erkältungsviren auf ein schwaches Immunsystem (zum Beispiel kleine Kinder und alte Leute), besteht die Gefahr, dass die Abwehrkräfte des Körpers kapitulieren und sich so andere Erkrankungen entwickeln können.

  • Akute oder chronische Bronchitis: Eine akute Bronchitis entsteht normalerweise durch eine Virusinfektion. Die Viren greifen die Schleimhäute der oberen Atemwege an und breiten sich von dort auf die Bronchien aus. Folge: eine Schwellung der Bronchialschleimhaut. Eine chronische Bronchitis ist oft die Folge einer langfristigen Schädigung der Atemwege durch Rauchen, Luftverschmutzung oder Emissionen im beruflichen Umfeld.
  • Mittelohrentzündung (Otitis media): Eine Mittelohrentzündung wird meistens durch Virus- oder Bakterieninfektion verursacht. Das führt zu einer Schwellung und Blockierung des Eustachischen Rohres, das das Mittelohr mit dem Rachen verbindet. In der Folge sammelt sich Flüssigkeit im Ohr an, die wiederum das Bakterienwachstum begünstigt.
  • Lungenentzündung (Pneumonie): Im Laufe einer Erkältung kann es passieren, dass Viren von den oberen in die unteren Atemwege gelangen. Bei einer Pneumonie entzünden sich die Lungenbläschen (medizinisch Alveolen) und das umliegende Gewebe, was zu Flüssigkeitsansammlungen führt. Das beeinträchtigt den Gasaustausch mit dem Blut und führt unter anderem zu Kurzatmigkeit.
  • Keuchhusten (Pertussis): Keuchhusten ist eine bakterielle Infektion, die meistens mit harmlosen Erkältungssymptomen beginnt. Später führt Pertussis – gerade bei Säuglingen und Kleinkindern – zu Atemnot, Erbrechen, Erschöpfung und sogar vorübergehenden Atemstillständen. Keuchhusten kann gut mit Antibiotika behandelt werden.

Schutz vor Erkältungen

Die besten Schutzmaßnahmen gegen Erkältungen sind Hygiene, gesunder Lebensstil und gegebenenfalls Abstand halten, wenn Mitmenschen erkennbar unter den Symptomen einer Erkältung leiden.

Vitamin C kann keine Infektion verhindern, aber die Symptome lindern. Voraussetzung dafür ist ein ausreichend hoher Vitamin C-Spiegel im Blut. Um den zu halten, reichen schon 100 Gramm Paprika täglich.

Echinacea-Präparate werden vielfach als Immunstärker gegen Erkältungen angeboten. Studien zeigen aber, dass die Wirkung des Sonnenhut-Extrakts nur sehr gering ist.

 

Facharzt – der große Übersichts-Ratgeber

 

Den Facharzt-Titel erlangen Ärzte durche eine anerkannte Weiterbildung auf einem medizinischen Fachgebiet. Und davon gibt es viele ...
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Facharzt

Facharzt – der große Übersichts-Ratgeber

Redaktion Mediorbis
16.03.2022

Den einen Facharzt gibt es nicht. Schließlich umfasst die Medizin zahlreiche Fachgebiete. Um als Fachmann auf einem dieser Fachgebiete durchzugehen, braucht es den entsprechenden Facharzt-Titel. Das kann der Facharzt für Arbeitsmedizin sein, der Facharzt für Psychatrie, der Facharzt für Neurologie oder der Facharzt für Orthopädie, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

 

Wie lange ist eine Überweisung zum Facharzt gültig?

Braucht man eine Überweisung zum Facharzt? Ohne Überweisung zum Facharzt zu gehen, ist nicht unmöglich, aber in vielen Fällen eher unüblich. Den Facharzt für Dermatologie, also den Hautarzt, oder auch den Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten kann man häufig durchaus auch ohne Überweisung zum Facharzt aufsuchen. Am besten erkundigen sich Patienten vor der Terminbuchung, ob der jeweilige Facharzt ohne Überweisung Patienten annimmt.

Der Hausarzt kann bei Bedarf eine Überweisung zum fachärztlichen Kollegen ausstellen. Der Hausarzt selbst ist übrigens in der Regel ebenfalls ein Facharzt: ein Facharzt für Allgemeinmedizin, ein Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin oder ein Facharzt für Innere Medizin.

Die Facharzt-Überweisung gilt für das gesamte Quartal, in dem sie ausgestellt wurde. Ein Quartal umfasst immer drei Monate: Januar bis März, April bis Juni, Juli bis September und Oktober bis Dezember. Unter Umständen kann der Überweisungsschein auch noch im Folgequartal verwendet werden.

 

Facharzt-Gehalt

Alle Ärzte sind reich, denken viele Menschen. Wie hoch das Gehalt von einem Facharzt ist, hängt aber von vielen Faktoren ab. Zum einen ist zu unterscheiden, ob der Facharzt eine eigene Praxis hat oder angestellt ist. Wenn der Facharzt angestellt ist, hängt sein Einkommen von seiner Position, seiner Berufserfahrung, dem Arbeitgeber, seinem Verhandlungsgeschick etc. ab. Wie bei jedem Angestellten.

Ist der Facharzt mit einer eigenen Praxis niedergelassen, hängt der Praxisgewinn nach Unkosten von der Fachrichtung, dem Patientenstamm, der Lage etc. ab. Der niedergelassene Facharzt für Radiologie verdient im Durchschnitt übrigens besonders gut. Auch wenn man als Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie hauptsächlich Privatpatienten behandelt, ist ein überdurchschnittlich hohes Gehalt als Arzt möglich.

 

Welcher Facharzt passt zu mir?

Wenn Mediziner vor der Entscheidung für eine Facharzt-Ausbildung stehen, darf der finanzielle Aspekt durchaus ein Aspekt sein. Er sollte aber nicht ausschlaggebend sein. Diese Entscheidung sollte auch auf persönlichem Interesse und ggf. dem Vorliegen eines gewissen Talents getroffen werden. Man sollte beispielsweise im wahrsten Sinne des Wortes ein Händchen dafür haben, wenn es der Facharzt für Chirurgie werden soll. Und auch als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie eignet sich nicht jeder …

Hausarzt: Allgemeinmediziner oder Praktischer Arzt?

 

 

 

 

Hausarzt: Das kann ein Praktischer Arzt, ein Facharzt für Allgemeinmedizin oder ein Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin sein.
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Hausarzt: Allgemeinmediziner oder Praktischer Arzt?

Redaktion Mediorbis
11.05.2023

Hausarzt in meiner Nähe

Bestimmt waren Sie in diesem Jahr schon mal beim Arzt, richtig? Immerhin gehen Deutsche im Schnitt zehn Mal pro Jahr zum Arzt, so die OECD. Zahnärzte nicht mitgerechnet. Da gehen die meisten Menschen ja bekanntlich nicht so wahnsinnig gerne hin.

Aber zurück zum Thema: Wenn Sie zu den Durchschnitts-Arztbesuchern gehören, dann galt einer Ihrer Arztbesuche mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit Ihrem Hausarzt. Immerhin ist er der erste Ansprechpartner für Patienten in allen Gesundheitsfragen – vom jungen Erwachsenen bis hin zum Senior. Ein echter Familienarzt eben.

Wissen Sie eigentlich, ob Ihr Hausarzt ein Praktischer Arzt ist oder ein Facharzt für Allgemeinmedizin? Und haben Sie überhaupt noch einen Hausarzt in der Nähe?

 

Allgemeinarzt als erster Ansprechpartner

1999 gab es 59.290 Hausärzte, die an der vertragsärztlichen Versorgung teilnahmen. 2007 war die Zahl auf unter 54.300 gesunken und stagnierte dann für lange Zeit. Seit 2020 verzeichnet die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) nun eine leichte Trendwende. Für ländliche Regionen hat sich die Situation trotzdem nicht wesentlich verbessert. Denn viele Fachärzte – egal welcher Fachrichtung – zieht es in städtischere Regionen mit mehr und möglicherweise auch zahlungskräftigeren potenziellen Patienten.

Für die Niederlassung als Hausarzt ist heute der Titel Facharzt Allgemeinmedizin, alternativ der Facharzt Innere und Allgemeinmedizin erforderlich. Es gibt aber auch noch viele Praxen, deren Inhaber Allgemeinmediziner sind, aber keine dieser Facharztausbildungen absolviert haben. Sie haben die Berufsbezeichnung Praktischer Arzt, die allerdings schon seit einigen Jahren nicht mehr neu vergeben wird.

 

Leistungen beim Arzt für Allgemeinmedizin

Das Berufsbild Allgemeinmedizin in der ambulanten Versorgung ist äußerst vielfältig. Der Hausarzt gilt deshalb als Allrounder. Er muss nicht nur ganz unterschiedliche Krankheiten diagnostizieren und behandeln – und erkennen, wann eine Überweisung an fachärztliche Kollegen angezeigt ist –, sondern spielt auch eine wichtige Rolle in der Gesundheitsvorsorge und Gesundheitsförderung.

Hier ein paar Beispiele für hausärztliche Leistungen:

  • EKG (Elektrokardiogramm)
  • Impfungen
  • Ultraschall (Sonographie)
  • Infusionen
  • Vorsorgeuntersuchungen / Gesundheitscheck
  • Laboruntersuchungen (Blutuntersuchung, Urinuntersuchung, Stuhluntersuchung etc.)

Davon abgesehen gehört auch das Management von Patientendaten und die medizinische Dokumentation zum Aufgabenbereich des Hausarztes.

 

Ärztedichte

Laut den verfügbaren Daten und Statistiken hat übrigens das Fürstentum Monaco die höchste Ärztedichte weltweit: 7,61 Ärzte pro 1.000 Einwohner [Stand 2021]. Laut Bundesärztekammer (BÄK) betrug die Ärztedichte in Deutschland zum selben Zeitpunkt 4,1 Ärzte pro 1.000 Einwohner.

Wenn es um das Land mit der niedrigsten Ärztedichte geht, ist Sierra Leone ein Kandidat. Laut Daten der Weltbank lag die Ärztedichte in diesem westafrikanischen Staat im Jahr 2019 bei 0,02 Ärzten pro 1.000 Einwohner.

 

 

 

Vitamine: Geschäft mit dem Mangel

 

 

 

 

Vitamine sind für viele lebensnotwendige Prozesse im Körper erforderlich. Mehr ist aber nicht immer besser.
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Vitamine: Geschäft mit dem Mangel

Redaktion Mediorbis
23.03.2023

Vitamine: Der Körper kann nicht ohne

Vitamine sind lebenswichtig. Der Körper braucht alle 13 Vitamine von A bis K, unter ihnen der Vitamin-B-Komplex mit den acht „Einzelvitaminen“ B1, B2, B3, B5, B6, B7, B9 und B12. Unterschieden wird zwischen den wasserlöslichen B-Vitaminen und Vitamin C (Ascorbinsäure), sowie den fettlöslichen Vitaminen E-D-K-A. Fettlösliche Vitamine kann der Körper gut speichern, wasserlösliche Vitamine haben dagegen eine sehr kurze Halbwertzeit.

 

Vitamine und essenzielle Nährstoffe

Vitamine gehören zu den essenziellen Nährstoffen, die der Körper nicht selbst produzieren kann, zum Funktionieren aber braucht. Die sechs Nährstoffgruppen sind:

  • Proteine
  • Kohlenhydrate
  • Fette
  • Mineralien
  • Vitamine
  • Wasser

Vitaminmangel hat für den Körper drastische Auswirkungen und kann unbehandelt lebensbedrohlich werden. Vitamin-Mangelerkrankungen werden als Avitaminosen bezeichnet. Zur bekanntesten Avitaminose gehört Skorbut, der durch Vitamin-C-Mangel ausgelöst wird.

Alle Vitamine – Ausnahme Vitamin D – können bei einer ausgewogenen Ernährung in ausreichender Menge über die Nahrung aufgenommen werden. Vitamin D (Calciferol) kann der Körper selbst produzieren, wenn Sonne auf die Haut fällt. Vitamin D wird deswegen auch als Sonnenvitamin bezeichnet. Allerdings schafft es die Sonne in Deutschland nur in wenigen Monaten (ca. April bis September) hoch genug, damit die Vitamin-D-Produktion gestartet werden kann. Sonnencreme mit einem Sonnenschutzfaktor höher als 15 verhindert ebenfalls die Produktion von Vitamin D im Körper.

 

Vitamin B12: Problem-Vitamin für Veganer

Für Veganer ist Vitamin B12 ein „Problem-Vitamin“, weil es praktisch nur in tierischen Produkten vorkommt. Auch ältere Menschen und Menschen mit sehr hohem Alkoholkonsum können leicht einen zu niedrigen Vitamin-B12-Spiegel im Blut haben. In dem Fall ist eine Substituierung von Vitamin B12 wichtig, weil es sonst unter anderem zu schweren Beeinträchtigungen des Nervensystems kommen kann.

Vitamine in Form von Nahrungsergänzungsmitteln gibt es in allen erdenklichen Darreichungsformen: Vitamin-Tabletten, Vitamin-Drinks, Vitamin-Cremes für die Haut und sogar Vitamin-B-Zahnpasta für Veganer. Nahrungsergänzungsmittel, die als „Vitamine A bis Z“ verkauft werden, enthalten neben Vitaminen wie Vitamin A meistens auch Mineralstoffe wie Calcium und Magnesium, sowie Spurenelemente, zu denen Eisen, Florid, Jod und Zink (deswegen das Z) gehören.

 

Vitamin-D-Spiegel vom Arzt kontrollieren lassen

Der Vitamin-Tagesbedarf hängt von vielen Faktoren ab. Menschen mit chronischen Darmerkrankungen können Vitamine oft schlechter aus der Nahrung aufnehmen als gesunde Menschen, benötigen deswegen deutlich mehr Vitamine. Das gleiche gilt oft auch für ältere Menschen. Schwangere Frauen haben einen erhöhten Bedarf an Vitamin B9 (Folsäure). Bekommt der Körper während der Schwangerschaft nicht genügend Folsäure, drohen beim Embryo Entwicklungsstörungen von Gehirn und Rückenmark.

Die Kontrolle des Vitaminspiegels (zum Beispiel Vitamin D oder Vitamin B12) sollte unter ärztlicher Begleitung stattfinden. Anhand eines (kostenpflichtigen) Blutbilds kann erkannt werden, ob Vitamine substituiert werden müssen.

Rückenschmerzen: Hexenschuss, Bandscheibenvorfall & Co.
Bandscheibenvorfall, Hexenschuss – 90 Prozent der Deutschen hatten schon Rückenschmerzen. Es gibt fast immer einen Weg aus dem Schmerz.
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Rückenschmerzen: Hexenschuss, Bandscheibenvorfall & Co.

Redaktion Mediorbis
12.07.2022

Rückenschmerzen – ein Kurzüberblick

Rückenschmerzen können durch viele Auslöser hervorgerufen werden und nicht immer sind nur körperliche, sondern oft auch psychische Gründe ausschlaggebend. Starke Rückenschmerzen stellen den am häufigsten genannten Grund für Fehltage am Arbeitsplatz dar, was sie auch zu einem volkswirtschaftlichen Problem werden lässt.

Um die Frage zu klären „Was hilft gegen Rückenschmerzen?“, sollte man sich grundsätzlich die gesamte Wirbelsäule anschauen. Sie unterteilt sich in Lenden-, Brust- und Halswirbelsäule, die wie drei übereinander angeordnete Zahnräder funktionieren. Gehen die Rückenschmerzen in der Lendenwirbelsäule häufig auf falsche Sitzhaltungen zurück, so können weitere Symptome hinzukommen und dadurch Brust- und Rückenschmerzen gleichzeitig auftreten.

 

Rückenschmerzen oberer Rücken und die Wirbelsäule hinab

Bei ständiger Smartphone-Nutzung sind Rückenschmerzen im Bereich oberer Rücken nicht selten, aber es helfen Dehnübungen. Ruckartiges Heben oder ungewöhnliche Drehungen beim Sport können zum „Hexenschuss“ führen. Diese Rückenschmerzen im Bereich unterer Rücken sind qualvoll, klingen aber von allein ab.

Ein Bandscheibenvorfall, mit ausstrahlendem Schmerz in Beine und Arme, kann durch untere Rückenschmerzen, oder durch Rückenschmerzen im Bereich mittlerer Rücken angezeigt werden. Zumeist lässt sich der Vorfall durch schmerzlindernde Medikamente, Wärme sowie Physiotherapie und Bewegung lindern. Für Rückenschmerzen unten, in der Dehnungsfuge zwischen innerer Hüfte sowie Rücken und Bein kann auch das Kreuzbein-Darmbein-Gelenk, das Iliosakralgelenk, verantwortlich sein. Die genaue ärztliche Diagnose ist gefragt.

 

Medizinisches Cannabis bei chronischen Rückenbeschwerden

Werden keine klaren Ursachen-Wirkungsbeziehungen ausgemacht, so kann zur Behandlung chronischer Schmerzen auch medizinisches Cannabis eingesetzt werden. So können Rückenschmerzen, zum Beispiel aufgrund von hoher Muskelspannung infolge von Stress oder die Überlastung der Zwischenwirbelgelenke, durch verschiedene Cannabissorten behandelt werden.

Durch Hybrid-Züchtungen der Cannabispflanze wird sowohl der THC- als auch der CBD-Gehalt den jeweiligen medizinischen Bedürfnissen angepasst. Die in dieser CBD-Pflanze enthaltenen Cannabinoide können schmerzlindernd wirken und in Kombination mit konventionellen Schmerzmitteln eingesetzt werden. Verschreibungspflichtiges medizinisches Cannabis wird in Kapseln, Mundsprays sowie als CBD-Öle abgegeben, oder getrocknete Cannabisblüten werden in einem Vaporisator erhitzt und verdampft.

 

Was tun gegen Rückenschmerzen?

Trotz ausreichender Bewegung und Flüssigkeitszufuhr kann es zur Frage kommen: Was tun gegen Rückenschmerzen? Denn nicht immer sind Patienten zeitweilige Überbelastungen oder Fehlhaltungen bewusst, und Rückenschmerzen während der Schwangerschaft fast unvermeidlich. Auch psychische Ursachen können Rückenschmerzen hervorrufen.

Zumeist helfen dann Wärmeanwendungen oder Übungen gegen Rückenschmerzen, die gezielt den Rücken dehnen und die stabilisierende Muskulatur verstärken. Neben ganzheitlicher Physiotherapie können einzelne blockierte Gelenkflächen auch durch Chiropraktiker gelöst werden. Wenn die Rückenschmerzen trotz Übungen nicht abnehmen, gibt dieser Ratgeber weitere wertvolle Praxistipps sowie Anregungen von der Ernährung bis zur gesunden Schlafposition.

Rheuma: der Körper in Flammen

 

Welche Arten von Rheuma gibt es? Was sind die Ursachen von Rheuma? Und vor allem: Was kann ich gegen Rheuma tun?
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Rheuma: der Körper in Flammen

Redaktion Mediorbis
13.02.2023

Rheuma: Es kann jeden treffen

Etwa 1,6 Millionen Menschen in Deutschland leben mit der Diagnose Rheuma. Weil die Beschwerden oft unberechenbar sind und sich in unterschiedlichster Form äußern können, ist es nicht leicht, die Krankheit zu diagnostizieren und mit ihr zu leben. Wie stark die Einschränkungen in der Zukunft sein werden, ist ebenfalls kaum einzuschätzen.

 

Ursache von Rheuma

Mediziner beschreiben Rheuma als das Chamäleon unter den Krankheiten – so vielfältig sind Symptome und Formen. Rheuma macht den Körper unbeweglich, schränkt Hände, Arme, Beine und Rücken in ihrer Funktion ein und verursacht oft heftige Schmerzen. So unterschiedlich die über 100 rheumatischen Erkrankungen auch sind. Ihr gemeinsamer Nenner ist ein fehlgesteuertes Immunsystem, das sich gegen den eigenen Körper richtet und Beschwerden von der Haarspitze bis zum großen Zeh auslösen kann – das äußerst sich in steifen und geschwollenen Gelenken, entzündeten Gefäßen, Hautausschlag, Schuppenflechte, Nagelveränderungen.

 

Formen des Rheumas

Von den mehr als 100 verschiedenen Erscheinungsformen ist die rheumatoide Arthritis die häufigste. Sie verläuft meist schleichend, indem sich die Gelenkinnenhaut entzündet. In der Regel tritt sie zuerst an den Finger- und Handgelenken auf. Medikamente, Physio- und Ergotherapie können helfen. Ohne Behandlung kann sie dauerhafte Schäden anrichtet, die eine OP notwendig macht.

Arthrose dagegen ist kein Rheuma, auch wenn sie für Laien leicht mit einer entzündlichen Abnutzungserscheinung des Gelenkapparates verwechselt werden kann. Die Symptome sind ähnlich. Gelenkverschleiß durch eine Arthrose tritt meistens erst im Alter auf, wenn die Abnutzung der Gelenkknorpelschicht so stark ist, dass die Schmerzen bereitet.

Gicht hieß früher „die Krankheit der Könige“, denn Übergewicht und eine opulente Ernährungsweise fördern ihren Ausbruch. Der Grund für einen Gichtanfall ist das Ansammeln von zu viel Harnsäure im Körper. Dann schwellen bestimmte Gelenke innerhalb weniger Stunden an und werden sehr schmerzempfindlich. Vorbeugen lässt sich mit der richtigen Ernährung, Medikamenten und gesunder Lebensweise.

Das fehlgeleitete Immunsystems kann sich auch durch eine Schuppenflechte äußern. Die Abwehrzellen lösen Entzündungsreaktionen in der Haut aus, dadurch bilden sich die typischen silbrig-glänzenden Schuppen. Das Ganze passiert in Schüben, die durch Trigger wie Stress und Infektionen ausgelöst werden. Die richtige Hautpflege hilft, den Symptomen gezielt vorzubeugen. Als Folge einer Schuppenflechte kommt es häufig zu einer Psoriasis-Arthritis, bei der es zu Schmerzen, Steifheit oder Schwellungen in den Gelenken kommt.

Als Ursache für eine Fibromyalgie (Weichteilrheuma) wird eine gestörte Schmerzverarbeitung vermutet. Die Knochen und Muskeln der Betroffenen zeigen aber keinerlei krankhafte Veränderungen. Außerdem wird die Intensität der Schmerzen stark von Stress oder Schlafmangel beeinflusst. Diese Umstände erschweren eine Diagnose. Medikamente und Entspannungstechniken können helfen, mit dem Schmerz zu leben.

Morbus Bechterew (axiale Spondyloarthritis) betrifft hauptsächlich die Wirbelsäule. Die Erkrankung äußert sich in Rückenschmerzen, Steifheit und Entzündungen im Bereich der Wirbelgelenke. Unbehandelt kann sie zu einer Verformung und Funktionsbeeinträchtigung der Wirbelsäule und Gelenke führen. Eine Therapie ist nicht einfach und umfasst sowohl eine medikamentöse Behandlung als auch physiotherapeutische Übungen.

 

Rheuma im Alltag

Die meiste Lebensqualität bringen folgende Faktoren zurück:

  • Übungen und Bewegung, die Schmerzen und Steifheit reduzieren und die Gelenkbeweglichkeit verbessern
  • Kälte- und / oder Wärmeanwendungen sowie spezielle Medikamente, die Schmerzen lindern
  • ein ausgewogener Speiseplan, der dabei hilft, das Gewicht im Zaum zu halten und so die Gelenke zu schonen
  • reduzieren von Stress durch Techniken wie Progressive Muskelentspannung oder Yoga
  • eine Rheumagruppe oder -beratung wie die Deutsche Rheuma-Liga, in der sich Betroffene mit anderen austauschen und gegenseitig unterstützen können
Diabetes mellitus – Angriff auf die Volksgesundheit

 

Vor 80 Jahren war Diabetes so gut wie unbekannt. Heute leiden allein in Deutschland 8,5 Mio Menschen an der Zuckerkrankheit. Tendenz stark steigend.
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Diabetes mellitus – Angriff auf die Volksgesundheit

Redaktion Mediorbis
12.01.2023

Diabetes mellitus auf dem Vormarsch

Unter Diabetes mellitus Typ 2 (Zuckerkrankheit) leiden in Deutschland mehr als 8,2 Millionen Menschen. Früher als „Altersdiabetes“ bekannt, erkranken auch immer mehr junge Menschen an dem süßen Gift. Jährlich kommen über 600.000 Neuerkrankungen hinzu. Grund für die Stoffwechselstörung ist zumeist ein zu hoher Blutzuckerwert.

 

Formen der Diabetes

Eine Überzuckerung (Hyperglykämie) schädigt irreversibel Gefäße und Organe im Körper. Ein zu hoher Blutzuckerwert entsteht beim Typ 1 aus Insulinmangel, beim Typ 2 wirkt das vorhandene Insulin unzureichend. Zum Typ 3 zählen alle Ursachen, die nicht unter die ersten beiden Diabetes-Typen fallen. Die Erkrankung bleibt oft jahrelang unbemerkt, Anfangssymptome können starker Durst, Müdigkeit und Harndrang sein.

Riskant ist aber auch die Unterzuckerung (Hypoglykämie) – eine Nebenwirkung der Behandlung mit blutzuckersenkenden Medikamenten. Vor allem das Gehirn ist gefährdet, weil es auf Zucker als Energiequelle angewiesen ist. Der Körper reagiert mit Merkmalen wie Schwitzen, Herzrasen und Zittern. Eine schwere Unterzuckerung ist sogar lebensbedrohlich.

 

Diagnostik von Diabetes

Ein dauerhaft hoher Blutzuckerspiegel kann Augen, Nieren, Herz und Nerven schädigen. Die bekannteste Folgeerkrankung ist der Diabetische Fuß, auch als Diabetische Polyneuropathie (PNP) bekannt. Daher ist wichtig, die Krankheit im frühen Stadium zu diagnostizieren – etwa mit einem Blutmarker wie dem C-reaktive Protein-Wert (CRP), der der Entzündungsgrad im Körper misst, oder der Glomerulären Filtrationsrate (GFR), die angibt, wie gut die Nieren das Blut noch reinigen. Weniger aussagekräftig ist der Kreatininwert (oder Creatininwert), er steigt erst im Blut an, wenn die Funktion der Nieren schon zu 50 Prozent beeinträchtig ist.

 

Behandlung von Diabetes

Basis jeder Diabetes-Therapie sind Bewegung, Rauch- und Alkoholverzicht sowie eine ausgewogene Ernährung. Manche Patienten erreichen schon so beim Blutzucker Normalwerte und kommen ohne Medikamente aus. Blutzucker-Normalwerte liegen beim nüchternen Erwachsenen zwischen 60–100 mg/dl oder 3,3–5,6 mmol/l, nach dem Essen zwischen 90–140 mg/dl oder 5,0–7,8 mmol/l. Reicht eine geänderte Lebensweise nicht aus, muss Insulin geschluckt oder gespritzt werden. Neue Wirkstoffe (Semaglutid und Metformin) sollen in Zukunft die Diabetes-Behandlung unterstützen.

Depressionen – schwarze Seite der Seele

 

Häufig unterschätzt, häufig verkannt: Depressionen gehören zu den Volksleiden. Gut gemeinte Ratschläge von Angehörigen und Freunden gehen leider häufig am Thema vorbei ...
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Depressionen – schwarze Seite der Seele

Redaktion Mediorbis
24.11.2022

Depression: Eine medizinisch ernste Erkrankung

Das Gefühl „deprimiert“ zu sein, wenn es zu beruflichen oder privaten Problemen kommt, kennt fast jeder. Dieses vorübergehende Erleben ist jedoch ebenso wie eine depressive Verstimmung nicht gleichbedeutend mit einer Depression.

Was sind Depressionen? Eine Depression ist aus medizinischer Sicht eine ernsthafte Erkrankung mit hohem Leidensdruck und starkem Einfluss auf das Denken, Fühlen und Handeln eines Betroffenen. Neben seelischen Beschwerden kommt es auch zu körperlichen Symptomen.

Wie entstehen Depressionen? Die genaue Ursache einer Depression lässt sich nicht bestimmen. Es gibt psychosoziale und neurobiologische Faktoren, die das Risiko, an Depressionen zu erkranken, erhöhen und aus deren Zusammenspiel sich die Erkrankung entwickelt.

 

Depression – Symptome

Es ist schwierig, eine Depression zu erkennen. Nur wenige Betroffene stellen sich bei ersten Symptomen die Frage: Bin ich depressiv? Die Anzeichen von Depressionen sind unspezifisch und depressiven Menschen fällt es schwer, ihre Empfindungen auszudrücken.

Neben seelischen Symptomen wie Antriebslosigkeit und Erschöpfung treten bei Depressionen körperliche Symptome wie Kopf- und Rückenschmerzen, Kraftlosigkeit und Schwindel auf. Betroffene glauben daher, dass eine körperliche Erkrankung ursächlich für ihre Symptome ist. Erschwerend kommt hinzu, dass sich depressive Symptome im Zeitverlauf verändern. Phasenmodelle wie die „5 Phasen der Depression“ ordnen Anzeichen der Depression deshalb verschiedenen Zeiträumen zu.

Für Ärzte stellt es eine besondere Herausforderung dar, Symptome einer Depression zu erkennen.

 

Depressionen bekämpfen: Diagnostik und Depressionen behandeln

Die Diagnostik umfasst eine psychische Befunderhebung und ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch über die depressiven Symptome. Des Weiteren werden Betroffene körperlich (neurologisch und internistisch) untersucht, um andere organische Krankheiten mit ähnlichen Symptomen auszuschließen. Nach der Diagnose kann damit begonnen werden, die Depressionen zu behandeln. Eine Behandlung von Depressionen basiert auf zwei Säulen: Medikamente gegen Depressionen (Antidepressiva) und einer Psychotherapie. Beide Therapieformen werden überwiegend kombiniert und mit anderen therapeutischen Angeboten zur Verbesserung der Lebensqualität ergänzt.

 

Depressionen überwinden: Der Weg aus der Krankheit

Viele Menschen beschreiben die Zeit während der Depression als eine der schlimmsten Phasen ihres Lebens. Betroffene stellen sich Fragen wie: Wann verschwinden bei einer Depression die negativen Bilder im Kopf und wie kann ich meine Depressionen schnell überwinden? Dies ist je nach Schwere der depressiven Störung meist nach circa 6–8 Monaten* der Fall. Unbehandelt ist das Risiko eines Rückfalls allerdings hoch und es ist wahrscheinlicher, dass eine Depression chronisch verläuft oder wiederholt vorkommt (rezidivierende depressive Störung). Um möglichst effektiv eine Depression zu bekämpfen, sollten Betroffene sich Hilfe bei Depressionen holen und sich für eine Therapie entscheiden. Diese kann die Krankheitsdauer auf durchschnittlich 16 Wochen* verkürzen und dauerhaft den Weg aus der Depression ebnen.

*https://www.patienten-information.de/patientenleitlinien/depression/kapitel-5

 

 

Krebs – ein Mythos wird entschlüsselt
Die Krankheit Krebs hat viele Gesichter. Aber das Wissen um Ursachen und Krankheitsverlauf wächst täglich. Ebenso verbessern und verändern sich die Behandlungsmöglichkeiten.
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Krebs – ein Mythos wird entschlüsselt

Redaktion Mediorbis
29.10.2022

Krebs: Wie entsteht Krebs in unserem Körper?

Beginnen Zellen sich unkontrolliert zu vermehren, kann aus ihnen Krebs entstehen. Ursächlich dafür sind meist Schäden am Erbgut der Zellen oder Fehler beim Ablesen von Erbinformationen. So entwickeln sich, aus anfänglich gesunden Zellen, Tumore.

Was ist ein Tumor? Darunter versteht man benigne (gutartige), semi-maligne (halb-bösartige) oder maligne (bösartige) Neubildungen von Körpergewebe. Bei malignen Tumoren (Krebsgeschwulst, Malignom) handelt es sich um Krebs im engeren Sinne.

Was ist Krebs und warum ist er so gefährlich? Bösartige Tumore zeigen die gefürchteten Krebs-Eigenschaften. Die Krebszellen wachsen in anderes Gewebe ein, zerstören dieses und können sich in weitere Körperregionen ausbreiten (metastasieren). Es kommt zur Störung von wichtigen Körperfunktionen und Organen.

 

Vielfältige Krebs-Symptome erschweren frühe Diagnosen

Für Mediziner ist die Diagnose von Krebs eine Herausforderung. Im frühen Stadium verursachen Krebserkrankungen nur selten Beschwerden. Mit dem Fortschreiten der Krebskrankheit treten dann unspezifische Krebs-Anzeichen auf. Diagnosen werden durch die vielfältigen Symptome des Krebses sowie einer Vielzahl verschiedener Krebsarten erschwert.

In vielen Fällen kann Krebs heute geheilt werden. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass er so früh wie möglich erkannt wird. Der Vorsorge und Krebs-Früherkennung kommt deshalb eine besondere Bedeutung im Kampf gegen den Krebs zu.

 

Ist Krebs vererbbar? Viele Fragen rund um die Erkrankung

Die Diagnose Krebs ist für Patienten ein Schock. Häufig wird diese mit Hoffnungslosigkeit und Unheilbarkeit in Verbindung gebracht. Betroffene und Angehörige befinden sich in einem emotionalen Ausnahmezustand. Selbst nicht betroffene Menschen haben Angst vor einer Erkrankung und stellen sich viele Fragen rund um Krebskrankheiten: Wie bekommt man Krebs, ist Krebs vererbbar, gibt es Möglichkeiten der Krebs-Vorbeugung und was sind die 10 schlimmsten Krebsarten?

Statistiken zeigen erfreulicherweise eine positive Entwicklung der Behandlung von Krebspatienten. Tatsächlich gibt es jährlich mehr Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Krebstote in Deutschland. Seit Jahren geht die Sterblichkeit zurück, die Lebenserwartung Betroffener steigt und mehr als die Hälfte der Erkrankten darf mittlerweile auf dauerhafte Heilung hoffen.

 

Krebserkrankungen behandeln: Der Weg aus der Krankheit

Um Krebserkrankungen effektiv behandeln zu können, wird für jeden Krebspatienten ein individueller Therapieplan erstellt. Dieser unterscheidet sich je nach Tumor-Art, Schwere der Erkrankung sowie dem Alter und der körperlichen Verfassung.

Die Krebstherapie konzertiert sich primär auf drei Hauptsäulen: Operation, Chemotherapie und Strahlentherapie. Je nach Krebs-Verlauf können mehrere Behandlungsmethoden kombiniert werden. Dabei zählt die Chemotherapie bis heute zu den wichtigsten Behandlungsformen. Bei allen Chemotherapie-Arten werden in den Körper Zellgifte eingeleitet, die in den Vermehrungszyklus der Krebszelle eingreifen.

An Verbesserungen bestehender Behandlungen sowie Entwicklungen neuer Immuntherapien und „zielgerichteter Therapien“ zur Ergänzung dieser wird aktuell geforscht.

Dronabinol: THC als medizinische Chance

 

Erfahren Sie in diesem Ratgeber alles Wissenswerte über Dronabinol: Wirkung, Darreichungsformen, Einsatzgebiete ...
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Dronabinol: THC als medizinische Chance

Redaktion Mediorbis
27.06.2022

Dronabinol als alternatives Medikament

Gerade bei chronischen Schmerzen, wie sie zum Beispiel mit einer Multipler Sklerose-Erkrankung verbunden sind, verspricht das Medikament Dronabinol Patienten eine positive Wirkung. Dronabinol ist ein Rezepturarzneimittel, das vom Arzt per Betäubungsmittelrezept verschrieben und genauso wie legales Cannabis in der Apotheke verkauft wird.

Der darin enthaltene Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC), stammt von der Cannabispflanze, einer seit Jahrhunderten genutzten Heilpflanze. Bei der Dronabinol-Schmerztherapie wird normalerweise mit einer sehr geringen Dosierung unter ärztlicher Aufsicht begonnen, da das enthaltene THC eine psychoaktive Wirkung besitzt. Die THC-Werte stehen in einer Tabelle dem zweiten Cannabis-Bestandteil, Cannabidiol (CBD), gegenüber, dem derartige Rauschgefühle nicht zugeschrieben werden.

 

Was zeichnet die Dronabinol-Wirkung aus?

Die schmerzlindernde Dronabinol-Wirkung wurde wissenschaftlich nachgewiesen, weswegen auch die Kostenübernahme dieser Cannabis-Therapie durch die Krankenkassen möglich ist.

Dronabinol gilt als entzündungshemmend, schmerzstillend, angstlösend und beruhigend. Es wirkt zudem appetitfördernd und gegen Übelkeit und Erbrechen. Diese körperlichen Reaktionen werden über das menschliche Endocannabinoidsystem hervorgerufen. Hier betreffen die körpereigenen Cannabinoid-Rezeptoren entweder das zentrale und periphere Nervensystem oder sie regulieren degenerative und entzündliche Erkrankungen. Zwar kann eine Suchtgefahr bei einer korrekten Dronabinol-Dosierung ausgeschlossen werden, jedoch wird die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen eingeschränkt.

Zu den möglichen akuten unerwünschten Dronabinol-Nebenwirkungen zählen Mundtrockenheit, gerötete Augen und Tachykardie (Herzrasen) sowie eine Beeinträchtigung des Blutdrucks.

 

Darreichungsform Dronabinol als Kapseln oder Tropfen

In der Wirkung auf den menschlichen Körper unterscheiden sich die Darreichungsformen Dronabinol-Kapseln oder -Tropfen nicht. Es geht dabei lediglich um die vom Arzt verschriebene Dosierung dieses Hanf-Präparates. Dronabinol-Tropfen sind zwar nicht wasserlöslich, aber geruch- und geschmacklos. Daher werden sie gern mit einem Stück Brot oder ähnlichem eingenommen.

Wer mit dem eigenen Dosieren der Dronabinol-Tropfen negative Erfahrungen gemacht hat, wird eher Dronabinol-Kapseln bevorzugen. Diese werden in den festen Dosierungen von 2,5 mg, 5 mg und 10 mg von den Apotheken aus der vorliegenden Rezeptursubstanz hergestellt. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass einige Apotheken auch eine zum Inhalieren geeignete ethanolische Dronabinol-Lösung anbieten.

 

Medizinisches Cannabis

Seit 2017 wird medizinisches Cannabis für eine große Bandbreite von Erkrankungen eingesetzt, die psychische und / oder physische Ursachen haben können. Der Cannabis-Extrakt kann von Depressionen bis zu epileptischen Anfällen, aber auch in der Krebstherapie Linderung verschaffen. Genauso individuell wie das Einsatzspektrum sind die Darreichungsformen: von Cannabis-Tropfen bis zu Cannabisöl-Kapseln, von Cannabisblüten im Vaporizer bis zu Mundsprays.

Wenn durch die Linderung massiver chronischer Rückenschmerzen die Lebensqualität erhöht werden kann, wird Dronabinol zu einem wesentlichen Baustein einer medizinischen Therapie. Derartige THC-Tropfen müssen aber nicht bei leichteren Beschwerden zur Anwendung kommen. Dann hilft zumeist bereits Hanföl gegen Rückenschmerzen, das auf einen höheren CBD-Anteil setzt.

Terpene – therapeutische Duftstoffe

 

Als therapeutische Duftstoffe haben Terpene eine wichtige Aufgabe. Mehr über ihre Definition, die Wirkung sowie die Merkmale der wichtigsten Terpene-Gruppen in diesem Ratgeber.
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Terpene

Terpene – therapeutische Duftstoffe

Redaktion Mediorbis
22.06.2022

Terpene: pflanzlicher Lockstoff und natürliches Heilmittel

Als Bestandteil ätherischer Öle kommen Terpene in der Natur häufig vor. Hohe Konzentrationen von Terpenen wie Myrcen, Pinen und p-Cymol sind von Lavendel, Kiefer, Eukalyptus oder der Cannabis-Pflanze bekannt. Unterschieden werden über 8.000 Terpene und mehr als 30.000 Terpenoide, die mit ihnen verwandt sind.

Mit dem charakteristischen Duft, der zumeist mehrere Terpene kombiniert, schützen sich die Pflanzen in der Natur vor ihren Fressfeinden oder locken gezielt Insekten zur Bestäubung an. Für den Menschen besitzen einige Terpene eine beruhigende und entzündungshemmende Wirkung. Auch werden sie gezielt in der Schmerztherapie eingesetzt. Bei medizinischem Cannabis bestimmen Terpene das therapeutische Potenzial maßgeblich mit.

Medizinisches Cannabis im Zusammenspiel mit Terpenen

Medizinisches Cannabis findet mittlerweile in vielen Bereichen Anwendung: zum Beispiel zur Stresslinderung, bei Epilepsie oder bei chronischen Schmerzen. Dabei bestimmen die Anteile der beiden enthaltenen Cannabinoide, Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC), die Wirkung auf den menschlichen Organismus. Es zeigt sich, dass Terpene im Zusammenspiel mit den Effekten eines Cannabinoids die Gesamtwirkung beeinflussen können. Terpene sollen antimikrobielle, beruhigende und sogar antitumorale Eigenschaften haben.

Für die ärztliche Verschreibung von Cannabisblüten, die erhitzt und in einem Vaporisator verdampft werden, sind die enthaltenen Terpene ein wichtiges Merkmal. Auch für die Veredelung von CBD-Ölen werden Terpene hinzugefügt, um die aromatische Textur zu beeinflussen.

Was sind Terpene?

Terpene sind flüchtige, aromatische Kohlenstoff-Verbindungen. Terpene stellen eine umfangreiche Gruppe von chemischen Verbindungen dar – immer mit dem Grundbaustein Isopren. Sie unterteilen sich in vier Terpengruppen:

  • Monoterpene
  • Diterpene
  • Triterpene
  • Sesquiterpene

Für die medizinische Anwendung sind zwei Gruppen wichtig: Zum einen die rund 900 Monoterpene aus zwei Isopren-Einheiten, deren Charakteristik von fruchtig bis blumig reicht. Bekannte Beispiele dieser Gruppe sind die Terpene Pinen, Myrcen und Linalool. Zum anderen gibt's über 3.000 Sesquiterpene aus drei Isopren-Einheiten, die für die schwere Aromen wie Moschus oder Teebaumöl typisch sind. Hierzu zählen Terpene wie Humulen, Beta-Selinen oder Bisabolol.

Die bekanntesten Terpene und ihre Wirkung

Die Terpene-Wirkung lässt sich nach ihren häufigsten Einsatzgebieten kategorisieren.

  • Bei chronischen oder akuten Schmerzen werden das in Kräutern oder Gewürzen vorkommende p-Cymol oder Beta-Caryophyllen, sowie Myrcen oder das in Cannabis vorhandene Nerolidol verwendet.
  • Gegen Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten setzt man Bisabolol, Alpha-Terpinen oder die Orangenterpene Gamma-Terpinen oder Phellandrene ein.
  • Beruhigend und angstlösend wirken Linalool, Guaiol, Terpinolen oder Alpha-Santalol.
  • Für eine verbesserte kognitive Leistung und mehr Aufmerksamkeit werden Eucalyptol, Alpha-Pinen, Beta-Pinen und Limonen eingesetzt.
  • Beim Abnehmen sollen Humulen, Camphen und Alpha-Terpineol unterstützen.
  • Für starke Knochen und gegen Krebs gelten 3-Caren, Geraniol, Beta-Selinen oder Ocimene als wirkungsvoll.

Medizinisches Cannabis
Das Interesse an Therapiemöglichkeiten mit Cannabis und Cannabinoiden nimmt stetig zu, sowohl seitens der Patienten als auch der Ärzte. Hier erhalten Sie einen praktischen Überblick zu medizinischem Cannabis.
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Medizinisches Cannabis

Redaktion Mediorbis
27.07.2021

Medizinisches Cannabis – ein Überblick für Ärzte und Patienten

Medizinisches Cannabis verspricht Therapieerfolge bei Rückenschmerzen, Depressionen, Fibromyalgie und sogar bei Krebs, Epilepsie oder Multipler Sklerose. Dennoch zögern noch viele Ärzte, Medizinisches Cannabis zu verschreiben. Häufiger Grund: Mangelnde Informiertheit und bürokratischer Mehraufwand. Denn viele Mediziner assoziieren Cannabis immer noch mit illegalem Drogenkonsum und wissen zu wenig über die medizinisch kontrollierte Anwendung von Cannabinoiden und Studienergebnisse.

Da Ärzte zum Verschreiben von Medizinischem Cannabis eine Lizenz zum Betäubungsmittel-Rezept sowie einen Tresor, in dem sie die Rezepte aufbewahren, benötigen, schreckt auch diese Hürde manche Ärzte zusätzlich ab. Doch wer seinen Patienten vollumfänglich helfen will, sollte diesen Aufwand eingehen. Denn der Nutzen kann hier überwiegen.

 

THC und CBD – die wichtigsten Wirkstoffe

Eine Cannabispflanze kann 85 verschiedene Cannabinoide enthalten. Die wichtigsten und am besten erforschten sind THC und CBD. THC (= Dronabinol) wirkt psychoaktiv, aber auch sedierend, relaxierend und antiemetisch wirkt. CBD löst keinen Rauschzustand aus und hat dabei anxiolytische, anti-inflammatorische und spasmolytische Wirkung. Freiverkäuflich sind CBD-Öle und andere CBD-Produkte, die einen THC-Gehalt unter 0,2 % haben. Sie sind beliebt in der Schmerztherapie bei leichten bis mittelstarken Kopfschmerzen, PMS oder bei Unruhe und Schlafproblemen.

Verschreibungspflichtiges Medizinisches Cannabis hat jedoch eine stärkere Wirkung und enthält einen Dronabinol-Anteil > 0,2 %. Da der THC-Gehalt exakt dosiert ist, ist die berauschende Wirkung wesentlich kontrollierbarer als beim Rauchen von Cannabisblüten. Dass CBD und THC Wirkung auf unseren Körper haben, liegt daran, dass sie Rezeptoren unseres Endocannabinoidsystems aktivieren. Nicht zu unterschätzen ist außerdem der Entourage-Effekte: Das Zusammenspiel der im Cannabis enthaltenen Terpene mit den Cannabinoiden verstärkt die Wirkeffekte zusätzlich.

 

Was medizinische Studien sagen

1.276 Patienten, die an medizinisch-diagnostizierten Problemen leiden, bewerteten in einer Studie* per Fragebogen ihre Lebensqualität vor und nach einer Cannabistherapie. Eine Kontrollgruppe erhielt kein Medizinisches Cannabis. Die Gesundheitsprobleme umfassten neurologische Krankheiten (Epilepsie, Multiple Sklerose), chronische Schmerzen (Fibromyalgie, Rückenschmerzen), psychiatrische Probleme (Depressionen und Angstzustände), Autoimmunerkrankungen und Krebs. Die Lebensqualität der Cannabis-Patienten verbesserte sich im Vergleich zur Kontrollgruppe, sie hatten seltener Schmerzen und Angstzustände. Es gab 46 % weniger Krankenhauseinweisungen.

In anderen Studien zu Medizinischem Cannabis ergaben sich belastbare Erkenntnisse zu Behandlungserfolgen bei Schmerzen, Spastiken, Übelkeit und Erbrechen. Als wahrscheinlich gilt eine gute Wirksamkeit bei Appetitlosigkeit, Schizophrenie, Morbus Parkinson, Tourette-Syndrom, Epilepsie, Kopfschmerzen sowie chronisch entzündliche Darmerkrankungen.

 

Medizinisches Cannabis – Anbau Deutschland und EU-Regeln

Unternehmen, die Medizinisches Cannabis deutschland- oder EU-weit herstellen möchten, sind an strenge Vorschriften gebunden. In Deutschland kontrolliert das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die Produktion. Der Anbau von Medizinalcannabis findet in der Regel indoor in Gewächshäusern statt. Die Cannabisblüten werden getrocknet und dann weiter zu Ölen und anderen Extrakt-Produkten verarbeitet.

Bei Medizinischen Cannabisblüten-Sorten ist der Sativa-Indica-Unterschied zu beachten: Die Sorte Sativa enthält mehr THC als Indica. Sie lassen sich zu Hybriden kreuzen. So können aus verschiedenen Cannabis-Sorten auch verschiedene Produkte hergestellt werden. Medizinisches Cannabisöl kaufen kann man ausschließlich in der Apotheke auf Rezept, während freiverkäufliches CBD in Cannabis-Apotheken, aber auch in Drogeriemärkten oder Online Stores angeboten wird.

 

* Schlienz NJ et al. A Cross-Sectional and Prospective Comparison of Medicinal Cannabis Users and Controls on Self-Reported Health. Cannabis Cannabinoid Res. 2020 Jun 8. doi: 10.1089/can.2019.0096.

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